Sorgen vor dem Ruhestand: Jeder Dritte gibt sich die Note fünf oder sechs

Viele über 50-Jährige sehen ihre finanzielle Absicherung im Alter kritisch – und handeln dennoch nicht, zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von Standard Life. Warum das Thema Ruhestandsplanung mehr Aufmerksamkeit braucht.

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Viele über 50-Jährige sehen ihre finanzielle Absicherung im Alter kritisch – und handeln dennoch nicht.Viele über 50-Jährige sehen ihre finanzielle Absicherung im Alter kritisch – und handeln dennoch nicht.DALL-E

Wie gut sind die Deutschen ab 50 auf ihren Ruhestand vorbereitet? Eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag von Standard Life kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Fast jeder dritte Befragte (31 %) bewertet die eigene Vorsorge für das Rentenalter mit der Schulnote vier minus oder schlechter – konkret mit „mangelhaft“ (16 %) oder „ungenügend“ (15 %). Nur rund ein Viertel (26 %) fühlt sich „gut“ oder „sehr gut“ abgesichert. Die Durchschnittsnote liegt bei 3,66.

Zugleich geht die Mehrheit davon aus, im Ruhestand mit weniger Geld auskommen zu müssen: 57 Prozent erwarten ein deutlich geringeres, weitere 24 Prozent ein leicht reduziertes Einkommen. Gleichzeitig rechnen aber nur 43 Prozent mit sinkenden Ausgaben, während 39 Prozent gleichbleibende und 12 Prozent sogar steigende Kosten erwarten.

Trotz dieser Perspektive verzichtet ein Großteil auf aktive Planung: 69 Prozent der Befragten haben bislang keinen Überblick über ihre künftigen Einnahmen und Ausgaben im Ruhestand erstellt.
Christian Nuschele, Head of Distribution bei Standard Life, sieht in den Ergebnissen einen klaren Handlungsauftrag: „Unsere Befragung hat gezeigt, dass viele Menschen, die nahe am oder bereits im Rentenalter sind, dringend Beratungsbedarf haben.“ Die Ruhestandsplanung sei komplexer als klassische Altersvorsorge, da sie viele individuelle Faktoren berücksichtigen müsse – etwa bestehende Vermögenswerte, die Liquidität im Alter oder offene Verbindlichkeiten.

Als wichtigste Eigenschaften bei Geldanlagen im Ruhestand nannten die Befragten Sicherheit (34 %), lebenslange Rentenzahlungen (24 %), Flexibilität (21 %), Inflationsschutz (20 %) und die Absicherung von Angehörigen (18 %).
Standard Life setzt deshalb auf gezielte Weiterbildung und fördert die Initiative Ruhestandsplanung. Ziel: Vermittlerinnen für diese Phase des Lebens zu qualifizieren – und Kundinnen rechtzeitig bei der sinnvollen Verwendung ihrer Rücklagen zu unterstützen.

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