Nervenkrankheiten sind erstmals mit weitem Abstand die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit (BU) in Deutschland. Das zeigt der aktuelle Datenreport von MORGEN & MORGEN, der auf anonymisierten Leistungsfallanalysen und umfangreichen Point-of-Sale-Auswertungen basiert.
Demnach führen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Burnout mit 35,75 Prozent die Rangliste der BU-Auslöser an. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 1,52 Prozentpunkte.
Auffällig dabei: Die Zunahme zieht sich durch alle Altersgruppen, besonders betroffen sind jedoch Erwerbstätige bis 50 Jahre. Die zweitwichtigste BU-Ursache bilden Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats mit 17,85 Prozent. Sie verlieren weiter an Relevanz, insbesondere bei jüngeren Versicherten. Krankheiten wie Krebs (knapp 17 Prozent) und Herz-Kreislauf-Leiden folgen auf den weiteren Plätzen.
Versicherer müssen reagieren – mit passenden Leistungen
Die hohe Relevanz psychischer Erkrankungen stellt besondere Anforderungen an Tarife, Leistungsbearbeitung und Risikoprüfung. Einige Versicherer reagieren bereits mit einer verbesserten Krebsklausel oder vereinfachten Verfahren zur Leistungsfeststellung bei psychischen Erkrankungen. Auch Nachversicherungsgarantien gewinnen weiter an Bedeutung, da sich die Lebenssituation von Versicherten – insbesondere in jungen Jahren – dynamisch ändert.
Zielgruppen wie Schüler, Azubis und Studierende rücken zudem verstärkt in den Fokus der Anbieter. Fast 60 Prozent der Neuabschlüsse erfolgen heute vor dem 30. Lebensjahr, mit steigender Tendenz. Wer früh absichert, profitiert nicht nur von günstigeren Beiträgen, sondern auch von einem einfacheren Zugang zur Versicherung, solange die Gesundheit noch gut ist.
Datenbasis
Die Angaben stammen aus dem M&M Rating Berufsunfähigkeit 2025 der MORGEN & MORGEN GmbH. Die Erhebung basiert auf mehr als einer halben Million Point-of-Sale-Berechnungen sowie auf anonymisierten Leistungsfallauswertungen der Versicherer.
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