Es ist ein Schritt, den viele Personen so lange wie möglich vermeiden wollen: der Gang zum Anwalt. Zwar kann ein Anwalt eine große Hilfe darstellen, doch er ist auch nicht günstig. Deshalb versuchen die meisten Menschen, ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen. Das kann aber ein großer Fehler sein, denn aufgrund der nicht vorhandenen Expertise entstehen schnell Missverständnisse, sodass man am Ende den Kürzeren zieht.
Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und einige Gründe aufgelistet, warum das Einschalten eines Anwalts eine gute Lösung ist.
Grund 1: Mehr Erfahrungen
Nur die wenigsten Menschen, die nicht regelmäßig damit zu tun haben, wissen, was es beim deutschen Recht zu beachten gibt. Immerhin ist das Gesetzbuch nicht nur in etliche Bereiche aufgeteilt, wie zum Beispiel das Arbeitsrecht, sondern es gibt unendlich viele Paragrafen, Schlupflöcher und mehr.
Für jemanden, der damit nichts zu tun hat, ist es beinahe unmöglich, immer auf dem Laufenden zu sein. Das kann bei Rechtsstreitigkeiten wiederum dazu führen, dass man seinen Fall nicht richtig vertritt. Besonders, wenn der Gegenüber bereits einen Anwalt eingeschaltet hat.
In einem solchen Fall ist es besser, wenn man die Arbeit einem Profi überlässt. Es gibt Anwälte für die unterschiedlichsten Rechtsgebiete, welche sich mit den Gesetzen und den eigenen Optionen auskennen. Dementsprechend wird sichergestellt, dass man die optimale Betreuung erhält.
Grund 2: Schlupflöcher entdecken
Es gibt kaum einen Rechtsbereich, der lückenlos umgesetzt werden kann. Insofern gibt es viele kleine Schlupflöcher, die sich für einen persönlich bezahlt machen können. Genau diese Schlupflöcher und -winkel kann der Anwalt finden und somit einen Fall, welcher am Anfang aussichtslos erschien, in eine andere Richtung lenken.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Anwalt für Arbeitsrecht aus Fürth oder einen Fachmann/eine Fachfrau aus einem anderen Rechtsgebiet handelt. Sie kennen sich mit der jeweiligen Rechtslage aus und können die Strategie perfekt auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Grund 3: Ein ständiger Ansprechpartner
Sollte man in einen Rechtsstreit verwickelt sein, schießen einem Tausende von Fragen durch den Kopf. Natürlich hätte man jetzt die Möglichkeit, sich bei jeder Frage an das Internet zu wenden. Jedoch ist das gefährlich, denn das Internet bietet nur allgemeine Antworten. Es geht nicht auf die individuellen Umstände ein, weshalb die gefundene Antwort überhaupt nicht zum eigenen Fall passen könnte.
Gleichermaßen kostet das viel Zeit und am Ende macht man sich nur selbst verrückt. Besser ist, wenn man seinen Anwalt als ständigen Ansprechpartner an seiner Seite hat. Bei Fragen kann man sich an ihn wenden, sodass er eine Antwort gibt, die auch zur eigenen Situation passt. Dementsprechend ist man deutlich besser aufgeklärt und wird nicht durch Falschinformationen verwirrt.
Grund 4: Mehr Autorität beim Auftritt
Man muss sich folgende Situation vorstellen: Zwei Parteien konnten außergerichtlich keine Einigung finden, weshalb der Fall jetzt einem Gericht vorgetragen wird. Eine Partei hat sich für einen Anwalt entschieden, die andere vertritt sich selbst.
Bereits vor der Verhandlung strahlt ein Anwalt mehr Autorität aus, da er sich mit dem gesamten Verfahren auskennt und weiß, wie er sich vor Gericht präsentieren muss. Als "normale" Person kommt man schnell ins Straucheln und das kann einem am Ende zum Verhängnis werden.
Besonders, wenn der andere Anwalt eine aggressive Taktik verfolgt und die Partei, die sich gegen einen Anwalt entschieden hat, mit Fachfragen bombardiert. Besser ist, wenn man ebenfalls einen Anwalt engagiert, der sich genau gegen diese Angriffe des Kollegen wehren kann.
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