Bundesweit erhalten Ende November alle Kfz-Versicherten ihre jährlichen Beitragsrechnungen. In vielen Fällen schlummert die einmal abgeschlossene Autoversicherung viele Jahre unberührt in der Schublade. Während sich die einen darüber freuen, dass sie künftig sparen, weil sie beispielsweise nach einem schadenfreien Jahr eine höhere Schadenfreiheitsklasse erreichen oder weil ihr Fahrzeugmodell in eine günstigere Typklasse eingestuft wurde, ärgern sich andere über Beitragserhöhungen.
Doch der Preis sollte nicht das alleinige Kriterium sein – vielmehr ist entscheidend, welche Leistungen abgesichert sind. Warum sich eine Aktualisierung des Tarifs oftmals lohnt und worauf Versicherte bei ihrer Haftpflicht- oder Kaskoversicherung achten sollten, erklärt Simone Hasse, Leiterin private Kraftfahrtprodukte & Kraftfahrt IT-Schnittstelle, bei der Gothaer.
Viele Autobesitzer*innen lassen ihre Kfz-Versicherungspolice viele Jahre unangetastet. Doch mit der Zeit ändern sich häufig beitragsrelevante Merkmale – so können auch die Haftpflicht- und Kaskopolicen an neue Lebensumstände angepasst werden. Versicherer sprechen hier von weichen Merkmalen.
Mancher fahre gerade in Zeiten von Corona weniger als noch in den vergangenen Jahren, weil er vielleicht die Urlaubsreise ins Ausland lieber doch nicht antrete oder auch, weil er vermehrt im Homeoffice arbeite, so Simone Hasse. Auch der für das Auto vereinbarte Nutzerkreis könne sich ändern wenn das bisher mitversicherte Kind inzwischen ausgezogen sei und nicht mehr das Fahrzeug nutze. Solche Faktoren, die sich im Laufe der Jahre verändern, können den Versicherungsbeitrag merklich senken.
Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen
Günstiger werden Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen nicht nur über eine positive Bilanz bei der Schadenfreiheit (SF). „Sparen kann auch, wer statt quartalsweise jährlich zahlt, seine Kasko-Selbstbeteiligung erhöht, oder wer sich – oft mit weiteren Vorteilen verbunden – im Kasko-Schadenfall für einen Werkstattservice entscheidet, also dafür, einen Blech- oder Karosserieschaden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen“, sagt die Gothaer Kfz-Expertin.
Grundsätzlich sei zu beachten, dass sich mit jedem neuen Tarifstand viele beitragsrelevante Faktoren ändern. Daher sei es auch immer ratsam, prüfen zu lassen, ob man von der Umstellung auf einen aktuellen Tarif profitieren würde, empfiehlt die Expertin. Gleichzeitig erhalte man dadurch oft auch noch bessere Leistungen.“
Vertragsänderungen unkompliziert möglich
So, wie sich individuelle Ansprüche und Lebensumstände ändern, kann auch der Versicherungsschutz angepasst werden. Simone Hasse rät: „Einfach mal in den Versicherungsschein schauen, wie der aktuelle Tarif zusammengestellt ist und hinterfragen, ob er so noch passt. Vertragsänderungen sind in der Regel jederzeit problemlos möglich. Versicherte sollten sich von ihrer Vermittlerin oder ihrem Vermittler über die vielen Ansatzpunkte beraten lassen, die sich für sie nicht nur monetär lohnen.“
Das sollten Versicherte beachten
Wer auf der Suche nach einem neuen Kfz-Tarif sei, sollte nicht nur nach der niedrigsten Versicherungsprämie Ausschau halten und blind auf die Vergleichsportale im Internet vertrauen, warnt Simone Hasse. Denn das Schlimmste sei, zu glauben, man hätte einen passenden Schutz und erst im Schadenfall merke, was alles nicht abgedeckt ist. Der günstigste Tarif sei nicht automatisch der beste Tarif.
Deswegen sollten sich Autofahrer*innen vorher überlegen, welche Leistungen für sie wichtig sind. Dann erst kommt der Preis ins Spiel. Zu bedenken ist auch, dass Vergleichsportale im Internet keinen allumfassenden Marktüberblick liefern können und genau wie Makler*innen Provision für jede neue Kundin und jeden neuen Kunden erhalten.
„Es lohnt sich also auf jeden Fall, neben der Internetrecherche die Beratung von Vermittler*innen und Makler*innen in Anspruch zu nehmen, um richtig vergleichen zu können“, erklärt Simone Hasse. „Nur so lässt sich der passende, leistungsstarke Versicherungsschutz zum besten Preis finden.“
Selbstbehalt kann bis auf 0 Euro sinken
Wer sein Auto bei der Gothaer versichert hat, kann beispielsweise von einer Treue-Kasko profitieren, die Schadenfreiheit (SF) und Kundentreue besonders honoriert: Bei einem Selbstbehalt in der Vollkasko von 400 Euro und in der Teilkasko von 200 Euro profitieren Versicherte bei Schadenfreiheit von der jährlich sinkenden Selbstbeteiligung. Nach jedem schadenfreien Jahr verringert sich diese um 50 Euro, so dass der Selbstbehalt bis auf 0 Euro sinken kann.
Und: Die Gothaer unterstützt nachhaltige Mobilität. Für reine Elektro- und für Hybrid-PKW gibt es bereits in der Grunddeckung Top-Leistungen und dazu einen Beitragsnachlass von 20 Prozent für Elektro-Pkw und von fünf Prozent für Pkw mit hybridem Antrieb.
Für Fahranfänger*innen, die noch kein eigenes Auto haben, kann sich die neue Gothaer SF-Garantie lohnen. Mit dem Einsteiger-Schadenfreiheitsrabatt können die jungen Fahrer*innen, die bei der Gothaer versicherten Familien-Pkws mitnutzen, ohne dass bei diesen Autos der vereinbarte Nutzerkreis geändert werden muss.
In dieser Zeit bauen die jungen Fahrer*innen eine eigene Bonus-Schadenfreiheitsklasse auf, durch die sie bei einem späteren eigenen Gothaer Kfz-Vertrag kräftig sparen können. Und immer dabei: eine Fahrerschutzversicherung für die Fahranfänger*innen. Es zahlt sich also aus, einen genauen Blick auf die benötigten Leistungen zu werfen und sich individuell, auf die persönliche Lebenssituation zugeschnitten, beraten zu lassen.
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