Das sind die Fehler der meisten Non Fungible Token

© denisismagilov – stock.adobe.com

Non-Fungible Token (NFTs) und die zugrunde liegende Blockchain-Technologie werden von vielen als revolutionär betrachtet – allerdings steht die Entwicklung noch ganz am Anfang und hat dementsprechend mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Diese gilt es auszumerzen, damit die Branche langfristig erfolgreich ist.

Ein Beitrag von Raphael Zumsteg, Krypto-Experte und Co-Founder des Schweizer FinTech ChainDigger

Raphael Zumsteg, Krypto-Experte und Co-Founder, ChainDigger GmbH

Erst gehypt, dann medial abgeschlachtet: Nachdem NFTs in 2021 den Sommer ihres Lebens hatten, ist der digitale Hype jetzt vorüber und die Öffentlichkeit scheint sich einig: NFTs sind gefährliche Spaß-Investitionen. Doch stimmt das wirklich? Die Blockchain-Technologie scheint bahnbrechend und revolutionär, wieso dann nicht auch NFTs? Dies liegt vor allem daran, dass 90 Prozent aller NFT-Projekte schwerwiegende Fehler machen.

Kein Nutzen für die Kunden

Bei den meisten NFTs, die sich aktuell auf dem Markt befinden, handelt es sich um sogenannte „Profile Picture NFTs““(PFP-NFTs), bei denen es sich genau um das handelt, was der Begriff aussagt: Es sind einfach nur Bilder, die beispielsweise als Profilbild verwendet werden können.

Bei den großen Projekten, wie den Bored Apes, kann man durch das Verwenden eines PFP-NFTs die Zugehörigkeit zu einem exklusiven Club ausdrücken. Doch was ist der tatsächliche Nutzen? Was bringt es einem „normalen Investor“, ein digitales Bild zu besitzen? Man kann es weder ausstellen, noch verwenden – der Mehrwert bleibt also aus.

Die meisten NFTs haben bisher keinen Use-Case außer dem Besitz des Bildes. Reine Sammlerstücke sind für vereinzelte Fans vielleicht interessant, aber nicht für die große Masse oder seriöse und professionelle Anleger.

Keine echten Werte

Viele haben vermutlich die Geschichte eines jungen, indonesischen Studenten gehört, der Selfies von seinem ausdruckslosen Gesicht gemacht und diese als NFTs verkauft hat. Der junge Mann wurde Anfang letzten Jahres damit zum Millionär. Das ist sicherlich schön für ihn, doch welchen Wert habe ich als Investor*in durch den Kauf dieser von ihm erstellten NFTs? Mir gehört dadurch ja nicht der Student oder sein Vermögen – ich besitze lediglich ein Bild seines Kopfes.

Dieser rein digitale Hype mag vielleicht kurzfristig hochkochen und durch die Decke gehen – aber ist genauso schnell auch wieder abgekühlt und vergessen. Aus Investor*innen-Sicht ist es absolut uninteressant, seriös und langfristig in einen Gegenstand ohne Wert zu investieren.

Abhängigkeit von Prominenten

Und obwohl den meisten NFTs der konkrete Nutzen sowie ein echter Wert fehlt, so kennen wir doch alle die Geschichten von NFT-Besitzer*innen, die über Nacht reich wurden. Was lief hier anders?

Wenn man sich diese Fälle genau anschaut, erkennt man schnell, dass oftmals ein bestimmtes Muster zugrunde liegt: Ein Prominenter interessiert sich für ein NFT, kauft dieses und treibt dadurch den Preis für die gesamte Serie in die Höhe. Als Investor*in muss ich in diesem Fall also hoffen, dass irgendein Weltstar sich auch für das NFT interessiert, das ich besitze.

Den meisten Anlegern ist dies aber zu heikel, zumindest für größere Investitionen. Während man bei kleineren Spaß-Invests vielleicht noch pokert, so wird bei höheren Summen das Projekt auf Herz und Nieren geprüft und ein gewisses Maß an Professionalität, Zuverlässigkeit und Sicherheit vorausgesetzt. Niemand möchte von den Launen eines Weltstars abhängig sein, wenn es um das eigene Vermögen geht.

Fazit

NFTs und die gesamte Blockchain-Technologie sind revolutionär und bieten viele Möglichkeiten zur Anwendung. Gestartet im Bereich der Kunst, nähern sich immer mehr Unternehmen dem Thema an und gehen erste Schritte im Metaverse.

Wichtig ist dabei, dass sie aus den Fehlern der „ersten Generation“ an NFTs lernen und für die große Masse an interessierten Investor*innen eine ernstzunehmende Anlage-Möglichkeit bieten. Dies geschieht vor allem über einen echten Mehrwert für Käufer*innen sowie handfeste Use-Cases.

Zum Autor

Raphael Zumsteg, 24, ist Krypto-Experte und Co-Founder des Schweizer FinTech ChainDigger, das NFTs mit echten Sachwerten in Form von raren Luxusgütern hinterlegt. Mit seiner Firma erschafft der Schweizer NFTs mit realen Werten und einem echten Kundennutzen.

Bild (2): © ChainDigger GmbH