Revolution im Zahlungsverkehr: Ab 2025 sind Echtzeitüberweisungen der neue Standard

Mit dem Start ins Jahr 2025 wird sich der Zahlungsverkehr in Europa grundlegend verändern: Überweisungen innerhalb der Eurozone sollen spätestens ab Januar blitzschnell und jederzeit möglich sein – unabhängig von Uhrzeit, Wochentag oder Feiertag. Die neue EU-Verordnung 2024/886, bekannt als „Instant Payment Regulierung“, verpflichtet Banken und Sparkassen dazu, eingehende Überweisungen in Echtzeit und gebührenfrei auszuführen.

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Überweisungen innerhalb der Eurozone sollen spätestens ab Januar blitzschnell und jederzeit möglich sein – unabhängig von Uhrzeit, Wochentag oder Feiertag.Überweisungen innerhalb der Eurozone sollen spätestens ab Januar blitzschnell und jederzeit möglich sein – unabhängig von Uhrzeit, Wochentag oder Feiertag.Foto: Adobestock

Einheitlicher Standard für alle SEPA-Länder

Die Regelung gilt für alle 38 Länder des SEPA-Raums (Single Euro Payments Area), zu denen neben den EU-Staaten auch Länder wie die Schweiz, Norwegen und Island zählen. Ab dem 9. Januar 2025 müssen sämtliche Finanzinstitute in der Lage sein, eingehende Überweisungen in Euro binnen maximal zehn Sekunden auszuführen. Für ausgehende Echtzeitüberweisungen wurde eine Übergangsfrist bis zum 9. Oktober 2025 festgelegt, ab der diese ebenfalls gebührenfrei erfolgen müssen.

Warum jetzt?

Obwohl Echtzeitüberweisungen bereits seit 2017 technisch möglich sind, blieb ihre Verbreitung überschaubar. Laut EU-Kommission machen solche Transfers bislang nur rund 11 Prozent aller Euro-Überweisungen aus. Der Grund: Hohe Gebühren und fehlende Verpflichtungen seitens der Banken.

Die neue Verordnung soll diese Hürden beseitigen und den digitalen Binnenmarkt vorantreiben. Finanzdienstleister stehen vor der Aufgabe, ihre technischen Systeme zu modernisieren, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Für Verbraucher und Unternehmen bedeutet das nicht nur Komfort, sondern auch eine erhöhte Flexibilität im Zahlungsverkehr.

Mehr Tempo, gleiche Sicherheit

Echtzeitüberweisungen werfen berechtigte Fragen zur Sicherheit auf. Schließlich bleibt keine Zeit für die üblichen manuellen Prüfprozesse. Doch die Verordnung sieht strikte Sicherheitsvorkehrungen vor:
• Automatisierte Empfängerprüfung: Banken müssen jede Überweisung sekundenschnell mit EU-Finanzsanktionslisten abgleichen.
• Individuelle Limits: Kunden können eigene Höchstbeträge für Echtzeitüberweisungen festlegen.
• Schutz vor Betrug: Kostenlose Identitätsprüfungen sollen verhindern, dass Gelder an unbefugte Empfänger fließen.

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Geschwindigkeit der Überweisung nicht zulasten des Schutzes vor Betrug oder Geldwäsche geht.

Ein Schritt in die digitale Zukunft

Die Einführung von Echtzeitüberweisungen ist mehr als eine technische Neuerung. Sie markiert einen Paradigmenwechsel im europäischen Zahlungsverkehr. Verbraucher können künftig auch spontan größere Beträge transferieren, etwa bei Privatkäufen oder zur Begleichung dringender Rechnungen – und das ohne Verzögerung.

Für Unternehmen bietet der neue Standard Vorteile im Cashflow-Management, da Zahlungen sofort eingehen und verfügbar sind. Gleichzeitig dürfte der Wettbewerb unter Banken zunehmen, die ihre Dienstleistungen weiter digitalisieren müssen, um attraktiv zu bleiben.

Die Umsetzung wird zweifellos Herausforderungen mit sich bringen, vor allem bei der Integration der neuen Sicherheitstechnologien. Doch das Ziel ist klar: Europa soll im globalen Vergleich als Vorreiter eines schnellen, sicheren und kundenfreundlichen Zahlungsverkehrs glänzen.

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