InsurTech ist das große Buzzword der Versicherungswelt. Viel diskutiert sind die Start-ups und ihre Technologien: Wollen sie bestehende Marktmechanismen aufrechen und mit neuen Produkten die kleinste Marktlücke erobern? Haben sie am Ende die notwendige Branchenkenntnis dazu? – Oft gehörte Thesen, wenn es um die InsurTechs geht. Auf einem Gebiet sind sie jedoch absolute Profis: der Digitalisierung.

InsurTechs verstehen die Bedürfnisse der technisierten Kundengeneration, nutzen das Vertriebspotenzial von Daten und bieten Kosteneffizienz und bequeme Prozesse bei der Angebotserstellung. Entscheidende Kompetenzen, von denen die traditionelle Versicherungswirtschaft profitieren kann, um gemeinsam die Branche in die digitale Zukunft zu heben.
Der neue Versicherungskunde: digital, vernetzt, anspruchsvoll
Google, Zalando & Co. haben das Grundprinzip schon lange verstanden: Ausgehend von der aktuellen Suchanfrage wird jeder Nutzer mit einer möglichst passgenauen Botschaft angesprochen, die zugeschnitten ist auf seine individuellen Bedürfnisse. Vom nächsten Urlaub bis zum täglichen Einkauf erwartet der Kunde ein komfortables Angebot und eine unkomplizierte Prozessabwicklung.
Natürlich ist der E-Commerce keine Blaupause für ein modernisiertes Versicherungswesen. So einfach lassen sich die Mechanismen nicht eins zu eins übertragen. Doch deutlich wird: Mit der Digitalisierung haben sich auch die Erwartungen und das Verhalten der Kunden einschneidend verändert. Mit nur wenigen Klicks zum Wunschprodukt und das am liebsten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Je relevanter das Angebot, umso effizienter der Service. Das wird Ihnen jeder Kunde bestätigen – egal in welchem Dienstleistungssektor. Denn der neue Kunde ist informiert, selbstbestimmt und vergleicht, bevor er kauft. Und warum sollte das, was für den Kunden im privaten Bereich längst selbstverständlich ist, nicht auch zum Beispiel für den Abschluss einer Gewerbeversicherung gelten?
Daten – die Währung der Digitalisierung
Um seinen Kunden mit einem passgenauen Produkt und Vertriebsprozess bedienen zu können, braucht es vor allem eins: Daten. Denn mit jedem Datensatz lernt man seinen Kunden besser kennen. Mit ihrem Informations- und Kaufverhalten im Netz hinterlassen Kunden eine Vielzahl an Spuren. Richtig ausgewertet, eröffnen diese Informationen spannende Möglichkeiten für eine bedarfsgerechte Beratung und nutzerorientierte Produktentwicklung. InsurTech-Unternehmen wissen, dass Daten die wahre Währung der Digitalisierung sind und nutzen diese bereits mit Erfolg im Online-Marketing oder bei der Optimierung der User Experience auf ihrer Webseite.
Dazu gehört auch Finanzchef24 als digitaler Makler für Gewerbeversicherungen: Mit mehr als einer Million Seitenbesuchern im Jahr und monatlich über 1.000 Neuabschlüssen bietet Finanzchef24 aktuell wohl die beste Underwriting-Technologie im Gewerbemarkt für Selbstständige und Kleinunternehmer. Dabei verstehen wir nicht nur unsere Unternehmer, sondern kennen auch die technischen und fachlichen Anforderungen der Versicherungswirtschaft.
Grundlage dafür ist sowohl unsere leistungsstarke und einfach zu bedienende Rechneroberfläche. Durch eine genaue Analyse des Nutzerverhaltens wissen wir, welche Unternehmer nach welchem Versicherungsprodukt suchen und wie häufig. Wir sehen auch, wie der Risikobedarf von Unternehmerseite eingeschätzt wird oder wo betriebsspezifische Risiken unzureichend abgedeckt werden.
Basierend auf unserem Wissen, haben Versicherer die Möglichkeit, ihre Produkte nach Preis und Leistung zu optimieren, um sie für Kunden attraktiver zu gestalten und dadurch die Abschlussquote zu steigern. Mit dieser Fokussierung bauen wir nicht einfach eine Software für den Vertrieb, sondern eine wirkungsbezogene Vertriebssoftware, die sich konkret am Kunden ausrichtet.
