Messenger-Betrug nimmt rasant zu – Revolut fordert harte Maßnahmen von Social-Media-Plattformen

Kriminelle verlagern ihre Aktivitäten zunehmend auf Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram, zeigt der neue Sicherheitsreport von Revolut. In Deutschland stammt bereits jeder zweite Betrugsfall aus diesen Kanälen. Revolut erhöht den Druck auf Meta & Co. und stärkt zugleich die Sicherheit seiner Kunden mit neuen Schutzfunktionen.

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Die Betrugsmaschen von Cyberkriminellen zielen zunehmend auf messenger-Dienste ab (Symbolbild).Die Betrugsmaschen von Cyberkriminellen zielen zunehmend auf messenger-Dienste ab (Symbolbild).DALL-E

Das Fintech-Unternehmen Revolut warnt in seinem aktuellen Consumer Security Insights Report 2025 vor einer massiven Zunahme von Online-Betrug über verschlüsselte Messenger-Dienste. Besonders betroffen: Telegram und WhatsApp. In Deutschland wurden im zweiten Halbjahr 2024 bereits 50 Prozent aller Betrugsfälle über diese Kanäle gemeldet – ein Anstieg von 151 Prozent (Telegram) bzw. 91 Prozent (WhatsApp) gegenüber dem ersten Halbjahr.

Trotz dieser Entwicklung bleibt Meta laut Revolut weltweit der größte Ursprung von Betrugsfällen – mit einem Anteil von 55 Prozent an allen globalen Meldungen im zweiten Halbjahr 2024. In Deutschland liegt der Anteil bei 43 Prozent. Auf Google-Plattformen entfielen dagegen nur 0,09 Prozent der Fälle.

Revolut kritisiert Social-Media-Plattformen für ihre mangelnde Bereitschaft, wirksame Schutzmaßnahmen umzusetzen. „Wir brauchen sofortige und entschlossene Maßnahmen, keine leeren Versprechungen“, fordert Woody Malouf, Head of Financial Crime bei Revolut. Das Unternehmen verlangt u.a. verifizierte Werbetreibende, KI-gestützte Content-Überwachung und die Entschädigung von Betrugsopfern direkt durch die Plattformbetreiber.

Die am häufigsten betroffenen Nutzergruppen in Deutschland sind laut Report die 17- bis 24-Jährigen (36 %) und 25- bis 34-Jährigen (38 %), vor allem durch Kaufbetrug und sogenannte Ticket-Scams.

Um seine Kunden besser zu schützen, erweitert Revolut zudem den Funktionsumfang von Revolut Secure um drei neue Features:

  • „Lost Device“: Ermöglicht das Sperren von Geräten, Karten und Zugangsdaten bei Diebstahl oder Verlust.
  • „Second Device Log-in“: Benachrichtigt über Anmeldeversuche von fremden Geräten inklusive biometrischer Verifizierung.
  • „Transaktionslimits“: Kunden können Limits für Zahlungen und Überweisungen setzen; bei Überschreitung ist eine biometrische Bestätigung erforderlich.

Diese Funktionen ergänzen das bestehende Sicherheitspaket, das unter anderem In-App-Anrufe, KI-gestützte Betrugserkennung und Wealth Protection umfasst. Im Jahr 2024 konnte Revolut potenziellen Betrug im Wert von über 700 Millionen Euro verhindern.

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