"Value for Money"-Ansatz unter der Assekurata-Lupe

Eine aktuelle Assekurata-Studie beleuchtet Schwächen im „Value for Money“-Ansatz bei Altersvorsorgeprodukten und fordert einen stärkeren Fokus auf Verbraucherbedürfnisse. Warum Beratung, Flexibilität und ein ausgewogenes Rendite-Risiko-Verhältnis entscheidend sind.

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Der demografische Wandel stellt das staatliche Rentensystem vor immense Herausforderungen. Private Altersvorsorgeprodukte sind daher unverzichtbar geworden, um die finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten und zur Stabilität der Gesellschaft beizutragen. Doch wie gut erfüllen diese Produkte die Bedürfnisse der Verbraucher? Die aktuelle Studie der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH untersucht den „Value for Money“-Ansatz (VfM) – eine Methode, die das Verhältnis von Kundennutzen und Kosten bewertet.

Kritikpunkte und Empfehlungen

Die Studie zeigt, dass der aktuelle regulatorische VfM-Ansatz Schwächen aufweist. „Ein verbraucherfreundlicher VfM-Ansatz sollte nicht nur das Rendite-Kosten-Verhältnis, sondern auch das Sicherheitsbedürfnis, die Flexibilität und die Servicequalität der Produkte berücksichtigen“, erklärt Studienautorin Tatiana Wandraj. Die Fokussierung auf quantitative Kennzahlen vernachlässige oft diese wesentlichen Aspekte, die für das Vertrauen in Altersvorsorgeprodukte essenziell sind.

Um die Effektivität des Ansatzes zu verbessern, empfiehlt Assekurata:

  • Ein erweitertes Bewertungsmodell: Qualitative Faktoren wie Beratung und Produktflexibilität sollten stärker einfließen.
  • Regelmäßige Anpassung von Benchmarks: Die Kennzahlen müssen dynamisch an die Marktentwicklung angepasst werden.
  • Ausgewogene Regulierung: Kundennutzen, Innovation und Wettbewerb sollten im Gleichgewicht bleiben.

Beratung als Schlüssel zur besseren Altersvorsorge

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Bedeutung qualitativer Beratung. Studienautor Lars Heermann betont: „Kunden, die eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, sind besser informiert, treffen fundiertere Entscheidungen und sind zufriedener mit ihrer Altersvorsorge.“ Dies zeigt, wie wichtig die Rolle der Vermittler ist, um Verbraucherbedürfnisse zu identifizieren und passgenaue Lösungen anzubieten.

Renditen und Risikobereitschaft

Die Analyse deckt auf, dass höhere Renditen oft mit erhöhtem Risiko einhergehen. Deutsche Sparer stehen risikoreicheren Produkten häufig skeptisch gegenüber, obwohl diese langfristig höhere Erträge bieten können. Assekurata empfiehlt daher eine differenzierte Betrachtung von Rendite, Risiko und Kosten, um das Vertrauen der Verbraucher in die Altersvorsorge zu stärken.

Über die Studie:
Die vollständige Studie „Der Value for Money bei Versicherungsprodukten zur Altersvorsorge – Eine kritische Analyse der Hintergründe, Perspektiven und Einflussfaktoren“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) erstellt und kann bei Assekurata angefordert werden.

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