Matthias Weber, Vorstand der LifeStyle Protection, einer Gesellschaft von HDI Bancassurance.Matthias Weber, Vorstand der LifeStyle Protection, einer Gesellschaft von HDI Bancassurance.HDI Bancassurance

Baufinanzierung ohne Netz und doppelten Boden?

Viele Darlehensnehmer unterschätzen elementare Risiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod. Die Studie von HDI Bancassurance legt offen, dass auch Finanzberater noch viel Potenzial bei der Risikovorsorge verschenken.

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Die Absicherung bei Baufinanzierungen wird von vielen Kunden und Vermittlern gleichermaßen vernachlässigt – das zeigt eine aktuelle Studie von HDI Bancassurance und YouGov. Die Umfrage unter über 1.100 Personen offenbart: Existenziell wichtige Risiken wie Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder der Todesfall spielen bei der Planung einer Immobilienfinanzierung häufig kaum eine Rolle.

So nennen nur 17 Prozent der Befragten Arbeitslosigkeit als relevantes Risiko während der Finanzierungsphase, lediglich acht Prozent denken an eine mögliche Arbeitsunfähigkeit, nur drei Prozent an den Todesfall. Dagegen dominieren eher abstrakte Sorgen wie Zinsentwicklung oder allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

„Der Mensch tendiert dazu, Unangenehmes auszublenden. Dies trifft offensichtlich auch auf potenziell einschneidende Lebensentscheidungen zu, wie den Bau oder Kauf einer Immobilie“, erklärt Matthias Weber, Vorstand der LifeStyle Protection bei HDI Bancassurance. „Themen wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod zu ignorieren, kann bei langfristigen Krediten riskant sein. Deshalb finde ich es wichtig, dass diese Themen offen im Beratungsgespräch angesprochen werden.“

Beratungsversäumnisse trotz hohem Abschlussinteresse

Nur die Hälfte derer, die eine Baufinanzierung planen, wurden zum Zeitpunkt der Befragung überhaupt mit dem Thema Absicherung konfrontiert. Selbst nach dem Abschluss hatte sich fast ein Drittel der Befragten nicht näher damit befasst. Beratungsversäumnisse zeigen sich nicht nur auf Verbraucherseite: Besonders bei Filialbanken, Sparkassen und unabhängigen Vermittlern wird das Thema häufig nicht aktiv angesprochen – obwohl die Abschlussquoten bei entsprechender Beratung beachtlich sind.

Bei Angeboten zur Todesfallabsicherung entscheiden sich 66 Prozent der Kund*innen für einen Abschluss, bei Arbeitsunfähigkeit sind es 56 Prozent, bei Arbeitslosigkeit 46 Prozent. Die Studie zeigt: Werden Risiken konkret besprochen, ist die Bereitschaft zur Absicherung hoch.

Beratungswunsch bleibt analog

Zwar schneiden Onlineplattformen bei der Sensibilisierung besser ab, beim tatsächlichen Abschluss spielt persönliche Beratung weiterhin eine entscheidende Rolle. 78 Prozent der Befragten wünschen sich eine persönliche oder hybride Beratung bei der Risikoabsicherung. Vermittlerinnen und Beraterinnen sollten diese Erkenntnis als Chance nutzen, um das Vertrauen der Kund*innen zu stärken – und Versorgungslücken zu schließen.

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