Ampel-Koalition: Hohe Erwartungen und große Skepsis

Eine neue Bundesregierung aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP findet in der Bevölkerung die größte Zustimmung. Aber nur 23 Prozent trauen der Ampel-Koalition derzeit zu, die anstehenden Probleme zu lösen. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die heute im vierten „#Polittalk aus der Hauptstadt“ vorgestellt wird. Gäste der Sendung sind die Chefinnen der Jugend-Organisationen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP: Jessica Rosenthal (SPD), Sarah-Lee Heinrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Franziska Brandmann (FDP). Der Polittalk wird gemeinsam mit dem Inforadio des rbb und der Süddeutschen Zeitung veranstaltet. Die Debatte moderieren Angela Ulrich (Inforadio) und Stefan Braun (Süddeutsche Zeitung). Sie findet im Studio 14 des rbb in Berlin unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Regeln statt. Zu sehen ist der #Polittalk im Livestream ab 12.30 Uhr auf www.inforadio.de/polittalk.

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Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich die Ampel, bleibt aber skeptisch

An der Sendung nimmt auch der Demokratieexperte der Bertelsmann Stiftung, Robert Vehrkamp, teil, der aktuelle Trends aus dem Demokratiemonitor der Bertelsmann Stiftung vorstellt: Vehrkamp fasst die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zusammen:

Eine Bundesregierung aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP findet mit 38 Prozent in der Bevölkerung die größte Zustimmung. Von den Befragten mit einer expliziten Koalitionspräferenz sagen das sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent).
Die Unterstützung für ein erneutes Bündnis zwischen SPD und Union (16 Prozent) oder eine Jamaika-Koalition aus Union, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP (19 Prozent) wäre noch nicht einmal halb so groß. Dennoch gibt es derzeit noch Zweifel an der Fähigkeit einer Ampel-Koalition, die aktuellen Probleme zu lösen. Nur knapp 23 Prozent der Befragten glauben derzeit, dass einem solchen Bündnis die notwendige Erneuerung Deutschlands gelingen wird. Fast doppelt so viele (42 Prozent) glauben das nicht, und mehr als ein Drittel (36 Prozent) sind noch unentschieden oder haben noch gar keine Meinung dazu. Auch für die Wähler*innen sei eine lagerübergreifende Mehrparteienkoalition politisches Neuland. Deshalb schauen die Deutschen derzeit noch mit einer erwartungsvollen Skepsis auf die sich anbahnende Ampel-Koalition, kommentiert Vehrkamp.

Abschluss der Koalitionsverhandlungen und Verschärfung der Corona-Lage als erster Stresstest

In vielen Politikbereichen liegen die Prioritäten und Positionen der Ampel-Parteien weit auseinander. Das sehen auch ihre Anhänger*innen so: Beim Klimaschutz wünschen sich nach den Ergebnissen der Umfrage fast neun von zehn (86,6 Prozent) der Grünen-Anhänger*innen und immerhin fast zwei Drittel (63,3 Prozent) der SPD-Anhänger*innen einen Neustart. Bei der FDP sind das mit nur 40,6 Prozent sogar noch einmal deutlich weniger als im Durchschnitt aller Deutschen (56,9 Prozent). Vergleichbar deutliche Unterschiede würden sich auch bei den Themen Steuern, Haushalt und Mieten zeigen. Hinzu komme nun noch die dramatische Verschärfung der Corona-Lage. Die nächsten zwei Wochen würden deshalb ein erster echter Belastungstest für die Ampel-Parteien werden, so Vehrkamp. Bild: © mokhin59 – pixabay.com

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