Die Hälfte der gesetzlich Versicherten wegen steigender Gesundheitskosten besorgt
Fast die Hälfte der Krankenkassen-Versicherten ist wegen dem Zusatzbeitrag in Sorge. Gleichzeitig kann sich ein Drittel vorstellen, schon bei einer Ersparnis von 100 Euro im Jahr die Krankenkasse zu wechseln.
Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox hervor.
So bereitet 47 Prozent der Befragten die Warnung von führenden Vertretern der Krankenkassen vor einer Verdopplung des Zusatzbeitrages in der gesetzlichen Krankenversicherung große oder sehr große Sorge.
44 Prozent antworteten, sie würden sich deshalb keine oder geringe Sorgen machen.
Der Zusatzbeitrag – eine (fast) unbekannte Größe
70 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer in der Umfrage kennen den Zusatzbeitrag ihrer Krankenkasse nicht. Aktuell liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,1 Prozent. Dieser wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezahlt.
Der Schätzerkreis für die gesetzliche Krankenversicherung geht für das kommende Jahr von einer Steigerung auf 1,3 Prozent aus. Fünf Krankenkassen hatten bereits im Lauf des Jahres ihren Zusatzbeitrag erhöht – im Schnitt sogar um 0,4 Prozentpunkte.
Ein Anstieg um 0,2 Prozent sorgt dafür, dass der Arbeitnehmeranteil bei einem Einkommen von 47.928 Euro (Bundesdurchschnitt ohne Sonderzahlungen für Vollzeitstellen laut Statistischem Bundesamt) im Jahr um 48 Euro steigt. Bei 0,4 Prozent sind es schon 96 Euro.
Wechselbereitschaft bei Ersparnis
29 Prozent der Umfrageteilnehmer könnten sich für eine Ersparnis bis 100 Euro pro Jahr vorstellen, ihre Krankenkasse zu wechseln.
Der günstigste überregionale Anbieter verlangt derzeit 0,39 Prozent Zusatzbeitrag. Wer von einer Krankenkasse mit durchschnittlichem Zusatzbeitrag hierher wechselt, spart sogar 170 Euro.
Bei einer Ersparnis bis 200 Euro pro Jahr kommt für insgesamt 61 Prozent der Befragten ein Wechsel der Krankenkasse in Frage.
26 Prozent schließen einen Wechsel aufgrund der Beitragshöhe generell aus.
Allerdings bedeuten 170 Euro weniger Beitrag nicht automatisch 170 Euro mehr Nettoeinkommen. Da Krankenversicherungsbeiträge komplett steuerlich absetzbar sind, liegt die Nettoersparnis niedriger.
Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, sagt:
„Der Gesetzgeber hat den Wechsel der Krankenkasse ab kommendem Jahr vereinfacht. Die Kündigung des alten Anbieters übernimmt ab Januar die neue Krankenkasse automatisch. Eine verbraucherfreundliche Regelung, wie sie beim Wechsel des Stromanbieters schon lange funktioniert. Außerdem sind Versicherte künftig nur noch 12 Monate an eine neue Krankenkasse gebunden.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Höhere Zusatzbeiträge in der GKV - Versicherte sollten handeln
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV steigt im Jahr 2023 um 0,3 Prozent auf 1,6 Prozent. Individuell können einzelne Kassen ab Januar 2023 auch noch höhere Zusatzbeiträge festlegen. Ein genauer Kassencheck lohnt sich.
Über 100-Jährige sind die Innovatoren der Krankenversicherungsbranche
Wer ist Vorreiter in Sachen Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Investition? Auffällig häufig befinden sich unter den Trägern des Siegels „Ausgezeichnete Krankenkassen“ Versicherer, die vor über 100 Jahren gegründet wurden.
Höhere Krankenkassenbeiträge: Senioren zahlen bis zu 1.120 Euro mehr
Ab März müssen viele Rentnerinnen und Rentner tiefer in die Tasche greifen: Die gestiegenen Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen führen dazu, dass Senioren jährlich bis zu 1.120 Euro mehr zahlen müssen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor.
Enormes Potenzial bei privaten Krankenzusatzversicherungen
Jeder Fünfte plant in den nächsten Monaten den Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung. Ambulante Leistungen und Zahnzusatz haben laut einer Continentale-Studie die Nase vorn. Rund 60 Euro monatlich wären die Befragten bereit dafür zu investieren. Bevorzugt über den Abschluss beim Versicherer oder Vermittler, anstatt über ein Onlineportal.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
„Fünf Tierseuchen gleichzeitig – Tierhalter geraten weiter unter Druck“
Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.