Aktuell kommen wöchentlich neue Warnmeldungen über immer höhere Defizite der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Sozialen Pflegeversicherung (SPV). Dabei benötigt die GKV bereits in diesem Jahr einen Rekordzuschuss von 28,5 Milliarden Euro. Wie das alles auf Dauer finanziert werden soll, ist völlig offen.
Eine Erklärung des Vorstandsvorsitzenden Ralf Kantak zur Jahrestagung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV).
Die Defizite in der Sozialversicherung sind kein vorübergehendes Problem, sondern eine strukturelle Daueraufgabe: Die Alterung unserer Gesellschaft stellt das System der Umlagefinanzierung in der GKV vor immer größere Probleme. Der Bundesgesundheitsminister hat angekündigt, die Lasten auf mehrere Schultern verteilen zu wollen. Doch egal, ob die Beitragssätze oder die Bundeszuschüsse erhöht werden: Die größte Last wird damit auf die Schultern der nachfolgenden Generation verlagert.
Die PKV bietet dagegen eine generationengerechte Lösung an: Mit dem Aufbau einer kapitalgedeckten Vorsorge für die höheren Kosten im Alter lässt sich die demografische Entwicklung schon jetzt nachhaltig absichern. Dies bietet sich insbesondere als ergänzende Säule zur Stabilisierung der Pflegeversicherung an.
Dazu hat der PKV-Verband ein konkretes Konzept vorgelegt: den Neuen Generationenvertrag für die Pflege. Damit können wir steigende Pflegekosten über private und betriebliche Vorsorgemodelle langfristig bezahlbar machen. Und für die Älteren werden die Pflege-Eigenanteile durch dynamisierte Leistungen der SPV gedämpft.
Wir schulden der nachfolgenden Generation nicht nur beim Klimawandel, dass wir heute handeln müssen, um eine Überhitzung der Erde noch abzuwenden. Wir schulden ihr denselben Einsatz, um eine Überhitzung unserer Sozialsysteme und des Staatshaushalts abzuwenden – denn auch dies würde die Chancen und die Handlungsfreiheit der Jüngeren massiv bedrohen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Nachhaltigkeitsreserve der PKV wächst trotz Niedrigzinsen
Bezahlbare Konzepte, um gute Pflege zu sichern
Das zum 1. Juli in Kraft tretende Pflegestärkungs- und Entlastungsgesetz reicht nach Ansicht des PKV-Verbands bei weitem nicht aus, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren. So scheint der Ausbau der kapitalgedeckten Vorsorge unumgänglich. Konkrete und bezahlbare Konzepte existieren bereits.
PKV-Konzept für Solidarität und Nachhaltigkeit
GKV-Bundeszuschüsse sind keine nachhaltige Lösung
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
„Fünf Tierseuchen gleichzeitig – Tierhalter geraten weiter unter Druck“
Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.