Humankapital in Zeiten der Digitalisierung: Bildung als Schlüsselfaktor

Täglich werden neue Apps programmiert. Das Internet-of-Things ist keine Zukunftsmusik mehr. Und das Thema Homeoffice wurde nicht zuletzt durch Corona befeuert. Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnik legt stetig zu, die Ära der Digitalisierung schreitet voran.

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Das bestätigt auch ein Blick in die Zahlen. Laut dem Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation nutzen in Deutschland bereits 88 Prozent der Bevölkerung das Internet.

Zum Vergleich: 2009 betrug dieser Anteil noch 79 Prozent. Vor allem die Silver Society, also Menschen ab 60 Jahren, entdeckt das Internet für sich. Vor Corona, im Jahre 2019, nutzten nur 12,6 Prozent aller Deutschen Homeoffice zumindest gelegentlich – ein Wert, der im Gegensatz zu Schweden, Niederlande oder dem Vereinigten Königreich niedrig ausfiel.

Mittlerweile geben 41 Prozent der berufstätigen Internetuser Deutschlands an, mehrmals pro Woche von zu Hause auszuarbeiten. Daneben häufen sich die Patentanmeldungen im Elektrotechnikbereich und die Branche ist geprägt von einer hohen Gründungsrate.

Bei all diesen Entwicklungen könnte man auf die Idee kommen, dass eines dabei bald überflüssig werden wird: der Mensch selbst. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Humankapital, also gut ausgebildete Menschen, die an den richtigen Plätzen sitzen und ihre Fähigkeiten einbringen, sind wichtiger denn je.

Denn auch wenn Maschinen der Menschheit künftig viele Aufgaben abnehmen werden und manche Prozesse ganz automatisch ablaufen werden, so ist es ihre Kreativität, ihr vorausschauendes Handeln und ihr Gespür, das nach wie vor nichts und niemand ersetzen kann.

Bessere Chancen und höhere Gehälter dank Fortbildung

Daraus folgt: Sich fortzubilden, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und stetig dazuzulernen ist das Gebot der Stunde. Hierbei geht es sowohl um fachliche Qualifikationen, die in der jeweiligen Sparte vonnöten sind, als auch um sogenannte Soft Skills wie beispielsweise Empathie, Teamfähigkeit, Selbstmanagement oder der Umgang mit Kritik und Fehlern.

Das Gute dabei: Auch im Feld der Bildung und Weiterbildung hat die Digitalisierung längst ihre Spuren hinterlassen. So ist es heutzutage einfacher denn je, sich über Studien zu informieren und sich genau das herauszupicken, was den eigenen Interessen und Neigungen entspricht.

Außerdem muss man sich nicht mehr zwingend zwischen Beruf und Fortbildung entscheiden, sondern kann dank Fernstudien-Anbietern wie der KMU Akademie und Bildungsinstituten mit Online-Angeboten auch neben der beruflichen Tätigkeit das eigene Wissensspektrum erweitern – und das völlig zeit- und ortsunabhängig.

Wer in puncto Bildung am Ball bleibt, wird meist auch mit besseren Karrierechancen, Beförderungen und einem höheren Gehalt belohnt. Laut einer Studie verdienen Fachkräfte mit Universitätsabschluss mit durchschnittlich 65.000 Euro jährlich deutlich besser als Angestellte ohne akademische Ausbildung.

Die höchsten Gehälter sind laut dieser Analyse in der Pharmaindustrie, bei Banken und Autoherstellern sowie deren Zulieferer zu finden.

Berufe mit Zukunft

Während es in manchen Wirtschaftszweigen künftig eher weniger Stellen geben wird, haben Interessierte in anderen Branchen beste Zukunftsperspektiven.

Auf dem absteigenden Ast befinden sich Sparten wie die Papier- und Druckindustrie oder die keramische Industrie. Interessante Branchen mit Zukunft sind hingegen zum Beispiel die folgenden:

  • Medien & Design: Geräte müssen heutzutage nicht mehr nur funktionieren, sondern auch stylisch sein. Dasselbe gilt für Informationen: Auch sie verlangen nach hochwertigen Texten, Grafiken und Bildern. Hinzu kommt die große Komponente der Online-Welt, die Optimierungen nötig macht und gleichzeitig große Potentiale in sich trägt. Menschen, die in puncto Medium und Design sowohl in der analogen als auch digitalen Welt zu Hause sind, sind gefragter denn je.
  • Umwelt & Energie: Vermüllte Weltmeere, eine verpestete Luft und verunreinigte Böden sind nur ein paar der großen Probleme unserer Zeit. Umwelttechniker, die Messungen und Analysen durchführen, Menschen, die in diesem Bereich Innovationen entwickeln und zu Problemlösern werden oder solche, die in armen Ländern dieser Erde die Weichen für eine bessere Zukunft stellen, sind unerlässlich.
  • Finanzen & Daten: Daten sind das neue Gold und ihr Umfang steigt ins Unermessliche. Hierbei braucht es Menschen, die den Überblick behalten und mit dem größten Gut der Digitalisierung umzugehen wissen. Ähnliches gilt für Geld: Zwar nehmen Kalkulationsprogramme Finanzmanagern heutzutage bereits einiges an Arbeit ab, vorausschauend zu planen, die richtigen Investitionen zu tätigen und auch im Ernstfall zu wissen, welche Hebel zu betätigen sind, ist jedoch nach wie vor essentiell.
  • Pflege & Medizin: Die Medizin entwickelt sich nicht nur ständig weiter, sondern die Menschen werden dadurch auch älter. Im Feld der Medizin gibt es daher von der Entwicklung neuer Arzneimittel und Verfahren über das Management von Gesundheitseinrichtungen bis hin zur Pflege vielfältige Aufgaben für Interessierte.
  • Human Resources: Wie eingangs erwähnt: Das wichtigste Kapital ist nach wie vor das Humankapital. Heutzutage ist es jedoch schwieriger denn je, gute Arbeitskräfte zu finden und sie richtig einzusetzen. Personalmanager nehmen daher eine wichtige Rolle ein und müssen eng mit dem Marketing zusammenarbeiten, um Firmen als attraktive, potentielle Arbeitgeber positionieren zu können.

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