Unwetterschäden an Kraftfahrzeugen: Kfz-Versicherer leisten 1,3 Milliarden Euro

Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmung haben 2024 in Deutschland immense Schäden an Kraftfahrzeugen verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.

(PDF)
Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.guenther3011 / pixabay

„Durch Unwetter wurden 2024 rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge beschädigt. Die Kfz-Versicherer zahlten dafür 1,3 Milliarden Euro“, erläutert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Bandbreite der Schäden reichte von kleinen Dellen und Lackschäden durch Hagelschauer bis hin zu Totalschäden durch umgestürzte Bäume oder Überflutungen.

Regionale Unterschiede und wachsende Intensität

Besonders stark betroffen waren die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen, wo die durchschnittlichen Schadenhöhen mehr als 4.000 Euro betrugen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Versicherer 1,9 Milliarden Euro für 480.000 beschädigte Fahrzeuge zahlten, lag das Jahr 2024 zwar im langjährigen Mittel – doch laut GDV dürfe das nicht über langfristige Entwicklungen hinwegtäuschen.

„Der Klimawandel verschärft die Gefahr durch Naturgefahren“, warnt Asmussen. Zwar habe es 2024 weniger betroffene Fahrzeuge als im Vorjahr gegeben, doch „wir sehen in den letzten Jahren, dass einzelne Sturmzellen und Hagelschauer heftiger werden. Schon wenige extreme Wetterlagen können in kürzester Zeit und auf engem Raum immense Schäden anrichten.“ Das gelte für Kraftfahrzeuge ebenso wie für versicherte Gebäude.

Versicherungsschutz entscheidend

Wer über eine Teil- oder Vollkaskoversicherung verfügt, erhält in der Regel Ersatz für Schäden durch Sturm, Hagel oder Überschwemmung. Der Schadenfreiheitsrabatt bleibt bei Naturereignissen dabei unberührt. Dagegen gehen reine Kfz-Haftpflichtkunden bei der Regulierung leer aus und müssen entstandene Schäden selbst tragen.

Vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterlagen rät der GDV daher, den eigenen Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu erweitern.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

A young woman with smartphone by the damaged car after a car accident, making a phone call.A young woman with smartphone by the damaged car after a car accident, making a phone call.Halfpoint – stock.adobe.com
Assekuranz

Kfz-Versicherung 2022: Rund 900 Mio. Euro Schaden

Für die deutschen Kfz-Versicherer war 2022 ein leicht unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Die Unternehmen zählten rund 10 Prozent weniger Sturm-, Hagel- und Überschwemmungsschäden als im langjährigen Durchschnitt.

Hagel bleibt ein wetterbedingter Risikofaktor, der Kunden wie Versicherer gleichermaßen fordert.Hagel bleibt ein wetterbedingter Risikofaktor, der Kunden wie Versicherer gleichermaßen fordert.DALL-E
Assekuranz

„Typisch Hagel“: R+V meldet 97 Millionen Euro Schadenaufwand

Tief Frieda bringt Golfball-großen Hagel über Süddeutschland – das Schadenbild ist typisch: Dächer, Fenster, Karosserien. Die R+V zieht Bilanz und gibt Tipps zur Prävention.

Die deutschen Versicherer warnen vor Marderschäden.Die deutschen Versicherer warnen vor Marderschäden.Grok
Flotte Fahrzeuge

Marderschäden nehmen zu – Versicherer zahlen jährlich 130 Millionen Euro

Zwischen April und Juni steigt die Zahl der Marderschäden an Autos sprunghaft an. Die Kfz-Versicherer rechnen mit bis zu 1.100 Vorfällen pro Tag. Besonders betroffen sind Elektroautos, da beschädigte Hochvoltkabel teure Reparaturen nach sich ziehen.

Sturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - KonzeptSturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - Konzeptstockpics – stock.adobe.com
Assekuranz

„Bernd“ prägt GDV-Langzeitbilanz der Naturgefahrenschäden

Wo verursachen Unwetter die höchsten Gebäudeschäden? Die Langzeitbilanz für 2002 bis 2021 des GDV zeigt auf: Die Sturzflut „Bernd“ im Sommer 2021 war die mit Abstand schwerste Naturkatastrophe Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit. Und diese hatte Ahrweiler am stärksten getroffen.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”
Ausgabe 03/25

„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”

Dr. Florian Sallmann
"Schema F gibt es nicht mehr"
Ausgabe 10/24

"Schema F gibt es nicht mehr"

Michael Schillinger & Andreas Bahr
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht