Rentner können durch einen Fonds-Auszahlplan ihre regelmäßigen Einnahmen im Ruhestand erhöhen. Das Verlustrisiko ist bei guter Planung sehr gering. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin. Bei der Frage, wie das Geld angelegt werden kann, hilft der Entnahme-Rechner des deutschen Fondsverbands BVI.
Der Rechner des BVI simuliert anhand historischer Renditen, wie sich das Vermögen entwickeln kann. Ein Beispiel: Ein Anleger hat bei Rentenbeginn 120.000 Euro angespart. Er möchte sich monatlich 500 Euro auszahlen lassen. Sofern er das Ersparte etwa in Tagesgeld oder Festgeld investiert, sodass nach Kosten die Inflation ausgeglichen wird, wird das Ersparte aller Voraussicht nach für 20 Jahre reichen, also für 240 Raten à 500 Euro. Anschließend wäre das Kapital verzehrt.
Mit dem Entnahme-Rechner können unterschiedliche Anlagestrategien durchspielt werden. So erhöhen sich durch einen höheren Aktienanteil die Renditechancen, aber auch die Wertschwankungen. Wenn der Sparer seine 120.000 Euro jeweils zur Hälfte in global anlegende Aktienfonds und die andere Hälfte in global investierende Rentenfonds investiert, reicht das Kapital in 96 Prozent der Fälle ebenfalls 20 Jahre lang für monatliche Auszahlungen von 500 Euro.
Durch das leicht erhöhte Risiko steigen die Ertragschancen deutlich: Bei üblichen Renditen ergibt sich nach 20 Jahren ein Restvermögen von rund 95.000 Euro. Die Berechnungen basieren auf jährlichen Kosten der Aktien- und Rentenfonds von im Schnitt 1,2 Prozent und einem Steuersatz auf Kapitalerträge von 25 Prozent. Sämtliche Werte sind inflationsbereinigt, das heißt in heutiger Kaufkraft gerechnet. Damit ist der Wert der monatlichen Auszahlung heute und in der Zukunft vergleichbar und potenzielle Rentenlücken werden deutlich.
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