Eine Scheidung ist immer eine unangenehme Sache, da die meisten Menschen beim Eingehen einer Ehe erhoffen, dass diese bis zum Lebensende bestehen bleibt. Leider ist das oftmals nicht der Fall und die Scheidungsquote in Deutschland ist ohnehin verhältnismäßig hoch. Allerdings heißt das nicht, dass eine Scheidung zwangsweise dramatisch ablaufen muss.
Theoretisch lässt sie sich ohne größere Komplikationen über die Bühne bringen und damit das bei Ihnen klappt, haben wir hier 4 nützliche Tipps für eine sorgenfreie Scheidung.
Stellen Sie den Scheidungsantrag online
Der digitale Wandel hat auch den Bereich der Eheschließungen und Scheidungen verändert. Tatsächlich ist es – bei einvernehmlichen Scheidungen – mittlerweile möglich, Scheidungsanträge online einzureichen. Eine solche Scheidung hat den Vorteil, dass sie keinen großen Zeitaufwand erfordert und in vielen Fällen sogar deutlich günstiger ist.
Damit Sie wissen, was auf Sie zukommt, sollten Sie dennoch im Voraus die Kosten für Online-Scheidungsverfahren ermitteln. Wie bei anderen Scheidungsverfahren hängen die anfallenden Kosten in erster Linie von dem Einkommen der Ehepartner sowie der Anzahl an Kindern ab.
Beantragen Sie bei Geldnot staatliche Verfahrenskostenhilfe
Es gibt viele Menschen, die eine Scheidung immer wieder aufschieben und sich infolgedessen unnötigem Stress aussetzen. Hierfür gibt es jedoch zumindest in Deutschland keinen Grund, denn bei Geldnot können Sie staatliche Verfahrenskostenhilfe beantragen.
Kontaktieren Sie dafür einfach einen Rechtsanwalt und schildern Sie diesem Ihre Situation. Gegebenenfalls ist das auch bei einer online eingereichten Scheidung möglich. In solchen Sonderfällen werden die Kosten ganz oder teilweise von der Gerichtskasse als staatliche Fürsorgeleistung übernommen.
Je nach Situation müssen Sie die Kosten anschließend ratenweise an die Gerichtskasse zurückzahlen.
Vermeiden Sie einen Sorgerechtsstreit
Viele Ehepaare, die sich scheiden lassen, haben bereits Kinder. Schließlich liegt die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung bei fast 15 Jahren. Unter normalen Umständen sollten Sie das gemeinsame Sorgerecht auch nach der Scheidung so lassen, wie es vor der Scheidung war, denn ein Sorgerechtsstreit ist vor allem für das Wohl der Kinder problematisch. Lediglich bei einer Gefährdung des Kindeswohls sollten Sie versuchen, das alleinige Sorgerecht zu beantragen.
Durch Corona bedingte Streitigkeiten – angesichts der Auswirkungen auf die Psyche keine Seltenheit – sind hingegen kein triftiger Grund, um einen Sorgerechtsstreit zu entfachen. Die Kinder haben unter der gescheiterten Ehe ohnehin zu leiden. Das Ganze noch schlimmer zu machen, ist daher nur in Ausnahmefällen plausibel.
Beziehen Sie bei Streitigkeiten einen Mediator ein
Sie sollten immer eine einvernehmliche Scheidung anpeilen, da eine solche für alle Beteiligten am besten ist. Leider ist das nicht immer möglich und oftmals gibt es Streitigkeiten, die beigelegt werden müssen, bevor es weitergehen kann.
Verhalten Sie sich in solchen Fällen erwachsen und beziehen Sie einen Mediator ein. Jeder Streit hat seine Gründe und diese gilt es zu klären. Durch die Hilfe eines Mediators haben Sie bessere Aussichten, Streitigkeiten beizulegen und eine möglichst komplikationslose Scheidung über die Bühne zu bringen.
Manche Probleme lassen sich schließlich nur durch Hilfe eines Dritten lösen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, scheuen Sie nicht, entsprechende Leistungen in Anspruch zu nehmen.
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