Trotz Corona-Krise vermeldet der Münchner High-Impact-Investor BonVenture das erfolgreiche First Closing seines neuen Fonds. Wie auch die vergangenen drei Fonds finanziert BonVenture IV ausschließlich Unternehmen mit sozialem oder ökologischem Geschäftszweck.
Zum Zeitpunkt des First Closing haben institutionelle und private Investor*innen knapp 20 Millionen Euro gezeichnet. Weitere Investor*innen können noch bis voraussichtlich Mitte 2021 einsteigen. Zielvolumen des Fonds sind 40 Millionen Euro.
BonVenture IV ist der vierte Fonds der Münchner BonVenture-Gruppe, der ersten deutschen Beteiligungsgesellschaft für High-Impact Investing. Die Investitionen des Fonds orientieren sich an den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, Schwerpunkte sind beispielsweise die Bereiche Bildung & Chancengleichheit, ökologische Landwirtschaft, Erneuerbare Energie & Mobilität, Inklusion und Chancengleichheit, Gesundheit, Ressourcenschonung oder Maßnahmen zum Klimaschutz.
In der Vergangenheit finanzierte BonVenture etwa die Sozialunternehmen hinter den erfolgreichen Marken followfish, emmy Elektroroller-Sharing, AfB social & green IT oder discovering hands.
Zielvolumen von 40 Millionen spiegelt die Marktentwicklung wider
Knapp 20 Millionen Euro beträgt BonVenture IV zum Zeitpunkt des First Closing. Das Zielvolumen für das Final Closing liegt bei 40 Millionen Euro – fast doppelt so hoch wie beim letzten BonVenture-Fonds.
Dr. Erwin Stahl, Managing Partner bei BonVenture erklärt:
In den letzten 20 Jahren haben wir mehr als 50 Sozialunternehmen finanziert und begleitet. Seit kurzem ändert sich der Markt rapide: Die Sozialunternehmen sind professioneller aufgestellt, wollen schneller wachsen und können mehr Kapital aufnehmen. Damit einher verlängert sich auch ihr Hebel für gesellschaftlichen Impact.
Bis zum Final Closing, voraussichtlich Mitte 2021, können sich Interessent*innen auf der Website von BonVenture nach den Investitionsmöglichkeiten erkundigen.
Anfang 2021 sollen die ersten Investitionen fließen
BonVenture investiert als Lead- oder Ko-Lead-Investor zwischen 500.000 Euro und 2,5 Millionen Euro in innovative Sozialunternehmen, also Unternehmen mit sozialem oder ökologischem Geschäftszweck. Die Fondsgesellschaft kalkuliert mit einer Fondslaufzeit von zehn Jahren, wobei die Investitionsperiode 5 Jahre betragen soll; mit Verlängerungsoption von zwei Jahren.
Schon Anfang 2021 sollen die ersten Unternehmen Kapital erhalten. Voraussetzungen für die Aufnahme als Portfolio-Unternehmen ist, dass die gesellschaftliche Wirkung der Unternehmen nicht nur Beiwerk ist, sondern als integraler Bestandteil des Geschäftsmodells direkt aus der Geschäftstätigkeit erfolgt.
Mit diesen positiven Auswahlkriterien grenzt sich der High-Impact Fonds zu herkömmlichen Nachhaltigkeitsfonds ab, die in der Regel lediglich Unternehmen oder Branchen mit besonders schädlichen Auswirkungen ausschließen.
Verstärkter Austausch von Sozialunternehmer*innen und Investor*innen
Neben der finanziellen Beteiligung unterstützt BonVenture die Sozialunternehmen auch fachlich, insbesondere mit Know-how in der Geschäftsentwicklung und der Wirkungsmessung, sowie mit seinem Netzwerk. Im vierten Fonds wird der persönliche Austausch und die Unterstützung zwischen Sozialunternehmer*innen und Investor*innen noch stärker in den Fokus rücken.
Dazu Angela Lawaldt, Partnerin bei BonVenture:
Viele unserer Investoren wollen neben ihrer Finanzierung gemeinsam mit den Unternehmern Probleme lösen und ihnen auf ihrem Weg zum Erfolg helfen. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen punktuell Unterstützung, typischerweise bei Finanzen und Vermarktung oder einfach mit den richtigen Kontakten. Diese Synergie-Potentiale wollen wir noch stärker nutzen.
Investments in Sozialunternehmen während der Krise besonders attraktiv
Im Zuge der Corona-Krise kommt Unternehmen mit ökologischem oder sozialem Geschäftszweck eine besondere Rolle zu: Sie helfen dabei, die Auswirkungen der Krise abzumildern, insbesondere auf schwächere Teile der Gesellschaft. Außerdem liefern viele eine Blaupause für gesellschaftliche Neu-Entwürfe nach der Krise.
Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass diese Unternehmen besonders widerstandsfähig gegenüber Krisen sind. So berichtete der Deutsche Startup Monitor im September, dass unter anderem die Branchen Bildung, Gesundheit, Energie und Ernährung besonders gut durch die Krise kommen.
Jochen Herdrich, Partner bei BonVenture:
Unsere Erfahrung bestätigt das: Die Unternehmen in unseren aktuell laufenden Fonds BonVenture II und III leiden tendenziell weniger unter der Krise als herkömmliche Unternehmen. Und auch innerhalb der Fonds beobachten wir: Ein im Geschäftsmodell verankerter Social Impact ist gut für das Risikoprofil. Wir sehen, dass der Fokus auf die gesellschaftliche Wirkung den Teams und Gründer*innen einen besseren Zusammenhalt und ein größeres Durchhaltevermögen verleiht. Daneben bieten Sozialunternehmen Produkte und Dienstleistungen, die die Gesellschaft wirklich braucht.
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