Pensionsfonds implementieren Impact Investing

Top view of people hands drawing business creative concept with paints © Sergey Nivens – stock.adobe.com

Impact Investing wird in den breiten Kapitalmarkt vordringen – und passive Anlagen wie ETFs und Mandate sind eine wichtige Triebkraft für diese Entwicklung. Dies ist das zentrale Ergebnis der jüngsten Studie „Impact Investing 2.0 – Advancing into public markets“ von DWS und CREATE-Research. Unter Impact Investing werden allgemein Anlageformen verstanden, die neben einer finanziellen Rendite noch ein weiteres Ziel formulieren, vor allem im sozialen oder Umweltbereich. 

Die Studie zeigt, dass der Vormarsch des Impact Investings insbesondere von zwei Datenpunkten getrieben wird: Um das globale Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, sind wahrscheinlich Investitionen in Höhe von 100 Billionen US-Dollar erforderlich. [1] Und um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen, sind jährliche Ausgaben in Höhe von 5 bis 7 Billionen Dollar nötig. [2]

Private Märkte können aufgrund ihrer begrenzten Skalierbarkeit dieses Kapital nicht alleine aufbringen. Dagegen bieten öffentliche Märkte, an denen Instrumente wie Fonds und ETFs gehandelt werden, sowohl die Größe als auch die Reichweite, um das benötigte Kapital zu mobilisieren. Wie weit diese Entwicklung vorangeschritten ist, zeigt die Umfrage unter 50 der größten Pensionsfonds in Nordamerika, Europa, Asien und Australien, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Billionen Euro verwalten. Demnach haben bereits 22 Prozent der Pensionsfonds Impact Investing als Teil ihrer passiven Anlagen implementiert oder implementieren es derzeit.

Amin Rajan, Chief Executive von CREATE-Research erklärt, dass Pensionsfonds es zunehmend als ihre Pflicht ansehen, stellvertretend für ihre Pensionäre dazu beizutragen, die negativen Effekte der bisherigen wirtschaftlichen Entwicklung auf Umwelt, Klima und Biodiversität einzudämmen – hier sei zwar noch ein langer Weg zu gehen, aber der wichtige erste Schritt ist gemacht.

Da die beiden Ziele Netto-Null und SDG durch regelbasierte Indizes wie die Paris-Aligned und Climate Transition Benchmarks der Europäischen Union, SDG- oder auch Green Bond Indices zu erreichen sind, können thematische passive Engagements über ETFs und Mandate dem Impact Investing zum Durchbruch an den öffentlichen Märkten verhelfen. 

Diese These wird durch die vorliegende Studie bestätig: 58 Prozent der Umfrage-Teilnehmer glauben, dass sich das steigende Interesse an thematischen Fonds im Laufe der Zeit in Impact Investing weiterentwickeln wird. 64 Prozent sind der Meinung, dass das Netto-Null-Ziel Impact Investing begünstigen wird, und 54 Prozent gehen davon aus, dass die SDGs neue Chancen bieten werden. Jeweils 28 Prozent der Pensionsfonds erwarten, dass sie in den kommenden drei Jahren SDG-, EU Paris-Aligned und EU Climate Transition-Indizes nutzen werden.

Die Studie von CREATE-Research zeige, dass ETFs und passive Mandate den entscheidenden Unterschied machen können, um Impact Investing in der Breite zum Durchbruch zu verhelfen. Man sehe bereits heute eine hohe Nachfrage von privaten und institutionellen Investoren nach Indexkonzepten, die konkrete Ziele formulieren und die DWS werde seine Aktivitäten in diesem Segment noch stark ausbauen, so Simon Klein, Global Head of Passive Sales bei der  DWS.

Der vollständige Report „Impact Investing 2.0 – Advancing into public markets“ steht hier als pdf zum Download bereit.


Quellen:

[1] https://edition.cnn.com/2021/11/03/business/global-finance-climate-cop26/index.html
[2] https://www.unglobalcompact.org/take-action/action/globalallianceforsdgfinance