DORA: Versicherer fordern Klarheit zur EU-Cyberabwehr-Verordnung

Ab dem 17. Januar 2025 greift die DORA-Verordnung der EU, um Finanzdienstleister besser vor Cyberbedrohungen zu schützen. Während die Versicherungsbranche bereits wichtige Anpassungen vorgenommen hat, fordert der GDV präzisere Vorgaben, insbesondere für Drittparteienrisiken.

(PDF)
Ab dem 17. Januar 2025 tritt der Digital Operational Resilience Act (DORA) der Europäischen Union in Kraft.Ab dem 17. Januar 2025 tritt der Digital Operational Resilience Act (DORA) der Europäischen Union in Kraft.dimitrisvetsikas1969 / pixabay

Ab dem 17. Januar 2025 tritt der Digital Operational Resilience Act (DORA) der Europäischen Union in Kraft. Ziel der Verordnung ist es, die Widerstandsfähigkeit von Finanzunternehmen und Versicherern gegen Cyberbedrohungen und Betriebsstörungen zu stärken. Dabei müssen Versicherer ein umfassendes IKT-Risikomanagement etablieren, Resilienzstrategien entwickeln, Sicherheitsrichtlinien dokumentieren und Notfallpläne vorhalten.

Die neuen Regelungen fordern nicht nur technische Anpassungen, sondern auch ein Umdenken im Umgang mit Risiken durch Drittanbieter. Regelmäßige Prüfungen sollen sicherstellen, dass sowohl externe Angriffe als auch interne IT-Störungen bewältigt werden können. DORA ist ein wesentlicher Schritt, um die digitale Sicherheit in der Versicherungs- und Finanzbranche zu verbessern.

GDV: Versicherer sehen sich vorbereitet, fordern jedoch Klarheit

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Branche in den vergangenen Monaten umfassende Vorbereitungen getroffen. „Die deutschen Versicherer haben ihre Prozesse binnen kürzester Zeit an die bekannten Vorgaben angepasst“, betont Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Dennoch bleiben wesentliche Fragen ungeklärt, insbesondere zur Vertragsgestaltung mit IT-Dienstleistern und Subunternehmern.

Ein zentraler Punkt ist das Management von Drittparteienrisiken. Unternehmen müssen nicht nur interne Risiken, sondern auch Gefahren durch externe Dienstleister und deren Subunternehmer berücksichtigen. Der GDV fordert, dass die noch ausstehenden Vorgaben zur Unterauftragsvergabe zügig finalisiert werden. „Ohne klare Regelungen bleibt das Vertragsmanagement ein Unsicherheitsfaktor“, so Asmussen.

Kontrolle kritischer IKT-Dienstleister

Ein weiterer Aspekt der Verordnung ist die Überwachung kritischer IT-Dienstleister, die für den Finanzsektor von besonderer Bedeutung sind. Während in der Vergangenheit die Finanzunternehmen selbst für deren Kontrolle zuständig waren, sollen diese Aufgaben künftig teilweise von europäischen Aufsichtsbehörden übernommen werden. Der GDV begrüßt diesen Schritt, fordert jedoch mehr Transparenz: „Die Ergebnisse der behördlichen Überwachung sollten den betroffenen Finanzunternehmen zugänglich gemacht werden, um die Zusammenarbeit zu verbessern“, erklärt Asmussen.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

DALL-E
Hausrat

Fahrraddiebstahl: Schadenssummen steigen trotz sinkender Fallzahlen

Fahrraddiebe gehen immer gezielter vor – und das trifft nicht nur Versicherer, sondern auch unzureichend abgesicherte Kunden. Warum die Schadenssummen steigen, was der GDV empfiehlt und worauf Vermittler beim Versicherungsschutz achten sollten.

Frachtdiebstahl auf LKW-Parkplätzen summiert sich auf über zwei Milliarden Euro Schaden pro Jahr (Symbolbild).Frachtdiebstahl auf LKW-Parkplätzen summiert sich auf über zwei Milliarden Euro Schaden pro Jahr (Symbolbild).DALL-E
Flotte Fahrzeuge

Frachtdiebstahl auf LKW-Parkplätzen: Über zwei Milliarden Euro Schaden pro Jahr

Frachter werden zu Zielscheiben: Der GDV fordert mehr gesicherte Lkw-Parkplätze entlang europäischer Routen. Die Zahl der Diebstähle steigt, und die Schäden summieren sich auf Milliarden.

Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.guenther3011 / pixabay
Flotte Fahrzeuge

Unwetterschäden an Kraftfahrzeugen: Kfz-Versicherer leisten 1,3 Milliarden Euro

Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmung haben 2024 in Deutschland immense Schäden an Kraftfahrzeugen verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wurden im vergangenen Jahr rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Naturgefahren beschädigt. Die Versicherer zahlten dafür insgesamt 1,3 Milliarden Euro.

Im Schnitt ereignet sich aller 2,5 Minuten ein Blitzschaden. Dafür haben die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im letzten Jahr rund 350 Millionen Euro gezahlt (Symbolbild).Im Schnitt ereignet sich aller 2,5 Minuten ein Blitzschaden. Dafür haben die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im letzten Jahr rund 350 Millionen Euro gezahlt (Symbolbild).jplenio / pixabay
4 Wände

Blitz- und Überspannungsschäden 2024 auf Rekordniveau

Blitze und ihre Folgen haben im Jahr 2024 massive Schäden in deutschen Haushalten angerichtet. Nach aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im vergangenen Jahr rund 220.000 Blitz- und Überspannungsschäden gemeldet – eine Zahl, die sich auf ein Schadenereignis alle zweieinhalb Minuten herunterbrechen lässt.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”
Ausgabe 03/25

„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”

Dr. Florian Sallmann
"Schema F gibt es nicht mehr"
Ausgabe 10/24

"Schema F gibt es nicht mehr"

Michael Schillinger & Andreas Bahr
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht