Eine Online-Befragung des IFIDZ, Wiesbaden, ergab: Am stärksten beschäftigen Führungskräfte aktuell neben operativen Aufgaben die Fragen, wie bleibe ich selbst auf Dauer leistungsfähig und wie halte ich die Mitarbeitermotivation hoch.
Die Ist-Situation in den Unternehmen ist zurzeit sehr verschieden. Während manche händeringend neue Mitarbeitende suchen, bauen andere Personal ab. Während in manchen weitgehend ein „Business as usual“ besteht, befinden sich andere in einem Transformationsprozess und erschließen sich mit Hilfe der KI neue Geschäftsfelder.
Entsprechend unterschiedlich sind die Herausforderungen, vor denen die Führungskräfte in den Unternehmen aktuell in ihrem Arbeitsalltag stehen. Deshalb hat das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Wiesbaden, seine jüngste Online-Befragung von Führungskräften, die es mehrmals pro Jahr durchführt, unter die Überschrift „Die größten Herausforderungen von Führungskräften 2025“ gestellt. Konkret heißt dies, das Institut wollte in der Leadership-Trendbarometer genannten Befragung ermitteln,
- Welche Fragen Führungskräften aktuell am stärksten unter den Nägeln brennen und
- Welche Themen ihnen am meisten Kopfzerbrechen bereiten.
Die Befragung, an der 130 Führungskräfte teilnahmen, ergab: Am stärksten bzw. häufigsten brennt Führungskräften aktuell die Frage „Wie bleibe ich als Führungskraft selbst resilient und leistungsfähig in einem sich ständig wandelnden Umfeld?“ unter den Nägeln. Dieser Aussage stimmten 49 Prozent, also fast die Hälfte der Teilnehmer zu. Auf Platz 2 und 3 mit jeweils 41 Prozent Zustimmung folgen die eher operativen aus dem digitalen Wandel sich ergebenden Fragen
- „Wie fördere ich die digitale Kompetenz meines Teams und unterstütze ich es bei der Anpassung an neue Technologien und KI?“ und
- „Wie integriere ich KI und digitale Technologien sinnvoll in unsere Arbeitsprozesse?
Ein weiteres Thema, das für viele Führungskräfte offensichtlich einen hohen Stellenwert hat, ist die Mitarbeitermotivation und -integration. Darauf deutet die Tatsache hin, dass in der Befragung jeweils deutlich mehr als ein Drittel der Teilnehmer angaben, sie beschäftigten zurzeit stark folgende Fragen:
- „Wie kann ich mein Team motivieren und ein Wir-Gefühl aufbauen trotz räumlicher Distanz?“ (39 Prozent)
- „Wie kann ich eine Kultur der kontinuierlichen Anpassung und des Lernens in meinem Team fördern?“ (38 Prozent) und
- „Wie kann ich in einem zunehmend unsicheren und komplexen Umfeld effektiv führen?“ (37 Prozent).
Auffallend gering scheint jedoch die Angst der Führungskräfte zu sein, dass die ihnen seitens der Unternehmensleitungen vorgegebenen Ziele mit ihrem Team nicht erreichbar sind. Einer diesbezüglichen Frage stimmten nur 20 Prozent der Teilnehmer zu. Auffallend ist angesichts des von vielen Unternehmen angekündigten Personalabbau, der gewiss auch mit einem Abbau von Führungspositionen einhergeht, zudem, dass sich eher wenige Führungskräfte hiervon existenziell bedroht fühlen. So äußerten nur 8 Prozent der Befragten, sie beschäftige zurzeit stark die Frage „Wie (krisen-)sicher ist meine eigene Position als Führungskraft?“. Dabei gilt es laut Aussagen der IFIDZ-Leiterin Barbara Liebermeister jedoch zu bedenken, dass in der Befragung nicht zwischen „eher gesunden Unternehmen“, und solchen, „bei denen ein Personalabbau auf der Agenda steht“, differenziert wurde.
Nähere Infos über die Leadership-Trendbarometer genannte Umfrage finden Interessierte auf der IFIDZ-Webseite (www.ifidz.de) in der Rubrik Studien.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Globale Alterung als Gamechanger: Versicherer müssen umdenken – technologisch und strategisch
Der demografische Wandel wird die Versicherungsbranche in den kommenden Jahrzehnten weltweit grundlegend verändern. Der „World Property and Casualty Insurance Report 2025“ des Capgemini Research Institute zeigt, wie steigende Altersquoten, verändertes Kundenverhalten und komplexere Risikolagen Versicherer zum Umdenken zwingen. Vor allem Schaden- und Unfallversicherer (P&C) müssen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten – mit Hilfe von Technologie, präventiven Produkten und einer klaren Strategie.
Jeder zweite Versicherer plant höhere Aktienquote
Versicherer weltweit planen, ihre Aktienallokation in den kommenden zwei Jahren deutlich auszubauen. Zu diesem Ergebnis kommt die Schroders Global Investor Insights Survey 2024. Für die Studie wurden 205 Versicherungsunternehmen aus 23 Ländern befragt, die zusammen ein Vermögen von 11,7 Billionen US-Dollar verwalten.
Deutsche Unternehmen verschärfen Sparkurs
Mehr als jedes zweite deutsche Großunternehmen stoppt derzeit geplante Investitionsprojekte. Keine Einsparungen vornehmen wollen indes die Unternehmen offenbar bei Investitionen in Künstliche Intelligenz und die digitale Transformation: Bereits 53 Prozent haben schon in KI investiert.
Führungskräfte, macht eure Hausaufgaben!
Auch KI braucht strukturierte Codes, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Deswegen sollten Unternehmen einen Schritt nach dem anderen machen und erst ihre eigene (marode) IT-Landschaft modernisieren, bevor sie über eine KI-Integration nachdenken.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Abschlussabsicht und Kundentreue: Allianz und HUK ganz vorn
Mit gebündelter Marktpräsenz und hoher Kundenbindung behaupten sich die Allianz und die HUK-COBURG im aktuellen Versicherungsranking von research tools erneut an der Spitze. Laut der soeben veröffentlichten Studie „Unternehmensprofile Versicherungen 2025“ vereinen beide Anbieter gemeinsam mehr als 25 Prozent der 6.860 analysierten Produktabschlüsse auf sich.
Künstliche Intelligenz im Praxistest: Zwischen Investitionsboom und Sicherheitslücke
Künstliche Intelligenz wird in der Dienstleistungsbranche immer stärker eingesetzt – doch vielen Unternehmen fehlen Absicherungsstrategien, Know-how und ein klarer regulatorischer Kompass. Die Hiscox KI-Umfrage 2025 zeigt, wo Investitionen blühen – und wo Risiken unterschätzt werden.
Schadenökosysteme in der Assekuranz: Vom Trend zur Transformationsstrategie
Eine aktuelle Verisk-Studie zeigt: Die Versicherungsbranche in Deutschland erkennt zunehmend das Potenzial vernetzter Schadenökosysteme. Wie Versicherer und Dienstleister gemeinsam Effizienz, Innovation und Kundenzufriedenheit steigern wollen – und welche Hürden noch überwunden werden müssen.
Sportunfälle 2024: ERGO veröffentlicht neue Unfallstatistik pünktlich zur Frauen-EM
Fußball, Skisport, E-Bikes – wo Sport zur Gefahr wird: Die neue Unfallstatistik von ERGO zeigt, welche Sportarten 2024 besonders viele Verletzungen verursacht haben. Wer denkt, es trifft nur die Profis, liegt falsch. Besonders auffällig: Eine beliebte Sommersportart ist aus den Top Ten verschwunden.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.