Wenn junge Menschen ihr Haus bauen oder eines kaufen, fokussieren sie sich auf die zeitlich naheliegenden und angenehmen Themen: Welcher Tisch gehört in die Küche? Welche Keramik ziert das Bad? Lassen sich die Räume auch als Kinderzimmer nutzen? Wenige denken an lebensverändernde Überraschungen oder an das, was weit in der Zukunft liegt.
Unfälle oder das Alter können Bewohner zu jeglicher Zeit in ihrer Bewegung einschränken, wodurch sich Teile der eigenen vier Wände als unbegehbar herausstellen. Viele werfen unüberlegt das Handtuch und ziehen in ein neues, barrierefreies Haus.
Laut Steven Wieck, Gesellschafter bei den Liftexperten von der firsthand CARE GmbH, sollte Umziehen jedoch als allerletzte Option für jemanden gelten, der Geld, Schweiß und Emotionen in sein Eigentum gesteckt hat. Er empfiehlt, statt den Wohnort zu wechseln, eine einfachere und kosteneffizientere Methode der Altersanpassung: Technologien wie Treppenlifte zur barrierefreien Gestaltung des Gebäudes.
Umzug: emotional und teuer
Eigentümer sollten wohl überlegen, ob sie ihr Haus zurücklassen wollen, denn sie haben viel Zeit und Liebe in dieses investiert. Steven Wieck weiß:
Soziale Faktoren spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Heimat bedeutet nicht nur Gefühle für seine eigenen vier Wände zu besitzen, sondern beinhaltet auch die Erinnerungen, die die Besitzer darin bildeten, die lieb gewonnenen Nachbarn und Freunde in der Umgebung – all dies steht bei einem unnötigen Wohnortwechsel auf dem Spiel.
Nach der Entscheidung umzuziehen folgt auch keine geistige Ruhe, denn danach beginnt die Nerven strapazierende Suche nach einer passenden Unterkunft. Der Liftexperte erklärt:
Auch heute noch erweisen sich die meisten Wohnimmobilien als nicht barrierefrei, während gleichzeitig der Anteil älterer Menschen stetig zunimmt. Das bedeutet, dass viele Interessenten wenigen verfügbaren Objekten gegenüberstehen.
Hinzu kommen die Kosten, die mit dem Erwerb oder dem Bezug eines neuen Objektes anfallen. Möglicherweise braucht es einen zusätzlichen Kredit oder es gilt, Möbel anzuschaffen. Außerdem stellt sich selbst der Umzug als finanziell belastend heraus, denn der Transport und die Personalkosten schlagen zu Buche. Sein Gebäude einfach umzubauen und beispielsweise mit einem Treppenlift auszustatten, reduziert beides.
Nerven und den Geldbeutel
Kosten für eine Umgestaltung erweisen sich von Beginn an als überschaubarer und lassen sich zusätzlich mit der richtigen Förderung reduzieren. So können Interessierte bei ihrer Hausbank vor Beginn der Arbeiten die KfW-Förderung beantragen, welche speziell emissions- und barrierereduzierende Sanierungen finanziell unterstützt. Mieter und Vermieter können gleichermaßen diese Förderung beantragen. Sollten Bewohner einen Pflegegrad vorweisen, bezuschussen die Pflegekassen die Anschaffung des Treppenlifts mit bis zu 4.000 Euro pro Person. Wieck erklärt:
Professionelle Unternehmen wissen um die vielfältigen Möglichkeiten der Finanzierung und helfen ihren Kunden gerne durch eine Beratung und die Übernahme der Antragstellung.
Nicht nur der Geldbeutel lässt sich schonen: Laut Wieck bereite ein Computer einen detaillierten Entwurf und den Einbau vor. Dieser lasse sich dann innerhalb eines Arbeitstages verwirklichen. Durch diese effiziente Arbeitsweise würden Interessierte Reibungen reduzieren und Nerven sparen. Somit vermeiden Hausbesitzer den Frust des Wohnortwechsels und den Verlust des lieb gewonnenen Umfeldes und genießen uneingeschränkt ihr Leben in den eigenen vier Wänden.
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