SCHUFA führt transparenten Bonitätsscore ein: Verbraucher können Punkte künftig selbst nachvollziehen
Wie wird der SCHUFA-Score genau berechnet – das war lange Zeit unklar. Verbraucherschützer kritisierten die mangelnde Nachvollziehbarkeit. Nun reagiert die SCHUFA mit einem grundlegenden Kurswechsel: Mit dem neuen Score-Modell können Verbraucher erstmals nachvollziehen, welche Faktoren ihre Bonität bestimmen – und aktiv Einfluss darauf nehmen. Was sich ändert – und was bleibt.
Einfach, verständlich, nachvollziehbar
Im Mittelpunkt des neuen Verfahrens stehen zwölf klar definierte Kriterien, die aus über 250 möglichen Einflussfaktoren ausgewählt wurden. Jedes Kriterium wird mit einer festen Punktzahl bewertet, deren Summe den persönlichen Score ergibt. Die Punktevergabe bildet die Gewichtung der einzelnen Kriterien ab – etwa zu Kreditlaufzeiten, Kontoaktivitäten oder Vertragsverhalten. Komplexe Rechenmodelle im Hintergrund gehören damit der Vergangenheit an. Getestet wird das neue Modell bereits von 17 Banken und Unternehmen. Nach erfolgreichem Praxistest erfolgt die Umstellung im vierten Quartal 2025.
Ein Score für Unternehmen und Verbraucher
Mit der Reform entfällt die bisherige Trennung zwischen interner Unternehmensbewertung und Verbraucherauskunft: Der neue SCHUFA-Score ist künftig für beide Seiten identisch – egal, ob er von Banken, Mobilfunkanbietern oder den Betroffenen selbst genutzt wird. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten damit erstmals Einblick in genau jenen Score, der auch in der Praxis über Vertragsabschlüsse entscheidet. Das neue System schafft eine einheitliche Bewertungsgrundlage für alle Beteiligten – transparent, nachvollziehbar und auf klar benannten Kriterien beruhend. Der neue Score wird künftig sowohl Verbrauchern als auch Unternehmen zur Verfügung stehen – anders als der bisherige Basisscore, der nicht weitergegeben wurde.
Digitaler Zugang zu Bonitätsdaten
Parallel zur Score-Reform entwickelt die SCHUFA den sogenannten SCHUFA-Account. Er soll allen Verbraucherinnen und Verbrauchern künftig einen kostenfreien, digitalen Zugang zu ihren bei der SCHUFA gespeicherten und bonitätsrelevanten Daten ermöglichen. Ergänzt wird der Zugang durch ein digitales Erklärtool, das anschaulich zeigt, wie sich einzelne Daten auf den Score auswirken.
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick
Eines bleibt jedoch unverändert: Wer Rechnungen nicht bezahlt oder Kredite nicht fristgerecht tilgt, wird das auch künftig im SCHUFA-Score deutlich merken.
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