Altersdiskriminierung trifft nicht nur die Älteren – neue Studie überrascht mit Ergebnissen
Die neueste Ausgabe der DIA-Studie 50plus rückt ein bislang wenig beachtetes Phänomen ins Licht: Jüngere Menschen berichten deutlich häufiger von Altersdiskriminierung als Ältere.
Laut den jetzt veröffentlichten Vorabergebnissen gaben 25 % der 18- bis 29-Jährigen an, aufgrund ihres Alters bereits benachteiligt worden zu sein. In der Altersgruppe 60+ lag dieser Anteil bei lediglich 11 %.
Noch klarer zeigt sich der Unterschied bei der beobachteten Altersdiskriminierung im eigenen Umfeld: Während fast ein Drittel der Jüngeren (28 %) Diskriminierung bei anderen erlebt hat, sind es bei den älteren Befragten nur 6 %. Im Umkehrschluss gaben 75 % der über 60-Jährigen an, keinerlei Diskriminierungserfahrung gemacht zu haben – bei den Jüngeren sind es lediglich 30 %.
Für Klaus Morgenstern, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), ist das ein deutliches Zeichen: „Üblicherweise wird Altersdiskriminierung mit älteren Jahrgängen assoziiert. Unsere Studie zeigt jedoch, dass auch viele Jüngere sich wegen ihres Alters benachteiligt fühlen.“ Der Begriff der Altersdiskriminierung müsse daher womöglich weiter gefasst werden als bisher.
Die Umfrage wurde von INSA Consulere im Auftrag des DIA durchgeführt. 3.000 Personen ab 18 Jahren nahmen zwischen dem 24. März und dem 7. April 2025 online teil. Basis war das Studienpanel INSA-Perpetua Demoscopia, das auch Telefoninterviews umfasst. Die vollständige Studie wird in den kommenden Monaten veröffentlicht.
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