HUK-COBURG warnt vor Zeckenbissen: Wie Versicherungsschutz bei FSME und Borreliose greift
Zecken zählen zu den bedeutendsten Krankheitsüberträgern in Mitteleuropa. Sie können FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sowie Borreliose übertragen – zwei Infektionskrankheiten mit potenziell gravierenden Folgen. Während FSME das zentrale Nervensystem angreift, kann Borreliose zu chronischen Gelenk- und Nervenschäden führen. Das Risiko ist altersunabhängig: Wer sich im Freien aufhält, ist potenziell gefährdet.
Gefahr aus dem Unterholz – was Zecken so heimtückisch macht
Lautlos und kaum sichtbar nisten sich die Parasiten in warmen, feuchten Körperregionen ein – in Achselhöhlen, Leistengegend, Kniekehlen oder am Haaransatz. Das abgesonderte Sekret betäubt die Haut, was das Saugen oft unbemerkt macht. Krankheitserreger werden meist nicht sofort, sondern erst Stunden nach dem Stich übertragen. Daher gilt: Wer draußen unterwegs war, sollte sich gründlich absuchen – und entdeckte Zecken schnellstmöglich mit einer Pinzette oder Zeckenzange hautnah entfernen. Der Kopf darf dabei nicht steckenbleiben. Von Öl, Klebstoff und ähnlichen Hausmitteln ist abzuraten – sie können die Gefahr einer Infektionsübertragung sogar erhöhen.
Zeckenbiss und Versicherungsschutz: Warnung der HUK-COBURG
Die HUK-COBURG warnt aktuell ausdrücklich vor unterschätzten Risiken durch Zeckenbisse. Neben FSME steht vor allem Borreliose im Fokus: Die bakterielle Infektion kann – insbesondere bei Spätfolgen – zu dauerhaften Gesundheitsschäden bis hin zur Invalidität führen. Daher empfiehlt der Versicherer, die Einstichstelle nach einem Biss rund vier Wochen lang aufmerksam zu beobachten. Entwickeln sich ringförmige Hautrötungen, ist ein sofortiger Arztbesuch unerlässlich.
Darüber hinaus weist die HUK-COBURG darauf hin, dass nicht jeder Unfallversicherungsvertrag Infektionen durch Zecken automatisch abdeckt. Ältere Policen klassifizieren Zeckenbisse oft nicht als „klassischen Unfall“, da sie nicht plötzlich und gewaltsam von außen wirken. Im Schadensfall kann das bedeuten: Kein Leistungsanspruch – trotz erheblicher gesundheitlicher Folgen.
Dauerschäden durch Zeckenbiss? Eine moderne Unfallversicherung schützt
Die gute Nachricht: Versicherer wie die HUK-COBURG haben reagiert. Neue Tarife enthalten häufig explizite Klauseln zum Schutz bei zeckenübertragenen Krankheiten. Diese modernen Policen sichern nicht nur medizinische Behandlungen, sondern auch Reha-Maßnahmen, Einkommensausfälle oder eine lebenslange Invaliditätsrente ab – falls nötig.
Wichtig: Auch Erwachsene profitieren davon – insbesondere Menschen mit hoher Outdoor-Aktivität oder Wohnsitz in FSME-Risikogebieten. Ein zusätzlicher Impfschutz gegen FSME ist für sie ebenfalls sinnvoll.
Was Versicherte jetzt tun sollten
- Policen prüfen: Sind Zeckenbisse und Infektionskrankheiten wie FSME und Borreliose mitversichert?
- Altverträge aktualisieren: Viele ältere Policen entsprechen nicht mehr dem medizinischen Risikoverständnis.
- Gezielt absichern: Zusatzschutz für Erwachsene und Kinder individuell prüfen – insbesondere bei hoher Exposition.
- Impfen lassen: Gerade in FSME-Gebieten unverzichtbar.
- Zecken korrekt entfernen: Möglichst hautnah, ohne riskante Hausmittel.
Vorausschauender Schutz schafft Sicherheit – gesundheitlich wie finanziell
Ein Zeckenbiss kennt kein Alter – aber klare gesundheitliche und finanzielle Risiken. Wer regelmäßig draußen unterwegs ist oder in Zeckenhochburgen lebt, sollte seine Versicherungssituation gezielt überprüfen. Die aktualisierte Warnung der HUK-COBURG unterstreicht: Nur moderne Policen bieten umfassenden Schutz.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Zeckenalarm im Grünen: Wie Sie sich und Ihre Familie richtig absichern
Zeckenbisse können FSME oder Borreliose auslösen – und betreffen Menschen jeden Alters. Viele Versicherungen greifen nicht. So sichern Sie sich gezielt ab.
Globale Klimaerwärmung und die Bedeutung für den Unfallschutz
bKV-Scoring 2025: Neue Kriterien, klare Differenzierungen und 300 bewertete Tarife
Der Markt der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) bleibt in Bewegung – das zeigt der neue Scoring-Jahrgang 2025 von ASCORE Analyse. Für den „ASCORE Navigator“ hat das Analysehaus 300 bKV-Tarife von insgesamt 19 Gesellschaften unter die Lupe genommen – eine Gesellschaft mehr als im Vorjahr.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Kundenbefragung 2025: Viele Krankenkassen nur „befriedigend“
Die Kundenzufriedenheit mit den gesetzlichen Krankenkassen bleibt stabil – aber verbesserungswürdig. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ). Zwar erhält die Branche insgesamt die Bewertung „gut“, doch mehr als die Hälfte der Anbieter erreicht nur ein „befriedigend“. Besonders kritisch sehen die Versicherten Leistungsangebot, Transparenz und Zusatzbeiträge.
Das Wachstum der PKV hat seinen Preis
Trotz deutlich gestiegener Leistungsausgaben blickt die private Krankenversicherung optimistisch in die Zukunft. Warum Anbieter dennoch wachsen, welche Segmente boomen – und wo Risiken lauern, analysiert Assekurata-Fachkoordinator Alexander Kraus im aktuellen Marktausblick.
Cannabis auf Rezept – Zwischen Patientenautonomie, Plattformlogik und der Verantwortung der Versichertengemeinschaft
Immer mehr Patient:innen erhalten ihr Cannabis-Rezept per Klick – ohne Arztgespräch, ohne Diagnostik. Eine aktuelle Resolution der Bundesapothekerkammer warnt vor den Folgen: Die ärztliche Verordnung droht zur bloßen Bestellroutine zu verkommen. Was bedeutet das für die Solidargemeinschaft der gesetzlichen Krankenversicherung?
Private Krankenversicherung: Wachstumstreiber Zusatzversicherung
Private Krankenversicherung legt zu, meldet der PKV-Verband. Doch was steckt hinter dem Boom? Und wie positioniert sich die PKV im Wettbewerb mit der GKV?
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.