Idealer Immobilienpreis statt überhöhter Preiserwartungen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Zeiten, in denen Eigentümer den Markt in der Hand hatten, sind vorbei: Stattdessen entwickelt sich der Immobilienmarkt immer mehr vom Verkäufer- zum Käufermarkt, auf dem der Käufer das Sagen hat. Trotzdem stehen sich viele Eigentümer beim Immobilienverkauf selbst im Weg: Einer Maklerumfrage zufolge hegen neun von zehn Eigentümern zu hohe Preiserwartungen – und können ihre Immobilie folglich nicht zum gewünschten Preis verkaufen.
Das Problem dabei: Durch überzogene Preisvorstellungen erhöht sich auch die Vermarktungszeit deutlich. Denn wird der Preis zu hoch angesetzt, hat das zur Folge, dass mögliche Kaufinteressenten abgeschreckt werden. Zu hohe Preise führen folglich nicht zum Ziel. Dieser Situation müssen sich Eigentümer anpassen, indem sie sich um eine realistische Einschätzung bemühen. Wie Eigentümer in fünf Schritten den richtigen Immobilienpreis ermitteln, verrät dieser Artikel.
1. Schritt: Gründliche Marktanalyse
Um einen realistischen Verkaufspreis ermitteln zu können, braucht es im ersten Schritt vor allem eines: eine gründliche Marktanalyse. Sie bildet den Ausgangspunkt für die Preisgestaltung und gibt wichtige Hinweise auf aktuelle Markttrends. Dazu sollte der Eigentümer seine Immobilie mit Objekten vergleichen, die sich in Bezug auf Lage, Größe und Zustand ähneln. Idealerweise bezieht man außerdem Verkaufsdaten der letzten Monate mit ein, die einen realistischen Einblick in den aktuellen Markt ermöglichen. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind die Markttrends, zu denen das Angebot, die Nachfrage und die Preisentwicklung zählen. So kann ein Überangebot an Immobilien zu niedrigeren Verkaufspreisen führen, während eine hohe Nachfrage die Preise in die Höhe treiben kann. All diese Faktoren sind für die Bewertung der Immobilie maßgeblich – und sollten daher unbedingt berücksichtigt werden.
2. Schritt: Inanspruchnahme einer professionellen Immobilienbewertung
Im zweiten Schritt ist es ratsam, eine professionelle Immobilienbewertung durchführen zu lassen. Sie ist entscheidend, um einen objektiven und marktgerechten Verkaufspreis zu ermitteln. Die Vorteile einer professionellen Immobilienbewertung sind vielfältig: So lässt ein erfahrener Gutachter zum Beispiel keine persönlichen Emotionen in die Bewertung mit einfließen, die den Immobilienwert verfälschen könnten. Zudem verfügen Experten über umfassende Marktkenntnisse, die man sich als Laie kaum aneignen kann. Sie wissen, welche Aspekte – neben offensichtlichen Faktoren wie der Lage oder dem Zustand – bei der Immobilienbewertung von Bedeutung sind. Am Ende erhält der Eigentümer einen detaillierten Bericht, der nicht nur den geschätzten Immobilienwert, sondern auch alle wesentlichen Kriterien enthält, die zu dieser Einschätzung geführt haben. Das schützt sowohl vor zu hohen als auch vor zu niedrigen Preisen.
3. Schritt: Bewertung des Immobilienzustands
Der Zustand einer Immobilie ist ein weiterer entscheidender Faktor, der den Verkaufspreis maßgeblich beeinflusst. Bei der Ermittlung des Preises müssen daher sämtliche Aspekte, die den physischen Zustand betreffen, sorgfältig analysiert werden. Dazu zählen sowohl durchgeführte Renovierungen als auch vorhandene Mängel, die den Wert steigern oder mindern können. Eine professionelle Immobilienbewertung ist auch in diesem Zusammenhang äußerst wertvoll. Ein erfahrener Gutachter kann eine Immobilie korrekt bewerten, indem er relevante Kriterien wie das Baujahr, die Energieeffizienz und den Ausstattungsstandard berücksichtigt.
4. Schritt: Besondere Berücksichtigung spezieller Immobilienmerkmale
Jede Immobilie besitzt einzigartige Merkmale, die bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden sollten. Der wichtigste Faktor ist oft die Lage der Immobilie. Eine beliebte Wohnlage, die Nähe zu urbanen Zentren, die Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel und eine gute Infrastruktur können den Wert einer Immobilie erheblich steigern. Ebenso können eine moderne Einrichtung, energieeffiziente Systeme und eine hochwertige Innenausstattung zur Wertsteigerung beitragen. Gleiches gilt für besondere Merkmale wie einen Garten, einen malerischen Ausblick oder eine Terrasse. Die Herausforderung besteht darin, diese Faktoren zu erfassen und zu bewerten.
5. Schritt: Flexible Preisstrategie
Zu guter Letzt ist es wichtig, die Preisstrategie flexibel zu gestalten, um sie bei Bedarf an die Marktdynamik anpassen zu können. So können zum Beispiel Veränderungen in der Wirtschaft, im Zinsniveau oder in der Nachfrage eine Anpassung des Verkaufspreises notwendig machen. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Preises an die aktuelle Marktsituation kann dazu beitragen, die Immobilie zeitnah zu einem angemessenen Preis zu verkaufen.
Über Katharina und André Heid
Ob es sich um den Kauf oder den Verkauf einer Immobilie handelt: Viele Menschen sind sich unsicher, ob der veranschlagte Preis angemessen ist. Sie entscheiden sich deshalb für eine Immobilienbewertung. Das hat zahlreiche Vorteile. Nicht nur kann man über ein Expertengutachten finanzielle Einbußen verhindern, die durch einen zu hohen oder einen zu niedrigen Verkaufspreis entstehen können. Auch können sich Interessenten auf diese Weise vor unliebsamen Überraschungen absichern. Katharina und André Heid haben sich mit der Heid Immobilien GmbH auf Immobilienbewertungen spezialisiert. Das Team von zertifizierten Sachverständigen und Immobiliengutachtern bewertet Immobilien zuverlässig und professionell, wobei sie stets die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden berücksichtigen. Dabei legen sie Wert auf faire und transparente Preise und eine Festpreisgarantie. Weitere Informationen unter: https://www.heid-immobilienbewertung.de/.
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