Mehr Effizienz mit standardisierten Prozessen
Nicht nur der Informationsvorteil ist ein entscheidender Erfolgsfaktor der Digitalisierung: Durch den Einsatz neuer Technologien und Softwareanwendungen lassen sich aufwendige Prozesse standardisieren und dadurch auch Kosten reduzieren. Der Nutzen der Digitalisierung für den Versicherungsbetrieb steht für sich: Weniger Dokumentationsaufwand, höhere Effizienz im Workflow durch schlanke Bearbeitungsprozesse und eine geringere Fehlerquote bei mehr Haftungssicherheit.
Als Finanzchef24 2013 seine Rechentechnologie zur Berechnung gewerblicher Risiken dem Markt vorstellte, galten die mit Firmenpolicen verbundenen Angebots- und Antragsprozesse für Makler als besonders zeitaufwendig und unprofitabel. Unsere neuartige Technologie ermöglichte Vermittlern einen einfachen und transparenten Zugang zu diesem Segment und eröffnete damit ein riesiges Vertriebspotenzial, auf das sie bis dahin nur schwer zugreifen konnten.
Mit unserem Gewerbe-Tool können nun für rund 1100 Betriebsarten alle relevanten Risikofaktoren eines Kunden vollständig online erfasst und so der individuelle Absicherungsbedarf für das spezifische Gewerbe berechnet werden. Der Endkunde und Makler wird dabei systematisch durch den Beratungsprozess navigiert, der automatisch alle Risikozusammenhänge berücksichtigt. Darüber hinaus kann man die Tarife verschiedener Anbieter vergleichen und bei Bedarf ein Angebot direkt erstellen sowie online abschließen. Dadurch profitieren Makler und Endkunden von einer größeren Tarifvielfalt und erhalten Zugriff auf interessante Tarife von Spezialversicherern.
Auch Versicherungsunternehmen selbst haben in den vergangenen Jahren massiv in die Entwicklung und den Ausbau neuer Softwarelösungen investiert. Sei es über eine Beteiligung an InsurTech-Start-ups oder die Förderung eigener IT-Projekte. Maklerpools haben ebenso nachgezogen, um ihren angebundenen Vermittlern eine digitale Infrastruktur bieten zu können.
Dass die Einreichung von Policen nicht mehr in Papierform, sondern nur noch als Online-Dokument möglich sein wird, ist keine ferne Zukunftsmusik mehr, sondern ein Standard, den Versicherer über kurz oder lang festlegen werden. Es gibt also sehr gute Gründe dafür, in digitale Vertriebsstrukturen und Prozesse zu investieren. Ohne Technik geht es bald nicht mehr. Und ohne Daten und das Wissen über die Bedürfnisse der Kunden auch nicht.
Voneinander lernen statt konkurrieren
Vergleicht man heute die Klienten von InsurTechs und klassischen Maklern, gibt es aktuell nur wenig Konkurrenz an dieser scheinbar hart umkämpften Front. Das gilt vor allem für den Gewerbeversicherungsmarkt: So sind 60 Prozent der Klienten von Finanzchef24 Gründer und Jungunternehmer, die sich ganz selbstverständlich über digitale Informationskanäle bewegen.
Klassische Makler bedienen mit ihrem Leistungsangebot dagegen erfolgreich die Bedürfnisse ihrer weniger digital-affinen Bestandskunden, zu denen vor allem etablierte Unternehmer und Selbstständige gehören.
Bei der aktuellen Debatte um innovative Geschäftsmodelle im Versicherungsvertrieb geht es auch weniger darum, bestehende Kunden zu revolutionieren, als um den Kunden von morgen. Um langfristig nicht von den jüngeren Klienten abgeschnitten zu werden, brauchen Versicherer und auch traditionelle Makler einen hybriden Beratungsansatz, ohne scharfe Trennlinie zwischen online und offline.
Das beinhaltet sowohl eine kompetente Beratung auf Augenhöhe als auch eine leistungsstarke Technologie und kosteneffiziente Workflows. Nur indem der Markt alle vorhandenen Synergien einsetzt, bietet sich eine echte Chance, den Versicherungsbetrieb erfolgreich in die digitale Zukunft zu bringen. Gemeinsam sind wir auf dem besten Weg dorthin!
Bilder: (1) © liuzishan / fotolia.com (2) © Finanzchef24 GmbH (3) © experten-netzwerk GmbH
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