Der Krieg in der Ukraine zwingt die Menschen in Deutschland, Energie zu sparen. Im Trend: sich selbst mit Strom versorgen – zum Beispiel mit einem kleinen Solarkraftwerk auf dem Balkon. Die DEVK versichert Anlagen bis 600 Watt ohne Aufpreis in der Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung.
Bevor der Winter kommt, wollen sich viele Menschen unabhängiger machen von den Lieferungen der Energieversorger. Doch wer ein Eigenheim besitzt und sich eine größere Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren lassen möchte, müsse sich auf lange Wartezeiten einstellen, so Melanie Ruthmann, DEVK-Fachreferentin im Bereich Sach/HUK. Für dieses Jahr sei es meist schon zu spät: Es gebe zu wenig verfügbare Module und zu wenige Fachkräfte für die Montage.
Sonnenschein zu Hause nutzen
Eine Alternative sind mobile Anlagen, die man bei einem Umzug abmontieren und mitnehmen kann. Sie sind im Handel noch vorrätig und viel preiswerter als ihre großen Vorbilder. Die fachgerechte Installation kann man selbst vornehmen, wenn man sich an die Herstellerangaben hält. Photovoltaik- (PV)-Anlagen für den Balkon liegen im Trend. Ob sich die Anschaffung lohnt, hängt vor allem vom Standort und der Ausrichtung des Mini-Kraftwerks ab. So können nicht nur die, die ein Haus besitzen, sondern auch Mieterinnen und Mieter einen Teil ihres Strombedarfs selbst erzeugen, weiß Melanie Ruthmann.
Geräte bis 600 Watt als Hausrat mitversichert
Obwohl die Geräte draußen angebracht sind, versichert die DEVK sie als Hausrat – ähnlich wie Antennen. Üblich ist das in der Branche nicht. Damit das Kraftwerk auf dem Balkon ohne Aufpreis mitversichert ist, darf die Leistung des Wechselrichters, der den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt, nicht mehr als 600 Watt betragen.
Die Hausratpolice versichert die Balkon-Kraftwerke vor allem gegen Sturm, Hagel, Feuer und Überspannungsschäden durch Blitz. Wichtig ist aber auch ein Haftpflichtschutz, denn die mobilen Geräte können etwa vom Sturm abgerissen und auf das Terrassendach des Nachbarn geschleudert werden. Die DEVK kommt für solche Schäden auf. Bei leistungsstärkeren Anlagen ist zwingend erforderlich, dass ein Fachbetrieb die Installation vornimmt. Hier bietet die DEVK unterschiedliche Versicherungsmöglichkeiten über die Wohngebäudeversicherung an.
Strom für den Kühlschrank selbst erzeugen
Wer sich ein Mini-Kraftwerk zulegt, muss darüber verschiedene Beteiligte informieren: Den Vermieter, denn die Anlage verändert das äußere Erscheinungsbild. Die Bundesnetzagentur und den Energieversorger, um zu klären, ob ein normaler Stecker ausreicht oder eine Einspeise-Steckdose nötig ist. Und den Versicherer. Laut Verbraucherzentrale NRW erzeugt ein Standardsolarmodul mit 380 Watt Leistung an einem Südbalkon jährlich so viel Strom wie der Kühlschrank oder die Waschmaschine in einem Zwei-Personen-Haushalt verbrauchen. Der Stromzähler dreht entsprechend langsamer.
Mini-PV-Anlagen gibt es als Komplettpaket schon für wenige hundert Euro. Leistungsstärkere Modelle über 600 Watt können auch mehrere tausend Euro kosten. Die DEVK habe diesen Sommer viele Anfragen erhalten, berichtet DEVK-Expertin Melanie Ruthmann. Im Rahmen der Wohngebäude-Police versichert die DEVK schon seit vielen Jahren PV-Anlagen vor den Risiken Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und weiteren Naturgefahren. Ruthmann erläutert weiter, dass für Anlagen, die nicht älter als zehn Jahre sind, die DEVK sogar mehr Schutz biete: beispielsweise bei Bedienungsfehlern, Vorsatz Dritter oder Tierbiss. Auch der Batteriespeicher könne versichert werden. Neu ist der Versicherungsschutz in der Hausratversicherung, der ab sofort für die gerade sehr gefragten kleinen Balkon-Kraftwerke gilt.
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