Zum Black Friday boomt das Geschäft mit Elektronikartikeln – oft begleitet von Versicherungsangeboten. Der Bund der Versicherten (BdV) kritisiert jedoch Embedded Insurance-Lösungen als intransparent und unwirtschaftlich.
Mit der Cyber Week und dem Black Friday beginnt für Händler die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Elektronikartikel sind dabei besonders beliebt. Immer häufiger wird Embedded Insurance genutzt, um Käufern direkt beim Erwerb eine Versicherung oder Garantieverlängerung anzubieten. Doch Verbraucherschützer schlagen Alarm: „Gerade bei Versicherungen für Elektrokleingeräte sind Vorsicht und genaues Hinsehen gefragt“, warnt Bianca Boss, Vorständin des Bunds der Versicherten (BdV).
Intransparente Prozesse und begrenzte Auswahl
Embedded Insurance bindet die Versicherung an den Kaufprozess: Mit einem Klick ist der Schutz abgeschlossen, oft ohne dass Verbraucher alle Details kennen. Die Prämie ist meist im Gesamtpreis versteckt, was dazu führen kann, dass der Abschluss kaum wahrgenommen wird. „Besonders problematisch ist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher häufig keine Möglichkeit haben, die Konditionen im Detail zu prüfen“, erklärt Boss.
Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Auswahl. Kunden erhalten in der Regel nur Versicherungsangebote des jeweiligen Kooperationspartners des Händlers, was einen Vergleich erschwert. Hinzu kommen komplizierte Kündigungsbedingungen, die oft unzureichend kommuniziert werden.
Kein wirtschaftlicher Vorteil für Verbraucher
Neben der mangelnden Transparenz kritisieren Verbraucherschützer die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit solcher Angebote. Häufig deckt die Versicherung nur den Zeitwert des Geräts ab, während bei einem Schadenfall eine Selbstbeteiligung fällig wird. „Gerade bei Elektroartikeln, die schnell an Wert verlieren, lohnt sich der Abschluss einer solchen Versicherung in den seltensten Fällen“, so Boss.
Laut einer Analyse des E-Commerce-Dienstleisters Salesforce stiegen die Online-Umsätze während der Cyber Week 2023 in Deutschland um neun Prozent. Vor einer Zunahme KI-gestützter Betrugsmethoden wird zur Cyber Week und in der Vorweihnachtszeit ebenfalls gewarnt.
Themen:
LESEN SIE AUCH
2025: Was sich für Kranken-, Wohngebäude- und Kfz-Versicherungen ändert
Der Bund der Versicherten (BdV) informiert über die wichtigsten Neuerungen im Versicherungsbereich für 2025. Betroffen sind die Krankenversicherung, die Wohngebäudeversicherung und die Kfz-Versicherung.
Drohnenversicherung: Verbraucherportal warnt vor riskanten Irrtümern
Immer mehr Menschen nutzen privat Drohnen – sei es zur Fotografie, für Freizeitflüge oder als Technik-Hobby. Doch vielen ist nicht bewusst, dass die Privathaftpflichtversicherung in vielen Fällen keinen ausreichenden Schutz bietet. Darauf macht das Verbraucherportal Drohnen-Camp in einem aktuellen Beitrag aufmerksam.
Reiseversicherungen im Check: Worauf Verbraucher achten sollten
Die Urlaubszeit steht vor der Tür – doch wer sich entspannt auf Reisen begeben will, sollte sich vorab mit dem passenden Versicherungsschutz auseinandersetzen. Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) warnt davor, dass nicht alle Reiseversicherungen sinnvoll sind oder den erwarteten Schutz bieten.
Verbraucherschützer kritisieren Restschuldversicherungen: Hohe Kosten und eingeschränkte Leistungen
Restschuldversicherungen, die Kreditnehmer vor Zahlungsausfällen schützen sollen, stehen weiterhin in der Kritik der Verbraucherzentralen. Die Policen gelten als teuer, intransparent und bieten nur begrenzten Schutz im Versicherungsfall.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Streit um Prämiensparen endet mit Vergleich
Verbraucherzentrale und Stadtsparkasse München haben sich vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht auf einen Vergleich zur Musterfeststellungsklage rund um das Produkt „S-Prämiensparen flexibel“ geeinigt. Rund 2.400 betroffene Verbraucher können mit pauschalen Nachzahlungen rechnen – sofern sie dem Vergleich nicht widersprechen.
Sparen schlägt Konsum: So würden Deutsche mit 20.000 Euro umgehen
Was würden Deutsche mit 20.000 Euro geschenkt machen? Die Antwort überrascht: Die Mehrheit würde das Geld nicht ausgeben, sondern sparen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Kfz-Versicherung in Deutschland: Historisch starke Beitragssteigerungen und neue Dynamiken im Wettbewerb
Die Kfz-Versicherungen in Deutschland sind in den letzten drei Jahren um bis zu 50 Prozent teurer geworden – ein historischer Preisanstieg, wie Verivox gegenüber AFP erklärt. Doch nun wendet sich das Blatt: Erste Anbieter locken wieder mit günstigeren Tarifen. Ein guter Zeitpunkt für den Vergleich.
Vermittler auf Vertrauenshoch: Ombudsstelle zählt kaum Beschwerden
Während die Zahl der Beschwerden über Versicherer auf ein Rekordniveau steigt (Experten.de berichtete), bleibt es im Vermittlerbereich auffallend ruhig.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.