Halbjahresbilanz der Fondsbranche: neue Mittel in Höhe von 38 Mrd. Euro

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Der Fondsbranche flossen im ersten Halbjahr netto 38 Milliarden Euro zu. Während sich der Absatz von Publikumsfonds gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 auf 10,9 Milliarden Euro erhöhte, hielten sich institutionelle Anleger mit Neuanlagen in Spezialfonds jedoch zurück. Diesen Fonds flossen von Anfang Januar bis Ende Juni 18,5 Milliarden Euro zu. In den ersten sechs Monaten 2022 erhielten sie 47,1 Milliarden Euro neue Mittel.

Beim verwalteten Vermögen sind Spezialfonds mit 2.015 Milliarden Euro weiterhin die größte Gruppe. Es folgen offene Publikumsfonds mit 1.334 Milliarden Euro, Mandate mit 599 Milliarden Euro und geschlossene Fonds mit 52 Milliarden Euro. Die Fondsbranche verwaltete zur Jahresmitte insgesamt 4.001 Milliarden Euro für institutionelle und private Anleger. Das sind fünf Prozent mehr als zu Jahresbeginn (3.805 Milliarden Euro).

Aktienfonds führen Absatzliste offener Publikumsfonds an

Im ersten Halbjahr 9,4 Milliarden Euro zu. Davon entfallen 5,3 Milliarden Euro auf aktiv gemanagte Fonds und 4,1 Milliarden Euro auf ETFs. Geldmarktfonds sind mit 3,0 Milliarden Euro die zweitstärkste Gruppe. Ihr Neugeschäft schwankt im Vergleich zu anderen Fonds üblicherweise stark. So erhielten sie allein im zweiten Quartal rund 5 Milliarden Euro neue Mittel, nachdem im ersten Quartal knapp 2 Milliarden Euro abgeflossen waren. Rentenfonds verzeichneten in diesem Jahr Zuflüsse von 2,9 Milliarden Euro. Das Neugeschäft dominierten Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen. Sie erhielten 2,7 Milliarden Euro. Immobilienfonds flossen von Anfang Januar bis Ende Juni netto 1,1 Milliarden Euro zu. Mischfonds verzeichneten im ersten Halbjahr Abflüsse von 4,3 Milliarden Euro. Nach vielen Jahren mit hohen Zuflüssen setzte sich in dieser Gruppe der Trend aus dem zweiten Halbjahr 2022 fort, als netto 3,8 Milliarden Euro abgeflossen waren.

Immobilienfonds verwalten 309 Milliarden Euro

Das verwaltete Netto-Vermögen der Immobilienfonds ist in den letzten fünf Jahren von 182 Milliarden Euro (Ende Juni 2018) auf 309 Milliarden Euro gestiegen. Auf offene Spezialfonds entfallen 159 Milliarden Euro, auf offene Publikumsfonds 132 Milliarden Euro und auf KAGB-konforme geschlossene Fonds 18 Milliarden Euro.

Eine Auswertung der offenen Immobilienfonds zeigt, dass Spezial- und Publikumsfonds den Anteil von Wohnen und Lagerhallen in den letzten fünf Jahren erhöht haben. Wohnimmobilien machen bei Spezialfonds nun 16 statt 11 Prozent und bei Publikumsfonds 4 statt 1 Prozent der Netto-Sollmieterträge aus. Reduziert hat sich vor allem der Anteil von Handel und Gastronomie. Weiterhin sind Büros und Praxisräume die wesentlichen Nutzungsarten der Immobilien in den Portfolien.