Neues Rating zur betrieblichen Gebäudeversicherung

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Die Unternehmensberatung eXulting erweitert ihr Angebot an Produktbewertungen und veröffentlicht erstmalig ein Rating zur betrieblichen Gebäudeversicherung. Von 32 Versicherern erhalten 9 Anbieter die beste Bewertung für eine hervorragende Deckung. Die Deckungen eignen sich zum digitalen Vertragsabschluss. „Nachhaltigkeit“ fließt allmählich in den Versicherungsschutz ein.

Die Gebäudeversicherung gehört zu den bedeutsamen betrieblichen Versicherungen. Das ist spätestens durch die Naturkatastrophen der letzten Jahre bestätigt. Wichtig sind nicht nur die Grundgefahren Feuer, Leitungswasser und Sturm. Die Absicherung von EC- und von Elementarschäden ist ebenso wichtig. Unterschiede zwischen den Deckungskonzepten ergeben sich nicht nur durch die absicherbaren Gefahren und durch mitversicherte Klauseln.

Kostenpositionen sind bei einigen Anbietern nur im Rahmen der Versicherungssumme mitversichert und bei anderen jedoch zusätzlich zur Versicherungssumme. Für die Kostenpositionen liegen die Summenbegrenzungen teilweise sehr deutlich auseinander.

In diesem Rating wurden von 32 Versicherern insgesamt 81 Deckungskonzepte ausgewertet und von diesen 38 Klauseln mit 83 Einzelkriterien.

Die Liste der Top 10 zeigt die zehn Anbieter mit den umfassendsten Deckungskonzepten. Von diesen haben 9 Versicherer mit 5 von 5 möglichen Sternen die Bestbewertung erhalten. Berücksichtigt sind je Anbieter jeweils die jüngste beziehungsweise die beste Deckung.

Eine Auflistung der zehn umfassendsten Deckungen würde hiervon abweichen und manche Anbieter mehrfach enthalten. Diese Versicherer haben weitere, weniger umfangreiche Produktvarianten oder mehrere Produktgenerationen, deren Punktzahl im Rahmen der Top 10 lägen.

Beispiele für die Varianten sind die Württembergische (Varianten Standard und Plus) sowie die Alte Leipziger (Classic und Comfort). Für unterschiedliche Jahrgänge sind Helvetia (Versionen 2020 und 2022) sowie Zurich (Versionen 2021 und 2022) Beispiele.

Die Deckungskonzepte liegen in ihrem Leistungsumfang näher beieinander als bei anderen Produkten. Die Standardabweichung vom Mittelwert über alle Bewertungen liegt nur bei 58,6. (Betriebshaftpflicht für Baunebengewerbe liegt bei 78,1 und die Inhaltsversicherung bei 106,5. [1]

Erkennbare Trends

Die Digitalisierung hat signifikant Einfluss genommen. Alle Konzepte eignen sich für digitale Vertragsabschlüsse. Formulierungen wie „sofern gewünscht“ oder „sofern vereinbart“ sind in den Bedingungen nicht mehr enthalten. Bei früheren Ratings hatten wir reklamiert, dass dadurch ein digitaler Vertragsabschluss in einem Versichererportal unterbrochen oder im Portal eines Vergleichers sogar beendet wird.

„Nachhaltigkeit“ zieht in die ersten Deckungskonzepte ein. In dem aktuellen Rating sind die „grünen“ Klauseln noch nicht in die Bewertung aufgenommen. Künftig soll das aber der Fall sein. Die Trendsetter haben einzelne Klauseln ergänzt. Wesentliche Ansätze sind:

  • Die Zahlung von Kosten für Beratungsleistungen, zum Beispiel für neue, effizientere Energiekonzepte oder Bauweisen.
  • Mehrkosten für die Anschaffung einer effizienteren Haustechnik nach einem Schadenfall.
  • Mehrkosten für eine nachhaltige Ersatzbeschaffung, zum Beispiel mit einem geringeren CO2-Ausstoß.

Bislang kann man kann aber noch nicht ernsthaft von „nachhaltigen Deckungskonzepten“ sprechen und auch noch nicht von einem verbreiten Handeln bei allen Versicherern. Einige der „Öko-Klauseln“ haben auch nur ein neues Etikett bekommen, enthalten keine substanziell neuen Deckungserweiterungen.

eXulting erwartet kurzfristig eine deutliche Forcierung nachhaltiger Deckungskonzepte. Ergänzende Deckungen mit „nachhaltigen“ Versicherungsleistungen werden zügig entstehen. Diese könnten Beratungsleistungen, Begleitung beziehungsweise Förderung der Schadenprävention und Zusatzleistungen im Schadenersatz umfassen.

Zur Entwicklung nachhaltiger Versicherungsprodukte konzipiert die Unternehmensberatung gerade ein Onlineseminar gemeinsam mit der Agentur2020. Vormerkungen dafür sind jetzt schon möglich.

Zur Methodik des Ratings

Je Klausel gibt es eine Punktzahl für die derzeit umfassendste Leistung. Für die einzelnen Anbieter erfolgt die Bewertung nach dem Umfang seines Leistungsumfangs im Vergleich zur Maximalleistung. 5 von 5 möglichen Sternen erhalten die Deckungen, die mindestens eine Punktzahl vom 1,7-fachen des Marktdurchschnitts erreichen.

Der Wert für den Marktdurchschnitt, also der Durchschnitt von allen ausgelesenen Deckungen ist dynamisch. Er verändert sich mit jeder Ergänzung, tendenziell nach oben. Somit finden Innovationen Berücksichtigung in den Auswertungen und die Anforderungen für die Vergabe von 5 Sternen steigen auch.

Ältere Konzepte, die einige der neueren Klauseln nicht enthalten oder deren Deckungsschutz deutlich hinter der Marktlage liegen, wurden aus der Wertung genommen. Im Zweifel sind diese ohnehin nicht mehr im Vertrieb.

Die Auswertung ist beschränkt auf die Klauseln zur Gebäudeversicherung. Nicht beachtet sind Zusatzdeckungen wie Glas- oder Mietausfallschutz.

Versicherer die im Rating 5 von 5 möglichen Sternen erzielen, werden mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet. Dieses Siegel ist für Kunden und Vertriebspartner ein Hinweis auf Qualität und Umfang des Versicherungsschutzes.

Anmerkung:

[1] Quelle: Früher Ratings von eXulting

Bilder (2–3): © eXulting GmbH & Co. KG