Am heutigen Tag haben die europäischen Staats- und Regierungschefs das EU-Hilfspaket zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise beschlossen.
Dazu Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR):
"Die Europäische Union hat nach intensiven und komplexen Verhandlungen Handlungsfähigkeit in der Krise bewiesen. Das ist ein gutes Signal für Europa. Die Initiative der 'sparsamen Fünf' hat offensichtlich dazu beigetragen, eine Begrenzung der Zuschüsse bei den Coronahilfen zu erreichen. Auch wird die Bindung der Hilfszahlungen an Reformen in den Mitgliedsstaaten nun wirksamer kontrolliert. Das sind wichtige Elemente, für die wir uns auch als BVR ausgesprochen haben. Jetzt kommt es darauf an, dass in den Mitgliedsstaaten die notwendigen Reformen auch in Gang gesetzt werden."
Die EU betrete mit ihren Maßnahmen zur Krisenbewältigung grundsätzlich neues Terrain, indem sie konjunktursteuernde Aufgaben übernimmt. Dies sei nur in Ausnahmesituationen zu rechtfertigen, wie sie aktuell infolge der schweren wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Coronapandemie auch gegeben seien. Auch lasse sich die Aufnahme von Schulden durch die Europäische Union in großem Umfang nur aufgrund dieser Sondersituation rechtfertigen.
"Eine gesamtschuldnerische Haftung wie beispielsweise bei Eurobonds bleibt für den BVR weiter ausgeschlossen", betont Kolak. Der Erfolg des europäischen Projekts hänge nun wesentlich davon ab, dass die wachstumsschwächeren und hochverschuldeten Mitgliedsstaaten Reformen zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen auf den Weg bringen. Dies gelte insbesondere für die Bereiche Digitalisierung, Klimaschutz und das Gesundheitswesen. Gleichzeitig müssen die Mitgliedsstaaten durch eine langfristige Konsolidierung ihrer Staatsfinanzen ihre finanzpolitische Handlungsfähigkeit zurückgewinnen.
Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken übermittelt durch news aktuell
Themen:
LESEN SIE AUCH
Basel III: Handlungsbedarf für Anpassungen bei Immobilienfinanzierungen erkannt
Der vdp begrüßt Änderungsvorschläge aus den Reihen des EU-Parlaments und warnt vor einer Übererfüllung der Baseler Vorgaben. Die sachgerechte Ausgestaltung der Basel III-Eigenkapitalregelungen muss das Ziel sein.
Entbürokratisierung bei Wertpapierordern war überfällig
KfW Kreditmarktausblick: Mehr Bankkredite für Unternehmen in der Corona-Krise
BVR prognostiziert weiter erhöhte Inflationsrate
In seinem jüngsten Konjunkturbericht geht der BVR davon aus, dass die Inflationsrate Deutschlands auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 leicht zurückgehen wird. Wichtige Voraussetzungen dafür sind ein Nachlassen der Lieferengpässe und geringere Energiepreisanstiege.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Zwischen Zauber und Zahlen: Warum deutsche Aktien wieder Chancen bieten
Trotz Konjunktursorgen, geopolitischer Spannungen und struktureller Probleme sehen viele Anleger wieder Potenzial im deutschen Aktienmarkt. Portfoliomanager Olgerd Eichler von MainFirst nennt sechs gute Gründe – mit überraschend positiven Langfristaussichten.
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025: Was das für Gläubiger bedeutet
Zum 1. Juli 2025 steigen die Pfändungsfreigrenzen – für Schuldner:innen bedeutet das mehr finanzieller Spielraum, für Gläubiger hingegen weniger pfändbare Beträge und längere Rückzahlungszeiträume. Was das konkret heißt und worauf Gläubiger jetzt achten müssen.
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.