NRW will die Elementarschaden-Pflichtversicherung

Nordrhein-Westfalen bringt eine Initiative zur Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung in den Bundesrat ein. Extremwetterereignisse treten immer häufiger auf. Starkregen und Hochwasser haben zuletzt im Juli 2021 insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu verheerenden Schäden auch an Wohn- und Gewerbeimmobilien geführt.

(PDF)
Hochwasser-15049959-AS-Gina-SandersHochwasser-15049959-AS-Gina-SandersGina Sanders – stock.adobe.com

Die furchtbare Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 habe gezeigt, dass Deutschland widerstandsfähiger werden müsse, betont NRW-Ministerpräsident Hendrick Wüst. Die Schäden seien enorm gewesen - allein in Nordrhein-Westfalen seien 49 Menschen gestorben und viele Häuser seien zerstört oder massiv beschädigt worden. Familien seien vor dem Nichts gestanden. Wüst betont:

Die Länder sind sich deshalb einig: die bundesweite Pflichtversicherung für Elementarschäden muss kommen.

"Wir haben bereits im Juni 2022 eine Zusage des Bundeskanzlers erhalten, das Thema anzugehen. Doch bis heute hat der Bund keine brauchbaren Lösungswege präsentiert", stellt Wüst klar. Aus Sicht der Länder, parteiübergreifend, müsse das Vorhaben auf der Tagesordnung bleiben, denn es gebe dringenden Handlungsbedarf.

Nordrhein-Westfalen werde das Thema deshalb im Rahmen einer Bundesratsinitiative weiter vorantreiben, erklärt der Ministerpräsident. Es dürfe nicht sein, dass das Thema nur unmittelbar nach einer Katastrophe auf der Agenda steht und danach vergessen werde. Es brauche eine vorausschauende und verantwortungsbewusste Politik. Der Ball liege beim Bund.

Bundesweite Regelung notwendig

„Menschenleben, Gesundheit und verlorene Erinnerungen sind nicht zu ersetzen. Aber der materielle Schaden sollte abgesichert sein und niemanden in Existenzangst versetzen", macht der Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Benjamin Limbach. Deshalb sei es an der Zeit, systematisch Maßnahmen zu ergreifen, damit nach einer Hochwasserkatastrophe oder anderen Großschadenereignissen kein Mensch vor dem finanziellen Ruin stehen müsse.

Eine flächendeckende private Versicherung von Gebäudeeigentümern gegen Elementarschäden ist eine langfristige Risikoprävention. Die Gebäudeeigentümer übernehmen Verantwortung und schützen ihr Hab und Gut.

Da bisher bundesweit nur rund die Hälfte der privaten Gebäudeeigentümer über eine Elementarschadenversicherung verfügt und die Gefahr existenzbedrohender Schäden nach einer Unwetterkatastrophe häufig wieder verdrängt wird, hat sich die Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder (MPK) bereits im Juni 2022 klar für die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden ausgesprochen.

Nur eine bundesweite Regelung erscheint sachgerecht, weil Naturkatastrophen nicht an den Ländergrenzen halt machen.

Die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben daher beschlossen, einen Entschließungsantrag in den Bundesrat einzubringen. Mit diesem soll die Bundesregierung aufgefordert werden, kurzfristig einen konkreten Regelungsvorschlag zur Einführung einer bundeseinheitlichen Elementarschaden-Pflichtversicherung zu erarbeiten. Hierdurch soll ein System weitgehend flächendeckender privater Versicherungen von Gebäudeeigentümern gegen Elementarrisiken etabliert werden.

Minister der Justiz Dr. Limbach: „Ein Warten auf bessere Zeiten – oder auf das nächste Großschadenereignis – ist keine Option. An die Stelle öffentlicher Hilfen, die die Allgemeinheit trägt, muss eine systematische, bundesweite Risikoprävention durch eine Pflichtversicherung für Elementarschäden treten.“

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Paar-ImmobilienmaklerIn-Buero-3388171-DP-londondepositPaar-ImmobilienmaklerIn-Buero-3388171-DP-londondeposit
4 Wände

Maklerquote im Oktober weiterhin auf hohem Niveau

Der September hatte mit 69,1 Prozent den höchsten Stand der durch professionelle Vermittler vermarkteten Immobilien seit Mai 2020 erreicht. Auch wenn die Quote nun leicht sinkt, bleibt sie mit 68,1 Prozent im Oktober weiterhin auf einem hohen Niveau.

Architect with model of a house sitting at the desk indoors in office.Architect with model of a house sitting at the desk indoors in office.Halfpoint – stock.adobe.com
4 Wände

Nachholbedarf bei energetischer Gebäudesanierung wird immer größer

Der Gebäudesektor hat zwar ein hohes Einsparpotenzial bei den CO2-Emissionen, verfehlt aber regelmäßig seine Reduktionsziele. Es braucht konzertierte Aktionen von Produzenten, Baufirmen und Investoren, um Sanierungskapazitäten zu erhöhen.

Anzugtraeger-Regen-358619098-AS-moodboardAnzugtraeger-Regen-358619098-AS-moodboardmoodboard – stock.adobe.com
Assekuranz

Naturgefahrenbilanz: 2022 war ein durchschnittliches Schadenjahr

Sturm, Hagel und Starkregen haben im Jahr 2022 für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gesorgt. Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr insgesamt wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr.

Sparschwein-gruen-488546473-AS-Brian-JacksonSparschwein-gruen-488546473-AS-Brian-JacksonBrian Jackson – stock.adobe.com
4 Wände

Gefördertes Sparen: Einkommensgrenzen werden verdoppelt

Die Einkommensgrenzen für Bausparen sowie das Sparen mit Vermögensbeteiligungen werden schon ab 2024 auf 40.000 Euro zu versteuernden Jahreseinkommen für Alleinstehende und 80.000 Euro für Verheiratete angehoben. Damit sollen wieder mehr Menschen zum Sparen motiviert werden.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”
Ausgabe 03/25

„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”

Dr. Florian Sallmann
"Schema F gibt es nicht mehr"
Ausgabe 10/24

"Schema F gibt es nicht mehr"

Michael Schillinger & Andreas Bahr
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht