Die Schuldenkrise des größten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande hat die Aktienmärkte weltweit erschüttert und Befürchtungen vor einem neuerlichen "Lehman-Brothers"-Szenario geschürt.
Die Entscheidung über Pleite oder Rettung des mit einem Schuldenberg von 300 Milliarden US-Dollar kämpfenden Unternehmens fällt in naher Zukunft. Doch eine Kettenreaktion wie 2008 erwarten Experten trotzdem nicht.
Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS bei Atradius, dem zweitgrößten deutschen Kreditversicherer, in einer aktuellen Einschätzung entwarnt:
Die aktuelle Schieflage von Evergrande dürfte nicht zu einer weltweiten Wirtschaftskrise wie 2008 bei der Lehman-Pleite führen.
Atradius geht davon aus, dass die chinesische Regierung geeignete Maßnahmen ergreift, um die wirtschaftliche Gesamtsituation zu stabilisieren.
Erste Anzeichen deuteten bereits auf eine entsprechende Entwicklung hin. So habe die People's Bank of China umgerechnet 18,6 Milliarden US-Dollar in das Bankensystem gepumpt.
Evergrande selbst kündigte an, das Unternehmen habe mit Anleihegläubigern einen Plan zur Rückzahlung der am 23. September fälligen Zinsen für lokale Yuan-Anleihen ausgehandelt.
Der Markt hoffe nach den Worten von Michael Karrenberg, dass die chinesische Regierung Evergrande hilft, sich zu restrukturieren. Vor diesem Hintergrund dürften die Auswirkungen auf das Kreditversicherungsgeschäft gering und eine Schockwelle ausbleiben.
Bild: © Nattakorn – stock.adobe.com
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