Corona-Pandemie verändert Wohnwünsche

Nach Corona-Lockdown Nummer eins im März dieses Jahres steckt Deutschland derzeit mitten im zweiten Lockdown. So verbringen die Deutschen – auch jahreszeitlich bedingt – noch mehr Zeit zu Hause. Ob und wie sich die Wohnwünsche bereits über den Sommer verändert haben, zeigt nun eine von LBS Research beauftragte Befragung von 20- bis 45-Jährigen.

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Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, ihr Zuhause umgestaltet zu haben: Gut jeder Vierte hat sich mit Garten oder Balkon beschäftigt, jeder fünfte einen Heimarbeitsplatz eingerichtet und ebenso viele haben ihre Inneneinrichtung verändert.

Dabei gaben nur 13 Prozent an, dass der Auslöser nicht der Umstand war, häufiger zu Hause gewesen zu sein.

Da drei Viertel der Befragten davon ausgingen, dass die Corona-Pandemie in Deutschland noch für mindestens ein Jahr ein wichtiges Thema sein wird, ist es nicht verwunderlich, dass die meisten weitere Veränderungen im Wohnumfeld anstreben. 17 Prozent der Befragten möchten einen Homeoffice-Platz einrichten, 16 Prozent denken über ihre Inneneinrichtung nach und jeweils 13 Prozent über Malerarbeiten oder neue Tapeten, den Garten beziehungsweise Balkon sowie eine bessere Internetverbindung.

Neue Wohnpräferenzen der Bundesbürger

8 Prozent der Befragten gaben an, am liebsten umziehen zu wollen. Dabei zeigte sich, dass sich die Wohnpräferenzen infolge der Corona-Erfahrungen künftig verschieben könnten. So gaben immerhin 34 Prozent aller Befragten an, bei einem anstehenden Umzug stärker auf Balkon oder Garten achten zu wollen. 30 Prozent würden lieber günstiger wohnen, 23 Prozent hätten gerne mehr Zimmer jeweils 17 Prozent mehr Möglichkeiten zur Selbstversorgung sowie eine bessere Internetverbindung. Bei jeweils 15 Prozent stehen eine bessere Nachbarschaft und weiter außerhalb wohnen auf der Wunschliste.

Dabei lassen sich die meisten Ansprüche eher im Umland erfüllen, so dass dies dazu führen könnte, dass die es viele künftig aufs Land ziehen wird. Aber eine bevorstehende Renaissance des abgeschiedenen Dorflebens lässt sich aus den Befragungsergebnissen nicht herauslesen, so die Experten von LBS Research.

Miete oder Eigentum?

40 Prozent der Mieter finden nach den Corona-Erfahrungen ihre Wohnsituation nicht mehr optimal. Aber nur 23 Prozent der Bewohner eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung gaben dies an. Sogar nur jeder fünfzigste Eigentümer gab zu Protokoll, dass er am liebsten umziehen würde, aber immerhin jeder zehnte Mieter.

Dass er oder sie nach einem Umzug alles gerne genauso hätte wie bisher, das sagen zwar 28 Prozent der Eigentümer, aber nur 19 Prozent der Mieter.

Was letztere besonders oft stört und in einem neuen Zuhause dementsprechend besser sein sollte, sind ein fehlender Garten oder Balkon, die zu hohen Wohnkosten und eine zu geringe Zimmerzahl.

Aus dieser Wahrnehmung resultiert bei vielen auch ein Sinneswandel in puncto Wohneigentum: Bei 30 Prozent der Mieter ist infolge der Pandemie der Wunsch größer geworden, eine Immobilie zu erwerben.

Auswirkungen der Pandemie auf die Finanzen

57 Prozent der 20- bis 45-Jährigen stehen finanziell unverändert da und 8 Prozent verfügen sogar über mehr Geld als zuvor. Allerdings müssen 32 Prozent mit weniger auskommen.

Dass dies künftig der Fall sein wird, schätzen sogar 40 Prozent – und zwar Mieter wie Eigentümer gleichermaßen. Trotzdem sind Eigentümer etwas besser gepolstert: So haben 83 Prozent von ihnen die Verschönerung ihres Wohnumfelds in den vergangenen Monaten aus eigenen Ersparnissen bezahlt, aber nur 77 Prozent der Mieter.

Dementsprechend gaben 30 Prozent der eigentlich renovierungsfreudigen Mieter an, auf darauf zu verzichten, weil es ihnen an Geld fehlt.

Bei den Eigentümern ist Geldmangel mit 20 Prozent erst das drittwichtigste Hindernis, gewünschte Veränderungen anzugehen. Häufiger ausschlaggebend sind bei ihnen mit 30 beziehungsweise 25 Prozent das Aufschieben ungeplanter Ausgaben aus Gründen der Unsicherheit sowie Zeitmangel.

Da die Immobilienpreise zu hoch sind, kommt ein Umzug für 62 Prozent aller Befragten aktuell nicht infrage. Allerdings tangiert dies „nur“ 52 Prozent der Eigentümer, aber 68 Prozent der Mieter.

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