Künstliche Intelligenz (KI) kann Diagnosen verbessern, Behandlungen personalisieren und die Gesundheitsversorgung effizienter machen. Laut einer aktuellen Umfrage von ottonova stehen viele Menschen der Technologie positiv gegenüber – jedoch mit klaren Vorbehalten.
Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in die medizinische Versorgung: Von der Früherkennung von Krankheiten über personalisierte Behandlungen bis hin zur Analyse von Bildaufnahmen. Doch wie stehen die Menschen in Deutschland zu dieser Entwicklung? Eine Umfrage des Krankenversicherers ottonova in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio zeigt: Viele sehen in KI ein großes Potenzial, fordern aber klare Grenzen und menschliche Kontrolle.
Verhaltenes Vertrauen in KI
Mehr als die Hälfte der 750 Befragten äußerte sich positiv gegenüber dem Einsatz von KI in der Medizin, wobei Männer tendenziell mehr Vertrauen zeigen als Frauen. Gleichzeitig gaben 42 Prozent an, der Technologie nur „mit Ausnahmen“ zu vertrauen. Weitere 14 Prozent stehen ihr ablehnend gegenüber.
Die Befragten sehen klare Vorteile: 71 Prozent glauben, dass KI die Gesundheitsversorgung verbessern kann. Jedoch erwarten 87 Prozent, dass Ärztinnen und Ärzte die letzte Entscheidungsinstanz bleiben.
Sorgen um Kontrolle und Datenschutz
Die größten Bedenken richten sich auf den Verlust menschlicher Kontrolle (55 Prozent), Haftungsfragen (42 Prozent) und den Datenschutz (41 Prozent). Auch ethische Fragestellungen beschäftigen die Menschen: 30 Prozent sehen hier Handlungsbedarf. Nur sechs Prozent der Befragten äußerten keinerlei Bedenken gegenüber KI-gestützten Technologien.
„Menschliche Kontrolle bleibt entscheidend“
Das Vertrauen der Bevölkerung wächst insbesondere dann, wenn KI-Ergebnisse durch Menschen überprüft werden. Für 54 Prozent ist dies der wichtigste Faktor. Zudem spielen die Genauigkeit der Ergebnisse (48 Prozent) sowie Empfehlungen medizinischer Fachkräfte (45 Prozent) eine große Rolle.
Personalisierte Beratung im Fokus
Die größten Einsatzpotenziale sehen die Befragten in Bereichen wie personalisierter Gesundheitsberatung, insbesondere bei Ernährungsfragen, sowie konservativen Behandlungsformen wie Physiotherapie (51 Prozent Zustimmung). Bei operativen Eingriffen, die mit KI geplant werden, sind die Meinungen geteilt: Während 39 Prozent solche Verfahren befürworten, lehnen 32 Prozent sie ab.
Offenheit für Datennutzung
Für die Entwicklung von KI-Anwendungen ist der Zugang zu Gesundheitsdaten zentral. Laut der Umfrage wären 60 Prozent der Befragten bereit, ihre Daten für medizinische Forschung bereitzustellen. Allerdings bleibt ein Fünftel skeptisch oder unentschlossen.
Über die Studie:
Die Umfrage wurde von ottonova beauftragt und vom Marktforschungsinstituts Appinio unter 750 Teilnehmenden zwischen 18 und 91 Jahren durchgeführt.