Vom Jahr 2000 bis ins Jahr 2017 sind über 5 Millionen Kunden aus der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen verschwunden. Mit der Abnahme der Bürger in dieser Zielgruppe korreliert das Neugeschäft in der klassischen Altersvorsorge.
So konnte nur mühsam das Niveau gehalten werden – bis auf die letzten Jahre, in denen das Neugeschäft leicht sank.
Neue Zielgruppe 50plus
Dafür steht die wachsende Zielgruppe 50plus in den Startlöchern. Allerdings scheint vielen in der Finanzvorsorgebranche noch immer unbekannt zu sein, welche Bedürfnisse und welche Opportunitäten diese Zielgruppe in der zweiten Lebenshälfte bietet.
Altersvorsorgezielgruppe
18-49 Jahre in Mio. |
Ruhestandsplanungszielgruppe
50-80 Jahre in Mio. |
|
2000 | 37,5 | 26,2 |
2005 | 36,9 | 27,3 |
2010 | 35,1 | 28,9 |
2015 | 32,9 | 30,8 |
2017 | 32,2 | 31,3 |
2020 | 31,2 | 31,5 |
2030 | 29,2 | 31,5 |
2040 | 26,5 | 30,6 |
Dabei sind viele Finanzvorsorgeberater auf der Suche nach neuen Kunden und Geschäftsmodellen. „Nehmen sie doch die „Alten““ ist die Empfehlung der Initiative Ruhestandsplanung. Aber das scheint nicht so einfach zu sein.
Olaf Neuenfeldt, Vorstand der Initiative Ruhestandsplanung meint dazu:
„Wir würden uns wünschen, dass die Veränderungen durch die demografische Entwicklung, also die dramatische Verschiebung der Bevölkerungsstruktur, hin zu mehr erfahrenen und unberatenen Kunden, eine höhere Aufmerksamkeit bekommen würde.“
Der Bedarf in der Zielgruppe 50plus ist außergewöhnlich hoch. Ein wichtiger Beratungsansatz ist zum Beispiel die Einkommensstrategie in der Ruhestandsphase. Offene Punkte sind zusätzlich Themen wie Patientenverfügungen, Vollmachten und Nachlassplanung. Maximal 20 Prozent der Bürger haben hier richtig vorgesorgt.
Ruhestandsplanung keine verlängerte Altersvorsorge
Ruhestandsplanung ist konzeptionelle Beratung, die viele Lösungen für die aktuellen Fragen der Finanzvorsorgeberatung bietet: Erfahrene Kunden erwarten aber Mehrwerte und konzeptionelle Beratung. Ruhestandsplanung ist nicht einfach nur verlängerte Altersvorsorge. Es gibt fundamentale strategische, strukturelle und thematische Unterschiede zur Altersvorsorge.
Ronald Perschke, Vorstand der Initiative Ruhestandsplanung, sagt:
„Noch gibt es wenige Experten für die Zielgruppe 50plus und den Beratungsansatz Ruhestandsplanung. Man sollte schon gemachte Erfahrungen nutzen, daher ist unsere Empfehlung, dass man sich helfen lässt, z.B. durch die Initiative Ruhestandsplanung e.V. Millionen von Kunden warten auf die so wichtige Beratung. Ziel ist ein aufgeklärter Kunde, der weiß sic wo er steht, was er tun muss und der ruhig schlafen kann!“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Altersvorsorge, die zu jedem passt
Finanzplanung auf dem Tiefpunkt: Nur 26 Prozent der Deutschen planen ihre Finanzen aktiv
Die finanzielle Absicherung wird in Zeiten unsicherer Rentensysteme und wachsender Altersarmut immer wichtiger. Dennoch haben nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Finanzplan für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der LV 1871 zeigt.
Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2024: Wenig Aufregung in unruhigem Markt
Attraktive zinsbasierte Geldanlagen, ein hoher Goldpreis, kaum finanzierbare Immobilienpreise und nervöse Börsen: Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wollte vor diesem Hintergrund wissen, ob und wie sich dies auf die Anlagepräferenzen der Privatanleger auswirkt.
Interhyp Wohntraumstudie 2024: So denken Babyboomer und Millennials
Der Wunsch nach Wohneigentum hat sich über die Generationen nicht abgeschwächt. Geht es um die wichtigsten Dinge, rangiert bei Boomern als auch bei Millennials der Wunsch nach einem schönen Zuhause direkt nach Gesundheit auf Platz zwei.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
BaFin warnt: Milliardenverluste durch Turbo-Zertifikate für Privatanleger
Die BaFin-Studien zum Zertifikate-Markt zeigen alarmierende Ergebnisse: Während es keine Hinweise auf systematische Fehlberatung bei Anlage-Zertifikaten gibt, haben Turbo-Zertifikate in fünf Jahren Verluste von 3,4 Milliarden Euro verursacht. Die BaFin will nun strengere Maßnahmen prüfen.
Schluss mit Märchen: 5 Fake-News, die Rendite kosten
Viele Anleger kämpfen nicht nur mit den Schwankungen der Märkte, sondern auch mit psychologischen Fallen und verbreiteten Anlage-Mythen. Vito Micoli, Geschäftsführer bei FI Investments, räumt mit fünf gängigen Irrtümern auf – von der angeblichen Unvorhersehbarkeit des richtigen Einstiegszeitpunkts bis zur falschen Annahme, dass nur Aktien und Immobilien langfristig stabile Renditen bieten.
Steigende Anleiherenditen: Deutschlands Schuldenpolitik wird teuer
Die Finanzmärkte reagieren sensibel auf wirtschafts- und fiskalpolitische Entscheidungen. Das zeigt sich aktuell in der Entwicklung der Renditen für zehnjährige Bundesanleihen, die in den letzten Wochen von 2,5 % auf 2,9 % gestiegen sind.
EZB vor erneuter Zinssenkung – trotz Unsicherheiten und Inflationsrisiken
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute um 14:15 Uhr MEZ ihre neuesten Beschlüsse zu den Leitzinsen und weiteren geldpolitischen Maßnahmen veröffentlichen. Im Anschluss wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 14:45 Uhr MEZ auf einer Pressekonferenz die Entscheidungen erläutern. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, womit der Einlagensatz auf 2,5 % sinken würde.