Die VEMA Versicherungsmakler Genossenschaft eG lud Entscheider und IT-Verantwortliche zur Veranstaltung „IT-Prozesse bei VEMA – Ist-Stand und Ausblick“ ein.
Der IT-Kongress diente zur gemeinsamen Abstimmung der technischen Anforderungen auf beiden Seiten, um im Rahmen des Digitalisierungsprojekts VEMAdata Voraussetzungen zur Optimierung von Arbeitsprozessen zu schaffen.
Zuerst wurden die Teilnehmer in die Nutzung des VEMAextranets und seiner verschiedenen Dienste aus Sicht des Maklers eingeführt. Dadurch wurde dargestellt, wo Schnittstellen bereits Arbeitserleichterung bedeuten und es konnten Pläne zur Weiterentwicklung in den einzelnen Bereichen vorgestellt werden. Auch Anforderungen, die auf Seiten der Versicherer dafür geschaffen werden müssen, wurden so greifbar und nachvollziehbar dargestellt.
Bereich „Tarifierung, Angebot, Antrag“
Die technische Aufstellung der VEMA im Bereich „Tarifierung, Angebot, Antrag“ wurde detaillierter vorgestellt. Ziel ist es nicht, einen kompletten Marktüberblick in den Rechnern abzubilden, sondern maklerrelevante Produkte einfach kalkulierbar und eindeckbar zu machen. Bei der Tarifierung in den VEMA-Rechnern hält man am hybriden Weg fest. Tarife werden teils durch die VEMA-IT nachgebaut, teils findet der Datenaustausch auf BiPRO-Basis über den Webservice eines Versicherers statt.
Anforderungen für eine weitere Optimierung der Übermittlung und der Aufnahme von neuen Tarifen wurden aufgezeigt, damit künftig alle Zahnräder noch besser ineinandergreifen können.
Bei der elektronischen Schadenmeldung der VEMA profitieren Versicherer in Form des „genormten Schadenformulars“ davon, Makler und Kunde durch die dadurch beschleunigte Schadenbearbeitung.
Pilotprojekt zur Schadenmeldung
Zudem wurde ein erfolgreich laufendes Pilotprojekt mit einem Versicherer vorgestellt, bei dem Schadenmeldungen zur automatischen Anlage des Schadens im Versicherersystem mit Weiterleitung an den kooperierenden Kfz-Dienstleister führen. Ähnliche automatisierte Prozesse plant VEMA auch mit anderen Versicherern quer über alle Versicherungssparten.
Auch wurde die Idee vorgestellt, Maklern bei Kleinschäden die Möglichkeit der Regulierungsempfehlung zu geben, womit man die Chance hätte, überschaubare Leistungsfälle auch in die Dunkelverarbeitung geben zu können.
Dunkelverarbeitung im Bereich der Bestandsübertragungen
Eines der großen Ziele der VEMA ist mehr automatisierte Dunkelverarbeitung im Bereich der Bestandsübertragungen. Hier warb die VEMA um mehr Unterstützung bei den Kooperationsversicherern. Aktuell werden über das BÜ-Tool der VEMA knapp 1.500 Bestandsübertragungen pro Monat angezeigt. Jede davon muss händisch von einem Sachbearbeiter abgewickelt werden, obwohl sich außer dem Betreuer rein gar nichts am Vertrag ändert. Dies möchte die VEMA nun ändern.
Projekt VEMAdata
Mit dem Projekt VEMAdata will die VEMA die verschiedenen Systeme bei Makler, Versicherer und VEMA stärker vernetzen, damit geschmeidige Abläufe geschaffen werden und Informationen beziehungsweise Daten einfach bewegt oder abgeholt werden können, ohne dass es weiteren Zutuns Dritter bedarf.
VEMA setzt dabei auch stark auf die BiPRO-Norm 440 zum Dokumentenabruf, da ein kompletter Austausch aller Daten in Hinblick auf die Vielzahl möglicher Informationen unmöglich scheint. Dabei möchte man den Makler keinesfalls zur Nutzung eines bestimmten Verwaltungsprogramms zwingen, um optimal an den neu zu schaffenden Möglichkeiten teilhaben zu können. Zwar wird durch die Schaffung der nötigen Infrastrukturen auch eine Art VEMA-Verwaltungsprogramm entstehen – eine Nutzung sei aber nicht Voraussetzung. Viel mehr sähe man das VEMAextranet am Ende als eine Art Plug-in-Station, in die man sich mit der im Maklerbüro vorhandenen Technik einklinkt und das volle Angebot genießen kann. Kosten werden den angebundenen VEMA-Partnern dafür – treu der VEMA-Philosophie – nicht entstehen.
Passwortverwaltung und VEMA-Postbox
Zwei wichtige Schüsseldienste wurden bereits für die Gesamtvision VEMAdata installiert: die Passwortverwaltung und die VEMA-Postbox. Im Zusammenspiel mit der Kundenverwaltung sind interessante Möglichkeiten zum Beispiel über das Kampagnentool nutzbar.
Die strategisch sinnvollen Bereiche des Maklerbedarfs sind mit Tools besetzt und helfen bereits bei der täglichen Arbeit. In der nächsten Zeit werden diese Dienste mehr und mehr miteinander verwoben werden, damit sie in einem stabilen Datennetz miteinander interagieren können.
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