KI-Technologien verändern unseren Alltag rasend schnell. Dabei reicht die künstliche Intelligenz von personalisierten Kaufempfehlungen bis hin zu selbstfahrenden Autos. Wenig überraschend wirkt sich das auch auf die Börse aus. So konnten Aktien von KI-Unternehmen in der Vergangenheit enorme Kursgewinne erzielen. Doch lohnt sich der Einstieg auch jetzt noch?
Ein Beitrag von Jens Rabe, Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe
Ob KI-Aktien eine gute Investition sind, ist nicht die Frage. Das sind sie nämlich definitiv. Die wirkliche Frage ist, wann und wie am besten in diese Aktien investiert werden sollte. Derzeit sind sie schon ziemlich hoch bewertet.
Es besteht noch Luft nach oben
Kaum ein Experte rechnete damit, dass künstliche Intelligenz bereits jetzt den Alltag maßgeblich verändern würde. Der aktuelle Hype zeigt jedoch, dass diese Einschätzung ein Irrtum war. Smarte Technologien sind in der breiten Masse angekommen – und sie werden bleiben.
Mit der Dotcom-Blase lässt sich der aktuelle Boom zwar nicht vergleichen. So mag der Markt mittelfristig durchaus überhitzt sein, was Kursexplosionen wie bei Super Micro Computer belegen. Auch Microsoft oder Google profitierten bereits stark vom Hype rund um die KI. Langfristig betrachtet bieten Aktien aus der Sparte trotzdem noch reichlich Gewinnpotenzial.
Jede Entwicklung hat Vor- und Nachteile
Wie bei jeder bahnbrechenden Technologie gibt es Vor- und Nachteile. Die smarten Technologien sind beispielsweise dazu in der Lage, rudimentäre und komplexe Aufgaben in Unternehmen jeder Größenordnung zu übernehmen. Schon heute leistet sie in vielen Tätigkeitsgebieten dabei effizientere Arbeit als ein Mensch. Dieser wird von der smarten Technologie einerseits entlastet, was die Produktivität steigert. Andererseits werden aufgrund der KI einige Berufsbilder verschwinden. Das kann sich negativ auf die Gesellschaft auswirken. Zudem ist das Fehlerpotenzial der smarten Technologien keinesfalls zu unterschätzen. Fake News stellen eines der bekanntesten Beispiele hierfür dar.
Keine Gewinner ohne Verlierer
Genau wie in der Berufswelt, in der es aufgrund von KI Gewinner und Verlierer gibt - verhält es sich auch an der Börse. Dabei gehören Unternehmen mit KI-Bezug aktuell zu den Siegern an der Börse. Es wird aber auch in diesem Segment Unternehmen geben, die einbrechen. Anleger müssen bei der Auswahl von Aktien also gut differenzieren und die Entwicklungen langfristig beobachten. Nicht jedes Geschäftsmodell wird sich bewähren können.
Leichte Tendenzen zeigen sich, wenn man schaut, inwiefern Unternehmen mit KI arbeiten. So bieten Betriebe wie Nvidia oder SMCI KI-Lösungen für eine reibungslose Infrastruktur, ebenso wie ServiceNow, die im Bereich von Cloudspeicher-Lösungen agieren. Aber auch Unternehmen wie Facebook oder Microsoft, die mit ihren Angeboten, wie dem Sprachassistenten von Microsoft, Nutzern einen echten Mehrwert bieten, könnten auf Dauer zu den Gewinnern gehören.
Langfristige Analysen sind wichtig
Wichtig ist in jedem Fall, dass Anleger Unternehmen einer sorgsamen Analyse unterziehen. Wie bei anderen Investments gibt es Chancen und Risiken zu beachten und nicht jedes KI-Unternehmen wird langfristig erfolgreich sein. Hält sich eine Aktie über einen bestimmten Zeitpunkt oben, ist das jedoch ein gutes Indiz dafür, dass sie auch zukünftig diesen Weg gehen wird.
Über den Autor
Jens Rabe gründete und leitet die Rabe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt der bekannte Börsenprofi Anleger dabei, an den Märkten durchzustarten und sich ein regelmäßiges Einkommen an der Börse aufzubauen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Hype um KI: 5 Tipps für Anleger
Auch wenn es bereits eine Reihe von Unternehmen gibt, die künstliche Intelligenz nutzen, steht das Thema KI noch ganz am Anfang – mit einem enormen Entwicklungspotential besonders für Anleger. Was gilt es zu beachten, wo lauern die Risiken und mit welcher Strategie fährt man als Anleger gut?
Ein neues „Wettrüsten“ hat im Technologiesektor begonnen
Die bekannten Technologieriesen haben so große Fortschritte bei der Entwicklung der grundlegenden KI-Modelle gemacht, dass diese derzeit im Begriff sind, die Marktlandschaft zu verändern. Wie Google, Meta und Co. sich für die nächste Phase aufstellen.
Anlagetrend: wie Fondsmanager und Privatanleger im April investieren
Magnificent Seven – Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla, Nvidia und Microsoft – stehen hoch im Kurs. 52 Prozent der US-Fondsmanager sind hierin investiert. Zwei Monate zuvor, im Februar, lag der Anteil allerdings noch bei 61 Prozent.
Vermögens-Ungleichheit hat sich verringert
Zwar ist das Vermögen in Deutschland nach wie vor sehr ungleich verteilt. Und dennoch: von 2017 auf 2021 hat sich die Ungleichheit leicht reduziert. Das gestiegene Interesse der Bundesbürger*innen an Investments könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
BaFin warnt: Milliardenverluste durch Turbo-Zertifikate für Privatanleger
Die BaFin-Studien zum Zertifikate-Markt zeigen alarmierende Ergebnisse: Während es keine Hinweise auf systematische Fehlberatung bei Anlage-Zertifikaten gibt, haben Turbo-Zertifikate in fünf Jahren Verluste von 3,4 Milliarden Euro verursacht. Die BaFin will nun strengere Maßnahmen prüfen.
Schluss mit Märchen: 5 Fake-News, die Rendite kosten
Viele Anleger kämpfen nicht nur mit den Schwankungen der Märkte, sondern auch mit psychologischen Fallen und verbreiteten Anlage-Mythen. Vito Micoli, Geschäftsführer bei FI Investments, räumt mit fünf gängigen Irrtümern auf – von der angeblichen Unvorhersehbarkeit des richtigen Einstiegszeitpunkts bis zur falschen Annahme, dass nur Aktien und Immobilien langfristig stabile Renditen bieten.
Steigende Anleiherenditen: Deutschlands Schuldenpolitik wird teuer
Die Finanzmärkte reagieren sensibel auf wirtschafts- und fiskalpolitische Entscheidungen. Das zeigt sich aktuell in der Entwicklung der Renditen für zehnjährige Bundesanleihen, die in den letzten Wochen von 2,5 % auf 2,9 % gestiegen sind.
EZB vor erneuter Zinssenkung – trotz Unsicherheiten und Inflationsrisiken
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute um 14:15 Uhr MEZ ihre neuesten Beschlüsse zu den Leitzinsen und weiteren geldpolitischen Maßnahmen veröffentlichen. Im Anschluss wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 14:45 Uhr MEZ auf einer Pressekonferenz die Entscheidungen erläutern. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, womit der Einlagensatz auf 2,5 % sinken würde.