Worauf die Deutschen fürs Klima verzichten könnten

Die Menschen in Deutschland sind besorgt über den Klimawandel – und einige sind bereit, aus diesem Grund auf bestimmte Annehmlichkeiten zu verzichten. So gaben vor Beginn der 27. UN-Klimakonferenz mehr als 8 von 10 Deutschen (84 Prozent) an, über den Klimawandel besorgt zu sein.

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Einem Viertel (25 Prozent) bereitet er sogar „sehr große Sorgen“, 40 Prozent „große Sorgen“. Ein weiteres Fünftel (19 Prozent) zeigt sich etwas besorgt über den Klimawandel. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren. Dabei wurden die Menschen auch gefragt, auf welche digitalen und auf welche analogen Gewohnheiten sie im Sinne des Klimaschutzes verzichten könnten – und worauf nicht.

Internet

Das Internet zu nutzen ist für die meisten Menschen in Deutschland unverhandelbar. 13 Prozent könnten rein theoretisch darauf verzichten, unter den Internetnutzerinnen und -nutzern sind es lediglich 2 Prozent. Insbesondere junge Menschen wollen nicht mehr ohne das Internet leben. Lediglich 1 Prozent der 16- bis 29-Jähren würden theoretisch aufs Internet verzichten, um das Klima zu schonen. Die Nutzung und Herstellung von Endgeräten, der Betrieb von Rechenzentren und Übertragungsnetzen verbraucht Energie und sorgt damit für einen Ausstoß von CO2. Schätzungen zufolge entfallen zwischen 1,8 und 3,9 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes darauf.

Smartphone

15 Prozent könnten im Sinne des Klimaschutzes theoretisch auf ein Smartphone verzichten. Lediglich 6 Prozent sind es unter den 16- bis 29-Jährigen und 32 Prozent bei den Älteren ab 65 Jahren.

Online-Shopping

Ein Drittel (35 Prozent) würde theoretisch aufs Online-Shopping verzichten, hier ist die Verteilung über alle Altersgruppen nahezu gleich. Auch viele Ältere profitieren vom Wegfall langer Wege und Schlepperei.

Streaming

Ebenfalls ein Drittel (36 Prozent) könnte im Sinne des Klimaschutzes theoretisch aufs Streamen von Serien, Clips oder Filmen verzichten. Dabei variieren die Umweltwirkungen des Streamings stark und können mit wenigen Maßnahmen reduziert werden.

Um CO2 bei der Internet- und Gerätenutzung einzusparen, empfiehlt Bitkom, das eigene Nutzungsverhalten zu überprüfen und anzupassen. So hängt der Energiebedarf beim Streaming beispielsweise wesentlich von der Wahl des Endgerätes und der Auflösung der Videodateien ab. Beispielsweise verursacht Videostreaming auf dem Smartphone oder Tablet in SD-Auflösung pro Stunde etwa 30 bis 35 Gramm CO2. Streaming in einer sehr hohen Auflösung auf einem großen Flachbildfernseher bedeuten dagegen 880 Gramm CO2. Wer zudem Auto-Play deaktiviert, vermeidet, dass noch weiter gestreamt wird, obwohl niemand mehr hinschaut. Auch die Reduktion der Bildschirmhelligkeit, die Nutzung der Energiesparfunktion von Geräten, die Löschung überflüssiger Daten und Apps oder die Vermeidung von Stand-by sparen Energie ein. Bei Geräten wie Smartphones lohnt es sich, diese möglichst lange zu nutzen, Alt-Geräte weiterzugeben oder auf Refurbished-Produkte statt Neuware zurückzugreifen.

Verzicht aufs Auto? Anteil verdoppelt sich

Auch nach einigen analogen Annehmlichkeiten und einem potenziellen Verzicht wurde in der Bitkom-Studie gefragt. Viele könnten demnach theoretisch aufs Fliegen verzichten (37 Prozent). 34 Prozent würden komplett auf den Fleischverzehr verzichten und 12 Prozent aufs Auto – hier gab es gegenüber dem Vorjahr den größten Anstieg (2021: 6 Prozent). 8 Prozent geben an, dass sie theoretisch auf alle Annehmlichkeiten verzichten würden, wenn dadurch der Klimawandel erheblich verlangsamt würde. 11 Prozent möchten auf gar nichts verzichten.

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