Kryptowährungen in Südamerika beliebter denn je

Bitcoin befindet sich in Brasilien auf dem Vormarsch. Auch in anderen südamerikanischen Ländern erfreuen sich Kryptowährungen zunehmender Beliebtheit.

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So wurden Kryptowährungen Ende 2022 als Zahlungsmittel in Brasilien legalisiert. Für viele stellt dies einen großen Schritt dar, wenngleich es nicht zu verwechseln ist mit der Einführung von Bitcoin als offizielle Währung, wie es beispielsweise in El Salvador der Fall ist, wo Händler sogar dazu verpflichtet sind, Bitcoin als Zahlungsmittel anzunehmen, sofern die technischen Gegebenheiten dies ermöglichen. Dennoch sehen viele die Entscheidung in Brasilien als Schritt in Richtung Krypto-Adoption.

Bei Unternehmen in Brasilien ist die Kryptowährung mit der größten Marktkapitalisierung, Bitcoin, beliebter denn je. Nie gab es dort mehr Unternehmen, die Kryptowährungen halten, als jetzt. Insgesamt sind es 12.053 Unternehmen, wie das brasilianische Krypto-Medium Livecoins unter Berufung auf die Steuerbehörde Receita Federal do Brasil zuletzt berichtete.

Auch jenseits von Bitcoin tut sich in der brasilianischen Kryptoszene einiges. So stellt das Stablecoin-Projekt Tether 24.000 Geldautomaten auf, mit denen Nutzer auch USDT in die ganze Welt schicken können sollen. Hierbei handelt es sich um den größten Stablecoin der Branche, welcher am 23. Januar auf eine Marktkapitalisierung von 66,9 Milliarden US-Dollar kommt.

Bitcoin wird nicht nur in Brasilien beliebter

Auch in Argentinien gibt es einen großen Run auf Kryptowährungen. Marktbeobachter führen dies unter anderem auf die hohe Inflation in dem Land zurück – um die Kaufkraft zu erhalten, scheinen immer mehr Bürger auf digitale Devisen zu setzen. Im Dezember lag die Inflationsrate in Argentinien bei 94,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

„Die Akzeptanz von Bitcoin und Kryptowährungen in Lateinamerika ist eine der höchsten der Welt, insbesondere in Ländern wie Venezuela, Kolumbien und Argentinien. Und das macht Sinn, wenn man bedenkt, dass die Inflation in dieser Region ein ernstes Problem ist und viele Menschen digitale Vermögenswerte als sicheren Hafen betrachten", wie das Informationsportal „latina-press“ konstatiert.

Berichte am Montag wiederum ließen die Gerüchteküche brodeln. So teilte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva sowie sein argentinischer Amtskollege Alberto Fernandez in einem gemeinsamen Artikel mit, dass die wirtschaftliche Verflechtung beider Länder vorangetrieben werden solle.

Auch die Schaffung einer gemeinsamen Währung, so ihr Ansinnen, werde dabei eine Rolle spielen. Im Fokus würden unter anderem die Ankurbelung des regionalen Handels stehen, sowie die Verringerung der Abhängigkeit gegenüber dem US-Dollar.

Kryptoszene wittert Chance

Brian Armstrong, seines Zeichens Coinbase CEO, wittert dabei eine Chance. Und zwar äußerte er auf Twitter, dass die beiden Länder Bitcoin als gemeinsame Währung in Betracht ziehen sollten. Zwar bekam er hierfür einerseits Zuspruch, andererseits auch großen Gegenwind, und dies auch seitens Befürwortern von Kryptowährungen und Branchenkennern.

An digitalen Zentralbankwährungen arbeiten hingegen bereits beide südamerikanischen Länder, wobei Brasilien die Einführung bereits 2024 plant, Argentinien wiederum gründete zunächst ein nationales Blockchain-Komitee.

Dass der Vorstoß in den Krypto-Bereich allerdings nicht zwingend vorteilhaft ist für Staaten – so zumindest das aktuelle Lagebild -, das zeigt eine aktuelle Infografik von Block-Builders.de. Demnach bezeichnen 77 Prozent der Bürger in El Salvador die Bitcoin-Einführung als gesetzliches Zahlungsmittel als Fehlschlag, mit den Bitcoin-Investitionen ist das Land indes mehr als 50 Millionen US-Dollar im Minus.

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