„Werterhaltende und -steigernde Faktoren sind Teil der Risiko- und Bedarfsanalyse für gewerblich und privat genutzte Gebäude.“

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Steigende Effizienz im Unternehmen bedeutet auch, dass Betriebskosten sinken. Diese Regel gilt für jeden Bereich einer Firma und somit auch für den Kostenfaktor Energie. Agieren Unternehmen rund um das Thema Energie ebenso fokussiert und rationell wie für andere Ressourcen, kann die Wirtschaftlichkeit und damit auch der Erfolg nachhaltig abgesichert werden.

Beschäftigen sich Unternehmenslenker mit der Optimierung ihrer Energiekosten, stellen sie sehr schnell fest, dass sich dieses Investment in jedem Fall rechnen wird. Und zwar unabhängig von der Branche und der Größe des Betriebes. Produktionsbetriebe, Handwerk, Hotels und Gaststätten oder auch der Einzelhandel: Einsparpotenziale von durchschnittlich 30 Prozent sind keine Seltenheit.

Je rasanter die Energiepreise in die Höhe klettern, umso wichtiger ist es, diesen Kostendruck durch Investitionen in eine nachhaltige Energieeffizienz zu reduzieren. Mit den daraus folgenden positiven Effekten kann die Positionierung im Wettbewerb verstärkt werden. Doch wie kann diese Unterstützung aussehen? Welche Möglichkeiten gibt es? Unterstützt der Gesetzgeber dabei? Die Experten von ENCC geben Antworten.

Energieeffizienz im Betrieb ist ein bedeutender Hebel für die Energiewende. Einsparmaßnahmen im Bereich Gewerbe und Industrie, also für „Nichtwohngebäude“, erfordern sehr viel Know-how inklusive dazugehöriger Erfahrung für eine reibungslose Umsetzung. Experten dafür entwickeln Energiekonzepte für Gewerbe- und Produktionsanlagen. Sie analysieren die Möglichkeiten für Prozessoptimierungen und helfen dabei, die passende staatliche Förderung zu beantragen sowie die Umsetzung in der Praxis zu begleiten.

Stefan Müller von ENCC beschreibt die Schritte des Beratungsprozesses wie folgt: „Energieprozesse im gewerblichen Bereich sind komplex – auch in der Erfassung und dem Controlling, da sehr große Energiemengen beständig fließen und die Produktivität im Unternehmen gewährleisten müssen. Im Rahmen einer ersten Analyse konzentrieren wir uns deshalb auf den Ist-Zustand und dokumentieren vorhandene Schwachstellen und/oder energetische Mängel im Betrieb. Auch vorhandene (Verbrauchs-)Daten sowie eine umfangreiche Datenaufnahme im Rahmen eines Vor-Ort-Termins werden einbezogen. Auf dieser Basis entsteht die Ausarbeitung eines umsetzungsfähigen Konzepts für mehr Energie-Effizienz – mit Ideen, Ansätzen und Berechnungen für mögliche Einsparpotenziale. Zum Energiekonzept gehören eine wirtschaftliche Bewertung der möglichen Energieeinsparmaßnahmen, Handlungsempfehlungen für Fördermöglichkeiten sowie die jeweilige Umsetzung und Daten für die Definition eigener unternehmensspezifischer Energiekennzahlen.“

Deutschland hat sich per Gesetz dazu verpflichtet, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Deshalb soll der Bereich Gebäudewärme im Idealfall bis spätestens 2045 vollständig ohne fossile Energieträger realisiert werden, die bislang 80 Prozent ausmachen.

Die Zielgruppe Bauträger und Investoren in diesem Bereich ist davon besonders betroffen und interessiert, Bauprojekte liquiditätsschonend und zukunftsorientiert zu planen, umzusetzen sowie umfassende Einsparpotenziale bei Investitionskosten zu nutzen. In diesem Zusammenhang nimmt eine innovative Gebäude- und Heiztechnik mit umweltschonenden Systemen und den dazugehörigen Förderangeboten eine zentrale Rolle ein.


KfW-Maßnahmen fördern die Strom- und Wärmeeffizienz. Gefördert werden in- und ausländische gewerbliche Unternehmen, kommunale Unternehmen, freiberuflich Tätige, Landwirte sowie gemeinnützige Antragsteller – soweit diese mit einem Standort in Deutschland tätig sind.


Diese nachhaltigen Energiekonzepte sehen vor, dass sich Energieanlagen im Gebäude befinden. Dass ebendort, wo der Energieverbrauch entsteht, diese auch produziert wird und der operative Verwaltungsaufwand mit modernen Systemen schlank gehalten wird. Alles in allem viele Einzelheiten, die sich maßgeblich auf den Versicherungsschutz auswirken.

Neue Fakten für das Riskmanagement

Diese Trendwende im Bausektor, der Energiegewinnung sowie im Gebäudemanagement manifestiert sich konsequenterweise auch im Bereich der Wertermittlung der Gebäude. Denn durch den Green Deal und damit durch die Umsetzung des EU-Maßnahmenpaketes zur Sustainable Finance sowie des deutschen Klimaschutzgesetzes entsteht der Bedarf, künftig die Fakten für die Energieeffizienz und CO2-Äquivalente der Gebäude zu bestimmen und zu hinterlegen.

Langfristig muss dafür die Energieeffizienzklasse A oder A+ nach EU-Taxonomie erreicht werden. Folglich sind davon für betriebliche sowie privat genutzte Gebäude auch die Anforderungen an einen modernen und leistungsstarken Versicherungsschutz betroffen. Dies gilt sowohl für bestehende als auch neue respektive die damit in Verbindung stehenden Geschäfts- und Kundenbeziehungen.

Nicht nur der Bausektor springt auf das Thema auf. Auch das Hotel- und Gastronomiegewerbe, das mit einem immensen Energieverbrauch kämpft, forciert die Umsetzung in puncto Energieeffizienz. Deutschlands marktführende Einkaufs- und Dienstleistungskooperation für die Hospitality, die HGK Hotel- und Gastronomie-Kauf eG mit über 3.100 Mitgliedsbetrieben sowie 500 Lieferanten unter Vertrag, vertraut auf die Leistungen von ENCC. Seit 01.05.2023 ist ENCC offizieller Lieferant, um die Gebäude- und Energieeffizienz erheblich zu verbessern.


Energieberatung als Dienstleistung

Beratungsleistungen enthalten eine Vielzahl an Informationen und Analysen rund um die Erzeugung, Speicherung, Transport, Bereitstellung, Verbrauch, Einsatz, Einsparung, Umwandlung sowie die Rückgewinnung von Energie sowie die Schnittstellen zur Wertermittlung und der jeweiligen Absicherung.


Dafür sind nicht immer massive Eingriffe nötig. CO2 und somit die Kosten können in der Hotellerie schon durch das innovative Konzept „Wärmerückgewinnung durch Duschwasser“ beachtlich reduziert werden. Wird KI-unterstützende Software eingesetzt, ist ein weiteres Einsparpotenzial von circa 28 Prozent für Energie, Kosten und CO2 möglich.

Versicherungsvermittler sind deshalb gefordert, werterhaltende und/oder -steigernde Faktoren in die jeweilige Risiko- und Bedarfsanalyse für gewerbliche und private Risiken einfließen zu lassen. Im Idealfall gelingt es, das eigene Beratungsspektrum mit dem Know-how der Energieberatung zu verknüpfen. Das ENCC-Team bringt seine Expertise im Rahmen unterschiedlicher Modelle für eine Zusammenarbeit oder Kooperation ein.