Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat am 30. März 2022 einen „Neuen Generationenvertrag“ zur Finanzierung der Pflege vorgelegt, der Generationengerechtigkeit mit Nachhaltigkeit verbindet.
Konkret sieht das Konzept der PKV vor, den Beitragssatz zur Sozialen Pflegeversicherung zu stabilisieren und damit die Verschuldung zu Lasten der jüngeren Generation zu beenden sowie zusätzliche Belastungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu verhindern.
Außerdem soll den jüngeren Bevölkerungsgruppen durch gezielte Förderung mehr private Vorsorge ermöglicht werden. Ein heute 35-jähriger Durchschnittsverdiener würde in den nächsten 30 Jahren beim Pflichtbeitrag so stark entlastet, dass er sich sogar einen Vollversicherungs-Schutz per Zusatzversicherung aufbauen kann.
Älteren, denen ein Aufbau zusätzlicher privater Vorsorge nicht mehr möglich ist, sollen erstmals in der Geschichte der Pflegeversicherung eine regelmäßige Anpassung an die steigenden Kosten der Pflege erhalten. Gestaffelt nach Geburtsjahrgängen wird diese Dynamisierung dann schrittweise verringert. Für die „Babyboomer“ ab Jahrgang 1960 bliebe es beim heutigen Niveau – sie werden somit die erste Generation sein, die für zukünftige Anstiege der Pflegekosten eigenverantwortlich vorsorgen muss.
Zahl der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen
Erforderlich wird solch ein „Neuer Generationenvertrag“ durch den demografischen Wandel: In den kommenden Jahren wird die Zahl der alten Menschen und damit der Pflegebedürftigen stark zunehmen, während die der Menschen im erwerbsfähigen Alter stark abnimmt. Der alte Generationenvertrag, wonach die Versorgung der Älteren maßgeblich aus den Beiträgen der Erwerbstätigen finanziert wird, verliert so seine Grundlage. Florian Reuther, PKV-Verbandsdirektor, zu dem Brückenschlag zwischen den Generationen:
Wer die Pflege sozial gerecht reformieren will, darf nicht nur an die heutigen Pflegebedürftigen denken. Genau da aber liegt die Schwäche vieler anderer Modelle.
Ob Zuschüsse aus Steuergeldern, Pflege-Vollversicherung oder Deckelung von Eigenanteilen: Dies alles würde die Jüngeren noch weiter belasten und den Wirtschaftsstandort Deutschland schwächen, prognostiziert Reuther.
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