Im Rahmen der Europawahl hat das Finanzportal WhoFinance 100 der Top Finanzberater Deutschlands nach ihrer Einschätzung der Kompetenz der einzelnen Parteien in Bezug auf 20 zentrale Zukunftsthemen gefragt.
Finanzberater unterstützen ihre Kunden bei wesentlichen finanziellen Entscheidungen, zu Themen wie zum Beispiel Baufinanzierung, Geldanlage oder persönliche Vorsorge. Sie führen jedes Jahr Hunderte Beratungsgespräche. Sie kennen die Wünsche und Ziele aber auch die Sorgen und Nöte ihrer Kunden. Zudem wird ihr Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge hoch geschätzt.
Ergebnisse der Umfrage
Bei der Fähigkeit zur Förderung der europäischen Einigung liegen CDU/CSU mit 62 Prozent klar vor der FDP mit 17 Prozent. SPD und BSW liegen gleichauf mit 7 Prozent, die AfD bei 5 Prozent und die Linke spielt mit 0 Prozent keine Rolle.
Im Durchschnitt über alle Themen erhält die CDU/CSU mit rund 47 Prozent die meisten Beraterstimmen, gefolgt von der FDP mit 24 Prozent. SPD, die Grünen, AfD und BSW landen mit jeweils 6 Prozent bis 7 Prozent deutlich dahinter. Die Linke spielt mit 1 Prozent bei den Finanzberatern praktisch keine Rolle. 88 Prozent der befragten Finanzberater hatten einen Rechtsruck bei der Europawahl 2024 erwartet.
Insgesamt trauen die Berater den Regierungsparteien bei den meisten Themen weitaus weniger zu als den Unionsparteien. Nur bei wenigen Zukunftsthemen ist die Mehrheit der Berater von einer höheren Kompetenz der Ampelparteien überzeugt. Diese Themen sind: Nachhaltigkeit (60 Prozent), Förderung von KI (57 Prozent) und Digitalisierung der Verwaltung (55 Prozent). Bei den Klimazielen landet die Ampel im Kompetenz-Ranking mit 48 Prozent und beim Thema Energiewende mit 44 Prozent ebenfalls noch knapp vor CDU/CSU. Am wenigsten Zuspruch erhält die Ampel beim Thema Verteidigung (18 Prozent). Dabei ist zu betonen, dass die befragten Berater bei allen diesen Themen der FDP am meisten zutrauen: 21 Prozent bis 90 Prozent der Zustimmungswerte der Ampelparteien fallen auf die FDP.
Den Unionsparteien traut die Mehrheit der Berater bei Themen wie Verteidigung (66 Prozent), Schutz vor Extremismus (61 Prozent), Außenpolitik / Internationale Zusammenarbeit (58 Prozent), Bewahrung der freiheitlichen Grundordnung (58 Prozent), Energieversorgung (58 Prozent), Bauen und Wohnen (54 Prozent), Europa als Wirtschaftsstandort / Wettbewerbsfähigkeit (54 Prozent) und Beitrag zum Frieden (51 Prozent).
Niedrige Erwartungen an die EU
Bei der Frage nach dem Einfluss der EU auf die Finanzdienstleistungsbranche erwarten 81 Prozent der Berater von der EU keine positiven Impulse auf die Altersvorsorge. Fast 90 Prozent der Befragten erwarten jedoch eine zunehmende Regulierung durch die EU in Zukunft.
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