Versicherer fordern Rechtsrahmen für automatisierte Binnenschifffahrt

Automatisierte Binnenschiffe könnten schon heute einsatzbereit sein – doch es fehlt an klaren gesetzlichen Vorgaben. Der GDV fordert die Bundesregierung und internationale Flusskommissionen auf, Standards zu schaffen, um die Technologie voranzutreiben.

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Technisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Technisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Couleur / pixabay

Technisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fordert klare Regelungen, damit die Schiffe von Pilotprojekten in den Alltag überführt werden können. „Die Transportversicherer stehen bereit, auch automatisierte Schiffe zu versichern, wenn ein klarer Rechtsrahmen geschaffen wird“, betont Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Einheitliche Standards dringend erforderlich

Im Gegensatz zum Straßenverkehr, wo Gesetze für autonomes Fahren existieren, fehlt es bei der Binnenschifffahrt an einheitlichen Vorgaben. Die Transportversicherer fordern Regelungen in drei zentralen Bereichen:

  1. Standards für Fahrtauglichkeit:

    • Mindestanforderungen an Besatzung und Sicherheitstechnik
    • Schutz gegen Cyberangriffe
    • Klare Zuständigkeiten für die Zulassung automatisierter Schiffe
  2. Datentransparenz:

    • Echtzeit-Daten im standardisierten Format für Versicherer, um Risiken bewerten und Schäden regulieren zu können
  3. Klare Verantwortlichkeiten:

    • Eine Person muss jederzeit für die Einhaltung von Vorschriften verantwortlich sein, sei es an Bord oder in einer Fernsteuerungszentrale.

„Wir brauchen ein Sicherheitsniveau, das mindestens dem herkömmlicher Binnenschiffe entspricht“, so Asmussen.

Bedeutung der Binnenschifffahrt in Deutschland

Mit rund 4.000 Güterschiffen erbringt die deutsche Flotte etwa ein Drittel der Transportleistungen auf europäischen Flüssen und Kanälen. Rohstoffe aus den niederländischen Seehäfen werden über den Rhein in deutsche Binnenhäfen wie Duisburg, Köln oder Mannheim transportiert. Die Branche leidet jedoch unter starkem Fachkräftemangel, weshalb automatisierte Schiffe langfristig eine Lösung darstellen könnten.

Zukunftsweisende Technologie mit Potenzial

Die Einführung automatisierter Binnenschiffe könnte den Wettbewerb beleben, die Effizienz steigern und gleichzeitig die Sicherheit maximieren. Der GDV appelliert an die Politik, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. „Deutschland sollte seine führende Position in der Binnenschifffahrt nutzen und den technologischen Fortschritt aktiv vorantreiben“, so Asmussen.

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