Die BaFin hat gemäß § 304 Absatz 1 Nr. 2 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts widerrufen. Die Gesellschaften Kölner Pensionskasse und Caritas Pensionskasse gehen damit offiziell in den Run-Off.
Es dürfen keine neuen Versicherungsverträge abgeschlossen und bereits bestehende Versicherungsverträge können nicht mehr verlängert oder erhöht werden.
Beide Unternehmen konnten die Mindestkapitalanforderung nicht erfüllen. Auch die vorgestellten Maßnahmen der Kölner Pensionskasse mit einem entsprechenden Finanzierungsplan der vorhandenen Unterdeckung entgegenzuwirken, fanden keine Zustimmung der BaFin.
Schon im Herbst 2020 hatte die BaFin gemäß § 304 Absatz 1 Nr. 2 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts für die Kölner Pensionskasse VVaG mit dem Bescheid vom 19. September 2018 und für ihre Schwestergesellschaft, die Caritas Pensionskasse, mit dem Bescheid des 24. Oktober 2018 widerrufen.
Damals wurde Widerspruch eingelegt. Nachdem das Verfahren beendet ist, wurden die jeweiligen Bescheide dann zum 31. Dezember 2020 bestandskräftig. Beide Pensionskassen befinden sich in der Liquidation.
Insgesamt sind bei den beiden Pensionskassen 55.000 Pensionsanwärter*innen und Versorgungsempfänger*innen davon betroffen. Deren Verträge und Pensionen laufen weiter, die Renten sollen ausbezahlt werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
OLG bestätigt Grundsatzurteil für Pensionskasse
Weniger Übergang, mehr Realität: BaFin korrigiert Solvenzsicht auf Lebensversicherer
Trotz der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit im Jahr 2024 bleiben Deutschlands Lebensversicherer finanziell stabil – allerdings nur auf den zweiten Blick.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Versicherungstarifrunde: 1.400 Beschäftigte in Baden-Württemberg im Warnstreik
Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft erhöhen die Beschäftigten den Druck: Rund 1.400 Angestellte legen in Baden-Württemberg die Arbeit nieder – mit klarer Botschaft an die Arbeitgeber vor der entscheidenden Verhandlungsrunde am 4. Juli.
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.