Riester-Reform: „Das Wichtigste ist ein klarer und unbürokratischer Förderrahmen“

Katja Briones-Schulz, Vorständin der Lebens- und Krankenversicherung der Nürnberger, erklärt, wie Transparenz und digitale Services Vertrauen schaffen, warum die Riester-Rente unbürokratische Reformen benötigt und wie Fondspolicen die Altersvorsorge revolutionieren können.

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Katja Briones-Schulz, Vorständin der Lebens- und Krankenversicherung der NürnbergerNürnberger

Versicherer stehen oft vor der Herausforderung, das Vertrauen ihrer Kunden zu gewinnen und zu halten. Welche Strategien verfolgt die Nürnberger, um Transparenz und Vertrauen im Bereich der Altersvorsorge zu fördern?

Transparenz und Vertrauen sind immens wichtig. Unsere Kunden haben durch unser digitales Kundenportal jederzeit einen „transparenten Blick“ auf ihre Altersvorsorge. Und können erforderliche Änderungen bei Bedarf auch sofort selber vornehmen. Beim Thema Vertrauen geht es um das Vertrauen in die Finanzstärke und Stabilität des Versicherers. Wir lassen unsere Unternehmenskennzahlen regelmäßig von unabhängigen Ratingunternehmen überprüfen – und erzielen dabei stets Spitzenwerte. Das gibt den Kunden, aber auch unseren Vertriebspartnern die Sicherheit, ihre Altersvorsorge in besten Händen zu wissen.

Die Diskussion um eine Reform der Riester-Rente zieht sich seit Jahren. Welche Alternativen oder Verbesserungen wären Ihrer Meinung nach sinnvoll, um die private Altersvorsorge für breite Bevölkerungsschichten attraktiver zu machen?

Das Wichtigste ist ein klarer und unbürokratischer Förderrahmen. Der würde die Akzeptanz des Produkts deutlich verbessern. Gleichzeitig sollte die Möglichkeit bestehen, dass Kunden auch Produkte ohne eine 100%ige Beitragsgarantie wählen können. Damit hätten sie die Chance auf mehr Rendite und damit eine höhere Altersvorsorge.

Die Rolle von Versicherern entwickelt sich zunehmend zu ganzheitlichen Partnern in der finanziellen Absicherung. Wie sieht die Nürnberger diese Entwicklung, und wie setzt sie diesen Anspruch im Bereich der Altersvorsorge um?

Neben den bekannten Altersvorsorgeprodukten bieten wir unseren Kunden ein ganzheitliches Serviceangebot. Dafür haben wir Konzerngesellschaften wie zum Beispiel die ausgezeichnete Fürst Fugger Privatbank und weitere Kooperationspartner. Ganzheitlich heißt für uns auch eine hohe Beratungsqualität. Dafür haben wir ein umfangreiches Schulungsangebot für unsere Agenturen in Verbindung mit einem fachlich hoch qualifizierten Back Office an der Generaldirektion. Das wird von immer mehr Kunden honoriert.

Angesichts der aktuellen Zinslage bleibt die garantierte Verzinsung von Altersvorsorgeprodukten ein wichtiges Thema. Wie positioniert sich die Nürnberger dazu, und wie gelingt der Spagat zwischen Sicherheit und Ertragschancen?

Eine Trendwende ist hier nicht zu erwarten, da die Renditeerwartung bei Fondspolicen ohne Garantie immer noch deutlich höher ist. Daran wird auch die Erhöhung des Höchstrechnungszinses nichts ändern.
Bei unseren Fondsgebundenen Versicherungsprodukten ist es während der Vertragslaufzeit möglich, das gesamte Fondskapital, oder Teile davon, in Garantiekapital umzuwandeln. Das halten wir für die intelligentere Lösung.

Durch den Trend zu hybriden Produkten werden vermehrt Absicherungs- und Investmentansätze kombiniert. Welche hybriden Produkte bietet die Nürnberger derzeit an, und was zeichnet diese aus?

Der Trend bei der NÜRNBERGER geht bereits seit vielen Jahren eindeutig in Richtung Fondsgebundene Versicherungen. Unser NFX Tarif hat dabei seit Einführung den Zeitgeist getroffen. Er hat eine günstige Kostenstruktur, ist gleichzeitig besonders flexibel – mit einer herausragenden Fondspalette. Sehr stark steigende Umsatzzahlen spiegeln diesen Erfolg.

Welche neuen Produktentwicklungen dürfen Vermittler im nächsten Jahr von der Nürnberger im Bereich der Altersvorsorge erwarten?

Im Zuge der anstehenden Rechnungszinsänderung haben wir erst einmal all unsere Produkte auf den Prüfstand gestellt und wir haben unsere bestehenden Produkte überarbeitet. Im Augenblick analysieren wir unsere nächsten Schritte genau, um eine Roadmap für das kommende Jahr und darüber hinaus zu konzipieren. Hierbei stehen nicht nur Produktneueinführungen im Mittelpunkt, sondern auch die Verbesserung unserer Prozesse und Services.

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