Steigende Beiträge in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung bewegen Versicherte zunehmend, ihre Absicherung zu überdenken. Während Selbstbeteiligungen weniger gefragt sind, wächst der Wunsch nach Komfort und umfassendem Schutz – vor allem bei stationären Leistungen. Das zeigt das aktuelle JDC-Trendbarometer.
Angesichts steigender Kosten in der Krankenversicherung zeigt das aktuelle Trendbarometer des Maklerpools JDC Group, basierend auf Daten des Analysehauses MORGEN & MORGEN, deutliche Veränderungen im Verhalten der Versicherten. Sowohl im Bereich der privaten Vollversicherung als auch bei Zusatzpolicen zeichnen sich neue Prioritäten ab.
Angestellte als größte Nachfrager
Vor allem Angestellte suchen nach neuen Tarifen in der privaten Krankenversicherung. Ihr Anteil an Tarifberechnungen stieg 2024 auf 20 Prozent – ein Zuwachs gegenüber 16,8 Prozent vor zwei Jahren. Beamte, die zweitgrößte Gruppe, verzeichneten hingegen einen Rückgang ihres Anteils von 20,6 Prozent auf aktuell 16,8 Prozent. Freiberufler blieben stabil bei etwa 15,8 Prozent.
Boom bei Zusatzversicherungen
Über 90 Prozent der Deutschen sind gesetzlich krankenversichert. Dennoch entscheiden sich immer mehr Menschen für private Zusatzversicherungen, die Leistungen abdecken, die die GKV nicht oder nur teilweise übernimmt. Laut PKV-Verband stieg die Zahl der Zusatzpolicen auf einen Rekordwert von knapp 30 Millionen. Zahnzusatzversicherungen sind weiterhin die beliebteste Absicherung, jedoch mit leichtem Rückgang: Ihr Anteil sank von 42,3 Prozent (2022) auf 41,1 Prozent. Dagegen wuchs das Interesse an stationären Leistungen (19,4 Prozent), Pflegetagegeld (10,2 Prozent) und ambulanten Zusatzpolicen (7,5 Prozent).
Absicherung ohne finanzielles Risiko bevorzugt
Während Selbstbeteiligungen lange als Mittel zur Prämienreduzierung galten, zeigt das JDC-Trendbarometer einen Wandel: Der Anteil von Tarifberechnungen mit einer Selbstbeteiligung von 400 bis 500 Euro fiel von 47 Prozent (2022) auf 40 Prozent. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Tarifen ohne Selbstbeteiligung von 18,9 auf 20,7 Prozent. Offenbar legen Versicherte zunehmend Wert auf Absicherung ohne eigenes finanzielles Risiko.
Komfort bei stationären Leistungen im Fokus
Auch bei stationären Leistungen zeigt sich ein klarer Trend: Die Nachfrage nach Tarifen mit Unterbringung im Mehrbettzimmer sank von 11,7 auf 9,8 Prozent. Gleichzeitig stieg der Wunsch nach Einbettzimmern von 21,7 auf 27 Prozent. Dieser Wandel deutet auf ein wachsendes Bedürfnis nach Komfort und hochwertigen Leistungen hin.
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