Sozialpartnermodell - einfach zu unbekannt

Das Sozialpartnermodell (SPM) ist unter Arbeitgebern noch immer nicht so richtig bekannt, denn nur 30 Prozent der Unternehmensentscheider kennen das Sozialpartnermodell. Jeder Fünfte würde das Sozialpartnermodell in seinem Betrieb für sinnvoll erachten, allerdings ist die fehlende Beitragsgarantie der häufigste Grund, warum Unternehmensentscheider das SPM nicht für sinnvoll erachten.

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Anzugtraeger-Sparschwein-Zweifel-15877741-FO-STUDIO-GRAND-WEBAnzugtraeger-Sparschwein-Zweifel-15877741-FO-STUDIO-GRAND-WEBSTUDIO GRAND WEB / fotolia.com

Verwunderlich ist das nicht, denn der Ball dafür liegt noch bei den Tarifvertragsparteien, die den Rahmen in weiteren Verhandlungsrunden abstecken müssen. Die Folge dessen ist, dass die Aufmerksamkeit für das Sozialpartnermodell in der Öffentlichkeit etwas nachlässt. Zu diesen Ergebnissen kam eine repräsentative Onlinebefragung, beauftragt von SIGNAL IDUNA.

Auch nach über einem Jahr Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) kennt nicht einmal jeder dritte Arbeitgeber das Sozialpartnermodell. Genau genommen wissen lediglich sieben Prozent der Arbeitgeber, was es exakt ist. 23 Prozent von ihnen kennen es nur dem Namen nach. 68 Prozent gaben an, das SPM nicht zu kennen.

Unternehmensentscheider, die eine Einführung des SPM in ihrem Betrieb für weniger oder überhaupt nicht sinnvoll erachten, möchten ihren Mitarbeitern keine Betriebsrente ohne Garantien (52 Prozent) empfehlen. Jeder fünfte Unternehmensentscheider, die es für weniger oder überhaupt nicht sinnvoll halten das Sozialpartnermodell in ihrem Betrieb einzuführen, fühlt sich zudem nicht ausreichend informiert. Rund 19 Prozent der Befragten, die eine Einführung des SPM nicht für sinnvoll halten, scheuen den hohen Aufwand.

Immerhin halten es 21 Prozent der Unternehmensentscheider für sehr beziehungsweise eher sinnvoll, das SPM in ihrem Betrieb einzuführen. Dagegen ist es für 32 Prozent der Befragten weniger oder überhaupt nicht sinnvoll. Knapp jeder Dritte ist unentschlossen. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer machten keine Angaben.

Nach Einschätzung der SIGNAL IDUNA zeigen die Ergebnisse deutlich, dass eine gemeinsame Initiative des Gesetzgebers und der Branche notwendig wäre, um das bestehende Informationsdefizit auszuräumen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich dieses allerdings nicht allein auf das Sozialpartnermodell bezieht. Generell wünschen sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer besser über die betriebliche Altersversorgung (bAV) informiert zu sein. Mehr Wissen würde zu einer höheren Zustimmung und damit zu einer größeren Verbreitung insgesamt führen. SIGNAL IDUNA wird daher kurzfristig ihren bAV-Kunden ein Arbeitnehmer-Informationsportal anzubieten. DazuClemens Vatter:

„Das Sozialpartnermodell ist nach anfänglich großer Aufmerksamkeit bei der Einführung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Tarifpartner und Anbieter arbeiten zwar im Hintergrund intensiv an Lösungen, aber die Umsetzung ist langwieriger als anfangs von den meisten Beteiligten erhofft. Die Befragung zeigt das, was wir auch in Gesprächen wahrnehmen: Die vom Gesetzgeber untersagten Garantien sind ein Knackpunkt. Wir wollen jedoch mit neuen Formen der Sicherheit die nötige Akzeptanz aufbauen. Große Chancen sehen wir aber auch weiterhin in der klassischen bAV-Welt. Mit einer Gesamtlösung aus marktfähigen Produkten, digitalem Service für Arbeitgeber und online-gestützten Beratungshilfen für Vermittler können wir kompetente und effiziente Lösungen in allen Bereichen der betrieblichen Altersversorgung bieten. Durch unsere Wurzeln und unsere Erfahrung in Handwerk, Handel und Gewerbe sind wir genau in der Zielgruppe des BRSG verankert.“

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