Fünf europäische Städte in den globalen Top Ten der teuersten Expat-Standorte

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Fünf europäische Städte sind in der Mercer-Top-Ten-Liste der teuersten Standorte für Expatriates im Jahr 2023 vertreten. Die ersten vier Städte befinden sich in der Schweiz – Zürich (3), Genf (4), Basel (5) und Bern (7) – und die fünfte Stadt ist Kopenhagen (9).

Zu den teuersten Städten in Europa gehören weiterhin London (17), Wien (25), Amsterdam (28), Prag (33), das im Vergleich zum Vorjahr um 27 Plätze gestiegen ist, und Helsinki (34).

Berlin (37) ist die teuerste der deutschen Städte im Mercer Bericht 2023, dicht gefolgt von München (38) und Frankfurt (48). Hamburg (62), Stuttgart (69) und Düsseldorf (74) liegen im Mittelfeld, während Leipzig (91) und Nürnberg (96) die günstigsten deutschen Städte sind.

Die Schlüsselfaktoren, die die Weltwirtschaft im Jahr 2022 geprägt haben, haben auch im Jahr 2023 Einfluss auf die Kosten von Expatriate-Einsätzen. Mehr als ein Jahr nach Beginn der Russland-Ukraine-Krise und der Identifizierung weiterer ansteckenderer COVID-19-Varianten sind viele Volkswirtschaften immer noch von den Auswirkungen dieser Ereignisse betroffen. Aggressive geldpolitische Maßnahmen und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen dürften in diesem Jahr in vielen Volkswirtschaften das Einkommenswachstum weiterhin bremsen und die Arbeitslosigkeit erhöhen. Die Verschuldung ist in zahlreichen Ländern nach wie vor hoch und die Kerninflation hat in vielen Märkten ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Hohe Inflationsraten und signifikante Wechselkursschwankungen wirken sich aber nicht nur auf Expats und die mit ihren Einsätzen verbundenen Kosten aus, sondern auch auf die Gehälter und Ersparnisse international mobiler Arbeitnehmender.

Beschleunigung von Remote Work

„Die jüngste COVID-19-Pandemie und die politischen Spannungen rund um den Globus haben die Verbreitung von Remote Arbeit beschleunigt. Dies führt wiederum dazu, dass multinationale Arbeitgeber die Personalplanung und die Formen der Zusammenarbeit neu bewerten“, so Yvonne Traber, Partner und Global Head of Mobility bei Mercer. „Der Wettbewerb auf dem globalen Talentmarkt ist hart und angesichts der Lebenshaltungskostenkrise, die sowohl Arbeitnehmende als auch Unternehmen betrifft, müssen Arbeitgeber flexibel sein. Die Struktur ihrer Vergütungsstrategien für Expats und Remote- Arbeitende muss nicht nur klar sein, sondern auch durch zuverlässige Daten gestützt werden.“

Die anhaltende Nutzung von Remote Work und Home Office veranlasst viele Arbeitnehmende, ihre Prioritäten zu überdenken, ihre Work-Life-Balance neu zu bewerten und über die Orte nachzudenken, die sie als Wohnort gewählt haben. Dies zwingt Unternehmen dazu, ihre Beschäftigungsverhältnisse zu überdenken. Viele Arbeitgeber überprüfen daher, wie sie eine global verteilte Belegschaft sinnvoll steuern.

Für die Attraktivität von Standorten sind die mit dem Ort verbundenen Kosten nicht der einzige Faktor für Arbeitnehmende und Unternehmen. Ein ebenso wichtiger Faktor ist die allgemeine Lebensqualität, die eine Stadt bietet. Umgekehrt können Risiken und andere negative Aspekte wie Naturkatastrophen, politische und/oder wirtschaftliche Unruhen, hohe Kriminalitätsraten und schlechte Infrastruktur für Unternehmen und ihre Mitarbeitende abschreckend sein.

„Im Allgemeinen bemühen sich Länder und Städte kontinuierlich darum, internationale Unternehmen sowie digitale Nomaden und Expatriates anzuziehen“, so Markus Kurth, Global Mobility Practice Lead bei Mercer in Deutschland und Österreich. „Die erfolgreichsten Standorte sind derzeit diejenigen, die eine flexible Governance für mobile Talente, eine hohe Lebensqualität und angemessene Lebenshaltungskosten kombinieren.“

Über die Studie: Die Lebenshaltungskostenerhebung von Mercer wird von Arbeitgebern genutzt, um die Kaufkraft ihrer Mitarbeiter zu schützen, wenn diese ins Ausland versetzt werden. Die Mercer-Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, Währungsschwankungen zu beobachten und den Inflations- und Deflationsdruck auf Waren, Dienstleistungen und Unterkünfte an allen Einsatzorten zu bewerten. Das weithin anerkannte Cost-of-Living-Ranking von Mercer ist eine der umfassendsten Studien der Welt und hilft multinationalen Unternehmen und Regierungen dabei, Vergütungsstrategien für ihre international entsandten Mitarbeitenden festzulegen. New York City wird als Basisstadt für alle Städtevergleiche herangezogen und Währungsschwankungen werden gegenüber dem US-Dollar gemessen. Die Erhebung umfasst mehr als 400 Städte auf der ganzen Welt; die diesjährige Rangliste umfasst 227 Städte auf fünf Kontinenten und misst die vergleichbaren Kosten für mehr als 200 Posten an jedem Ort, darunter Wohnen, Transport, Lebensmittel, Kleidung, Haushaltswaren und Unterhaltung. Die gesammelten Daten liefern alle Schlüsselelemente, die Arbeitgeber benötigen, um effiziente und transparente Vergütungspakete für internationale Mitarbeitende zu entwerfen. Weitere Informationen finden Sie hier.