Versicherungsschutz: Deutsche setzen oft falsche Prioritäten

Die private Haftpflicht ist für viele Deutsche die wichtigste Absicherung – erst an vierter Stelle folgt die Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Prioritäten-Setzung birgt Risiken, so eine Umfrage von Swiss Life.

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Stefan Holzer, Geschäftsleiter Market Management Versicherung, Swiss Life DeutschlandStefan Holzer, Geschäftsleiter Market Management Versicherung, Swiss Life DeutschlandSwiss Life

In Deutschland setzen viele Menschen bei der finanziellen Absicherung falsche Prioritäten. Eine neue Umfrage von YouGov im Auftrag von Swiss Life zeigt, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nur für 23 Prozent der Befragten zu den wichtigsten Absicherungsprodukten gehört. An erster Stelle wird die private Haftpflicht genannt (48 Prozent), gefolgt von der Kfz-Haftpflicht (39 Prozent) und der Hausratversicherung (27 Prozent). „Das eigene Hab und Gut scheint den Menschen wichtiger zu sein als der Wert der eigenen Arbeitskraft“, kommentiert Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. Dabei könne der Wert der Arbeitskraft über das gesamte Berufsleben hinweg bis zu zwei Millionen Euro betragen.

Diese Prioritätensetzung birgt ein erhebliches Risiko: Wer die Absicherung der Arbeitskraft vernachlässigt, steht im Falle einer Berufsunfähigkeit ohne finanziellen Schutz da. Rund jede vierte Person wird in ihrem Berufsleben zumindest temporär berufsunfähig – sei es durch Erkrankungen wie Burnout, Rückenleiden oder andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Die Swiss Life-Umfrage zeigt zudem, dass das Bewusstsein für dieses Risiko gerade in Berufen mit geringer körperlicher Belastung noch immer gering ist. Nur zehn Prozent halten das BU-Risiko in kaufmännischen oder akademischen Berufen für hoch.

Eine BU-Versicherung kann im Ernstfall den Lebensunterhalt absichern und ist daher entscheidend, um finanzielle Einbußen abzufedern. Laut Holzer sollte die BU den gleichen Stellenwert wie die Haftpflichtversicherung haben, denn sie ist das „Fundament für den finanziellen Lebensunterhalt im Falle einer Berufsunfähigkeit“.

Über die Studie:
Im Auftrag von Swiss Life Deutschland wurde die BU-Umfrage im Sommer 2024 vom Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland durchgeführt. Die Umfrage basiert auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Befragt wurden im Zeitraum vom 06.08. bis 08.08.2024 insgesamt 2112 Befragte, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Region, von denen 1.437 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung standen, also noch nicht verrentet waren, und 1.165 erwerbstätig waren. Die dargestellten Zahlen beziehen sich nur auf Erwerbstätige.

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